Baccarat Rouge 540 Maison Francis Kurkdjian 2016 Eau de Parfum
29
Top Rezension
Spaziergang durch Persien
Meine Lieblingsparfümerie liegt nahe der Kö, und mindestens einmal wöchentlich laufe ich dort auf um mir einen der Nischendüfte aufsprühen zu lassen, mit denen dort die Schaufenster so herrlich und immer wieder neu dekoriert sind.
Meist bekomme ich genau das was ich erwartet habe. Damit einen Duft, der riecht wie ich ihn mir ausgemalt hatte. Ob passend zu mir oder nicht, ich schnuppere einfach liebend gerne und probiere alles aus. Kaufen tue ich Parfum äußerst selten. Baccarat Rouge 540 aber könnte mich herum bekommen. Und das so erfrischend unerwartet.
Das Schaufenster rund um den schlichten Flakon herum, war mit hunderten frischen Rosenblättern in einem satten dunklen Rot geschmückt. Der Flakon so unauffällig und unspektakulär dazwischen. Die Rosen aber haben es mir angetan. Ich dachte wehmütig an die Rosengärten meiner alten Heimat und betrat das Geschäft, mit dem Wunschgedanken, mir diese zumindest in vollem Geruch auf die Haut holen zu können: Mit Baccara Rose, äh.. Baccarat Rouge 540. Und in Gedanken befand ich mich bereits auf einem Spaziergang zwischen duftenden Rosensträuchern.
Dann kam alles ganz anders. Die nette Dame in der Parfümerie meinte, dass die Rose überhaupt keine Rolle in diesem Duft spiele. Ich war enttäuscht - meine Phantasie schlagartig entzaubert - aber auch neugierig.
Ohne größer Erwartung betrachtete ich, wie sie den luxuriösen Duft in ein zur Blüte gefaltetes Papiertuch sprühte. Sekunden später nur, war es um mich geschehen.
Eine große Schwäche für süße Düfte habend, traf mich Baccarat Rouge 540 mitten ins Herz. Eine liebliche Süße, eine zuckrige Schwere, eine warme Umarmung, Umhüllung, cosy. Da ich für einige Zeit in Persien gelebt habe, hat mein sensibles Nässchen den Safran sofort erkennend erschnuppert. Freudig erweckt, erregt. Wie ich mich darüber riesig gefreut habe.
Wenn ich diesem Duft eine Farbe geben müsste, wäre es das satte gelb-orange des Safrans. Ach menno, und aus dem Flakon hätte man so viel zaubern können. Was soll diese Schlichtheit die fast weh tut? .. Aber ich rieche, schließe die Augen. Safran. Eine winzige Prise nur, und Reisgerichte, Kuchen, Eis - alles wurde wie in Sonne getaucht. Ein winziger Spritzer von diesem Parfum auf meine Haut, und ich dufte viele lange Stunden nach einer angenehmen süßen Schwere, die durch eine grüne Note im Hintergrund - Tannengrün - erfrischend belebt und leicht bleibt. Dafür sorgt auch die dezente zitrische Frische der Blutorange, die fabelhaft zu Safran und dem holzigen Grundton passt.
Über die vielen Stunden auf meiner Haut schlug Baccarat Rouge 540 keine großen, keine kleinen Kapriolen: Der Duft blieb konstant - einen Verlauf nehme ich nicht wahr. Für mich vom Anfang bis zum Ende, wie karamellisierter brauner Zucker um Blüten von Jasmin, mit der sämigen Süße von teurem Safran. Tiefer, zitrisch & grün.
Unverhofft kommt oft. Wieso ist die Realität besser als die eigene Vorstellung war, - und das, obwohl erstmal eine Enttäuschung ("Kein Rosenduft?!") voranging?
Der Preis des Duftes ist natürlich heiß, sündige Dekadenz. Aber für mich ist er einmalig. Nicht Rosengarten nun, sondern ein Garten in Persien, in dem Jasmin blüht und ich ein cremiges Safraneis schlecke, das es im Iran an jeder Straßenecke zu kaufen gibt.
Ja. Und auch mich verwirrte kurz der Gedanke an den cleanen Geruch einer Zahnarztpraxis. Ja, irgendwas assoziieren wir wohl damit. Aber ich mag Zahnärzte, und so ein bisschen Distanziertheit, bei all den herrlichen Gedanken die einem bei diesem Duft sonst in den Sinn kommen, tut richtig gut. Der Duft ist sehr warm - und so auch wieder nicht. Und dieses bisschen Ambivalenz hat scheinbar einen hohen Preis.
