À la rose

L'Homme À la Rose 2020

DrHc
02.09.2020 - 14:10 Uhr
9
Hilfreiche Rezension
7
Sillage
7
Haltbarkeit
6
Duft

MFK goes Designer

Welch Überraschung als ich gestern Nachmittag einen seltsamen Umschlag mit dem Absender MFK aus Frankreich vorfand. Das nenne ich mal eine noble Geste, die mehr oder weniger treuen Kunden gleich mit einer kostenlosen Probe der neuesten Kreation zu beglücken. Da könnte sich so manches Haus eine Scheibe abschneiden.

Gleich am nächsten Morgen wurde der Duft aufgetragen. Doch was soll ich sagen, die Enttäuschung folgte auf dem Fuße. Der Duft startet gleich mit einer starken Präsenz, die sofort etwas stechend Synthetisches offenbart. Die Rose fackelt nicht lange herum und klatsch mir ins Gesicht, allerdings seltsam oberflächlich ohne wirkliche Tiefe. Die Idee an sich, einer Rose mit zitrisch-fruchtigen Akkorden eine Leichtigkeit zu verleihen, ist sicherlich nicht unoriginell. Meist geht es ja mit Patchouli oder Oud in die andere Richtung. Gerade von FK, der so Rosen-Kunstwerke wie LNH oder OSM geschaffen hat, hätte ich hier auch eine spannende Umsetzung dieses Themas erwartet. Doch leider wird aus meiner Sicht diese Leichtigkeit durch übertriebene Synthetik ins Gegenteil verkehrt.

Im weiteren Verlauf verblasst die Rose zusehends und die fruchtigen Aspekte (Grapefruit) gewinnen mehr und mehr die Oberhand. Auch blumige Nuancen nehme ich hier wahr, wie sie bei FK ja häufig anzutreffen sind.

Spätestens nach ca. 3-4 Stunden habe ich das Gefühl, einen Designerduft aus dem unteren Preissegment auf dem Handgelenk zu haben. Wenn ich es recht bedenke, so hat sich diese nervige Synthetik bereits bei Amyris Homme angedeutet. Dort bekommt der Duft dann meiner Meinung nach gerade noch die Kurve. Hier tritt sie jedoch unverblümt zu Tage.

Sorry, aber das wird nichts mit uns beiden.
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