Tosca Mäurer & Wirtz 1921 Parfum
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Top Rezension
Von Glücksburg ……..
…….bis Sonthofen. Die Tosca, die haben fast alle gekannt.
Da war das Schützenfest in Buderniederlitz. Da war richtig was los. Das ist ja nun schon einige Jahrzehnte her und trotzdem, manchmal wird heute noch drüber gesprochen.
Die Erna, die, die bei Lehrer Jüllermann in Stellung war, die war auch da an diesem Abend. Und der Sohn von dem. Und dem hat sie eine geschallert.
Der war angeschickert und hat durch den ganzen Saal geschrien: Fräulein Erna, wenn se gut duften sehnse gleich viel hübscher aus!
Da ist die Erna über die Tanzfläche gefegt und hat ihm eine verpuhlt. Ihr Duft nach Seife und Blüten hing noch wie feiner Puder in der Luft als sie schon lange das Fest verlassen hatte.
Die Stellung war futsch. Erna ist dann erstmal zu einer Gesangstruppe. Sie hatte eine wunderbare und einprägsame Stimme.
Im Laufe der Jahre hat sie sich einen Namen gemacht. Einen richtig guten. Sie war auf ihre Weise ein Star. Man kannte sie von Glücksburg bis Sonthofen. Auf allen Bühnen hat sie gesungen. Nicht nur Provinz- oder Stadttheater. Auch an Staatsbühnen.
Ihre Stimme und ihr Duft, die waren legendär. Und wenn sie auf die Bühne kam, dann baute sie sich auf. Dann zeigte sie, was sie konnte und was in ihr steckte. Und manch einer war überrascht.
Sie duftete immer nach einer gelb orange gesprenkelt feinen Seife. Die lag zwischen ihrer Wäsche.
Und wenn sich der feine Seifennebel ziemlich zurückgezogen hat, dann kamen die Blumen. Da war aber nichts so richtig süß. Die Blüten lagen alle unter einem warm weich würzigen Schleier.
Die Rose hatte keine Stacheln und die Maiglöckchen bimmelten eher verhalten. Sicher, da war noch anderes Geblühm aber auch das gab kein Solo. Solo gab nur Erna. Jedenfalls wirkte das wie ein weich sepia pudrig durchwirktes Bild, das trotzdem ein hellgoldenes Schimmern zeigte. Genau wie ihre Stimme hatte ihr Duft einen absoluten Wiedererkennungswert. Und beide passten perfekt zusammen.
Sie wusste was sie konnte und auch auf internationalem Parkett eine absolut perfekte Figur gemacht hätte. Dieser Sprung gelang ihr nicht. Und irgendwann fiel er dann. Der letzte Vorhang.
Heute nimmt sie manchmal die alten Fotos in die Hand und lächelt. Dann schmeißt sie das Grammophon an und singt mit ihrer unverkennbar intensiv wunderbarbaren Stimme noch einmal ihre Paraderolle. Die Tosca.
Da war das Schützenfest in Buderniederlitz. Da war richtig was los. Das ist ja nun schon einige Jahrzehnte her und trotzdem, manchmal wird heute noch drüber gesprochen.
Die Erna, die, die bei Lehrer Jüllermann in Stellung war, die war auch da an diesem Abend. Und der Sohn von dem. Und dem hat sie eine geschallert.
Der war angeschickert und hat durch den ganzen Saal geschrien: Fräulein Erna, wenn se gut duften sehnse gleich viel hübscher aus!
Da ist die Erna über die Tanzfläche gefegt und hat ihm eine verpuhlt. Ihr Duft nach Seife und Blüten hing noch wie feiner Puder in der Luft als sie schon lange das Fest verlassen hatte.
Die Stellung war futsch. Erna ist dann erstmal zu einer Gesangstruppe. Sie hatte eine wunderbare und einprägsame Stimme.
Im Laufe der Jahre hat sie sich einen Namen gemacht. Einen richtig guten. Sie war auf ihre Weise ein Star. Man kannte sie von Glücksburg bis Sonthofen. Auf allen Bühnen hat sie gesungen. Nicht nur Provinz- oder Stadttheater. Auch an Staatsbühnen.
Ihre Stimme und ihr Duft, die waren legendär. Und wenn sie auf die Bühne kam, dann baute sie sich auf. Dann zeigte sie, was sie konnte und was in ihr steckte. Und manch einer war überrascht.
Sie duftete immer nach einer gelb orange gesprenkelt feinen Seife. Die lag zwischen ihrer Wäsche.
Und wenn sich der feine Seifennebel ziemlich zurückgezogen hat, dann kamen die Blumen. Da war aber nichts so richtig süß. Die Blüten lagen alle unter einem warm weich würzigen Schleier.
Die Rose hatte keine Stacheln und die Maiglöckchen bimmelten eher verhalten. Sicher, da war noch anderes Geblühm aber auch das gab kein Solo. Solo gab nur Erna. Jedenfalls wirkte das wie ein weich sepia pudrig durchwirktes Bild, das trotzdem ein hellgoldenes Schimmern zeigte. Genau wie ihre Stimme hatte ihr Duft einen absoluten Wiedererkennungswert. Und beide passten perfekt zusammen.
Sie wusste was sie konnte und auch auf internationalem Parkett eine absolut perfekte Figur gemacht hätte. Dieser Sprung gelang ihr nicht. Und irgendwann fiel er dann. Der letzte Vorhang.
Heute nimmt sie manchmal die alten Fotos in die Hand und lächelt. Dann schmeißt sie das Grammophon an und singt mit ihrer unverkennbar intensiv wunderbarbaren Stimme noch einmal ihre Paraderolle. Die Tosca.
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