Meist bekomme ich genau das was ich erwartet habe. Damit einen Duft, der riecht wie ich ihn mir ausgemalt hatte. Ob passend zu mir oder nicht, ich schnuppere einfach liebend gerne und probiere alles aus. Kaufen tue ich Parfum äußerst selten. Baccarat Rouge 540 aber könnte mich herum bekommen. Und das so erfrischend unerwartet.
Das Schaufenster rund um den schlichten Flakon herum, war mit hunderten frischen Rosenblättern in einem satten dunklen Rot geschmückt. Der Flakon so unauffällig und unspektakulär dazwischen. Die Rosen aber haben es mir angetan. Ich dachte wehmütig an die Rosengärten meiner alten Heimat und betrat das Geschäft, mit dem Wunschgedanken, mir diese zumindest in vollem Geruch auf die Haut holen zu können: Mit Baccara Rose, äh.. Baccarat Rouge 540. Und in Gedanken befand ich mich bereits auf einem Spaziergang zwischen duftenden Rosensträuchern.
Dann kam alles ganz anders. Die nette Dame in der Parfümerie meinte, dass die Rose überhaupt keine Rolle in diesem Duft spiele. Ich war enttäuscht - meine Phantasie schlagartig entzaubert - aber auch neugierig.
Ohne größer Erwartung betrachtete ich, wie sie den luxuriösen Duft in ein zur Blüte gefaltetes Papiertuch sprühte. Sekunden später nur, war es um mich geschehen.
Eine große Schwäche für süße Düfte habend, traf mich Baccarat Rouge 540 mitten ins Herz. Eine liebliche Süße, eine zuckrige Schwere, eine warme Umarmung, Umhüllung, cosy. Da ich für einige Zeit in Persien gelebt habe, hat mein sensibles Nässchen den Safran sofort erkennend erschnuppert. Freudig erweckt, erregt. Wie ich mich darüber riesig gefreut habe.
Wenn ich diesem Duft eine Farbe geben müsste, wäre es das satte gelb-orange des Safrans. Ach menno, und aus dem Flakon hätte man so viel zaubern können. Was soll diese Schlichtheit die fast weh tut? .. Aber ich rieche, schließe die Augen. Safran. Eine winzige Prise nur, und Reisgerichte, Kuchen, Eis - alles wurde wie in Sonne getaucht. Ein winziger Spritzer von diesem Parfum auf meine Haut, und ich dufte viele lange Stunden nach einer angenehmen süßen Schwere, die durch eine grüne Note im Hintergrund - Tannengrün - erfrischend belebt und leicht bleibt. Dafür sorgt auch die dezente zitrische Frische der Blutorange, die fabelhaft zu Safran und dem holzigen Grundton passt.
Über die vielen Stunden auf meiner Haut schlug Baccarat Rouge 540 keine großen, keine kleinen Kapriolen: Der Duft blieb konstant - einen Verlauf nehme ich nicht wahr. Für mich vom Anfang bis zum Ende, wie karamellisierter brauner Zucker um Blüten von Jasmin, mit der sämigen Süße von teurem Safran. Tiefer, zitrisch & grün.
Unverhofft kommt oft. Wieso ist die Realität besser als die eigene Vorstellung war, - und das, obwohl erstmal eine Enttäuschung ("Kein Rosenduft?!") voranging?
Der Preis des Duftes ist natürlich heiß, sündige Dekadenz. Aber für mich ist er einmalig. Nicht Rosengarten nun, sondern ein Garten in Persien, in dem Jasmin blüht und ich ein cremiges Safraneis schlecke, das es im Iran an jeder Straßenecke zu kaufen gibt.
Ja. Und auch mich verwirrte kurz der Gedanke an den cleanen Geruch einer Zahnarztpraxis. Ja, irgendwas assoziieren wir wohl damit. Aber ich mag Zahnärzte, und so ein bisschen Distanziertheit, bei all den herrlichen Gedanken die einem bei diesem Duft sonst in den Sinn kommen, tut richtig gut. Der Duft ist sehr warm - und so auch wieder nicht. Und dieses bisschen Ambivalenz hat scheinbar einen hohen Preis.
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