Papyrus Moléculaire Maison Crivelli 2020
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Top Rezension
Fenster auf im Arbeitszimmer
Als großer Fan grüner Düfte auch mit einer konzeptig-synthetischen Ausrichtung war der Papyrus Moléculaire ein klarer Testkandidat für mich. Als ich dann einen kleinen Hype darum zu verspüren glaubte, musste ich natürlich ran! Will ja nicht die letzte sei, die ihn entdeckt.
Papyrus Moléculaire startet grün-gewürzig mit dezenter Pfeffrigkeit, der Koriander meldet sich zuvorderst, das Karottengrün, und ich habe fast einen kampfer-/eukalyptusartigen Eindruck. Der Duft ist herb - toll! - und nicht süß. Ein klassisch grüner Auftakt, gut gemacht, aber auch nichts Neues.
Schon schnell ist das Elemi und Holzigkeit zu riechen, Gras, hier Rasen, und dann leicht bittere Blätter.
Eine gewisse Lebendigkeit ist dabei, über den Tabak, vermute ich, aber sehr dezent. Tonka dagegen müsste ich mir selbst schon stark suggerieren, um es zu riechen.
Herz- und Basis haben dann eine angenehme Harzlastigeit, sehr schön, wirklich, für die es sich fast lohnen würde, aber wegen der wenig originellen Kopfnoten ist, das sage ich gleich direkt, Papyrus Moléculaire kein Kaufkandidat für mich.
Der Papiereindruck, trockene Iris sind angenehm umsetzt, es handelt sich hier deswegen auch nicht um einen naturalistischen Naturduft. Die erwähnte Druckerpapier-/Tonerassoziation kann ich verstehen, ebenso die Safranassoziation, der ja oft auch etwas Papieriges hat.
In Bildern geschildert: Wir haben es hier mit einem Arbeits-/Schreibzimmer einer Autorin zu tun, die die Fenster weit öffnet hin zum Garten, kultivierter Garten wohlgemerkt, geharkt, begärtnert, ohne wuchernde Wilnis. Ein modernes Arbeitszimmer ohne ledergebundene Schinken im Tropenholzregal, sondern mit einem sleeken Notebook, dem Laserdrucker und der obligatorischen Wasserkaraffe. Vielleicht der augenzwinkernde Gedanke nur daran, wie man ein Pfeifchen rauchen könnte im Studierzimmer. Aber man raucht heutzutage nicht mehr.
Spezialanmerkung: Da ich weiß, dass das für manche hier ein Spezialinteresse ist, sei es erwähnt: Durch den grünen Start und die Harzigkeit im Drydown ist ein warm-kalter, aber auch ein saftig-trockener Duft gelungen.
In ähnliche Richtungen gehen meiner Meinung nach Maison Margielas (untitled), den ich gar nicht mal so dolle finde, Comme des Garçons Serpentine (den ich schätze wegen seiner Asphaltnote), Eau d'Italie - Jardin du Poète (Garten as Garten can), Eau de Fleurs - Capucine von Chloé (auch wunderbar grün), oder, für mich neu entdeckt und als großartig befunden, Carthusias Essence of the Park. Wenn ich diese besitze und trage, brauche ich den Papyrus Moléculaire nicht.
Also ingesamt hatte ich mir ein bisschen mehr davon versprochen. Papyrus Moléculaire ist für mich wenig spektakulär und auch nicht aufregender als die Kombi Zeder, Iris + was Grün-Frisches. Wenn die Inspiration Zigarillo rauchende Frauen waren - näääh, das ist hier nicht abgebildet.
Wir kriegen keine Poesie getippt, da im Autorenzimmer, sondern eine Pressemitteilung für den Brotjob; wohlgelaunte Betriebsamkeit aber ist da, man ist so ziemlich zufrieden im Homeoffice.
Papyrus Moléculaire startet grün-gewürzig mit dezenter Pfeffrigkeit, der Koriander meldet sich zuvorderst, das Karottengrün, und ich habe fast einen kampfer-/eukalyptusartigen Eindruck. Der Duft ist herb - toll! - und nicht süß. Ein klassisch grüner Auftakt, gut gemacht, aber auch nichts Neues.
Schon schnell ist das Elemi und Holzigkeit zu riechen, Gras, hier Rasen, und dann leicht bittere Blätter.
Eine gewisse Lebendigkeit ist dabei, über den Tabak, vermute ich, aber sehr dezent. Tonka dagegen müsste ich mir selbst schon stark suggerieren, um es zu riechen.
Herz- und Basis haben dann eine angenehme Harzlastigeit, sehr schön, wirklich, für die es sich fast lohnen würde, aber wegen der wenig originellen Kopfnoten ist, das sage ich gleich direkt, Papyrus Moléculaire kein Kaufkandidat für mich.
Der Papiereindruck, trockene Iris sind angenehm umsetzt, es handelt sich hier deswegen auch nicht um einen naturalistischen Naturduft. Die erwähnte Druckerpapier-/Tonerassoziation kann ich verstehen, ebenso die Safranassoziation, der ja oft auch etwas Papieriges hat.
In Bildern geschildert: Wir haben es hier mit einem Arbeits-/Schreibzimmer einer Autorin zu tun, die die Fenster weit öffnet hin zum Garten, kultivierter Garten wohlgemerkt, geharkt, begärtnert, ohne wuchernde Wilnis. Ein modernes Arbeitszimmer ohne ledergebundene Schinken im Tropenholzregal, sondern mit einem sleeken Notebook, dem Laserdrucker und der obligatorischen Wasserkaraffe. Vielleicht der augenzwinkernde Gedanke nur daran, wie man ein Pfeifchen rauchen könnte im Studierzimmer. Aber man raucht heutzutage nicht mehr.
Spezialanmerkung: Da ich weiß, dass das für manche hier ein Spezialinteresse ist, sei es erwähnt: Durch den grünen Start und die Harzigkeit im Drydown ist ein warm-kalter, aber auch ein saftig-trockener Duft gelungen.
In ähnliche Richtungen gehen meiner Meinung nach Maison Margielas (untitled), den ich gar nicht mal so dolle finde, Comme des Garçons Serpentine (den ich schätze wegen seiner Asphaltnote), Eau d'Italie - Jardin du Poète (Garten as Garten can), Eau de Fleurs - Capucine von Chloé (auch wunderbar grün), oder, für mich neu entdeckt und als großartig befunden, Carthusias Essence of the Park. Wenn ich diese besitze und trage, brauche ich den Papyrus Moléculaire nicht.
Also ingesamt hatte ich mir ein bisschen mehr davon versprochen. Papyrus Moléculaire ist für mich wenig spektakulär und auch nicht aufregender als die Kombi Zeder, Iris + was Grün-Frisches. Wenn die Inspiration Zigarillo rauchende Frauen waren - näääh, das ist hier nicht abgebildet.
Wir kriegen keine Poesie getippt, da im Autorenzimmer, sondern eine Pressemitteilung für den Brotjob; wohlgelaunte Betriebsamkeit aber ist da, man ist so ziemlich zufrieden im Homeoffice.
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