
Floyd
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Floyd
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Auf der Suche nach einer verlorenen Zeit
Irgendwo hier sind sie doch immer gewesen. In den Pali-Tüchern unter den Sitarklängen. Sirrend noch in Erinnerungen, die den Staub aus den letzten herbgrünen Lichtstreifen bis in halbleere Waschpulvertrommeln verwirbeln. Die stehen da noch aus Kommunentagen, als Guru Lobsang uns besuchen kam. Zu schmuddelig fand er unseren Ashram. Wir hatten dann alle Saris gewaschen. Wahllos warfen wir Räucherstäbchen in die Schals und auf die Matratzen. Das warn Satya Sai Baba's Sandelhölzchen, wohl die mit Orangenblüten. Ich kann sie noch immer überall riechen. Im Flaum von den alten Flokatiteppichen, den Fantasien in den ledernen Sesseln. Den zart bedufteten Blumenwesen. Wie könnte man das nur vergessen. Irgendwo hier sind sie immer gewesen.
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Die Düfte des französischen Hauses Maison Incens sind größtenteils inspiriert von auf Leder gemalten Bildern, welche der Labelgründer Phillipe Constantin von seinem Vater vermacht bekam, umgesetzt vom Parfümeur Jean-Claude Gigodot, einem Pionier der Nische, der unter anderem in den späten Siebzigern mit Ellena an "Mûre et Musc" gearbeitet hatte, dem Duft, der als erster Nischenduft gilt. Der Geist dieser Lederbilder von Constantins Vater bildet sich für mich in der Animalik ab, welche den meisten der Kreationen zugrunde liegt.
In "Musc Kalirii" bildet der warme, animalische Moschus gemeinsam mit dem Leder einen subtilen Teppich unter dem zitrisch-herben Bitterorangenabrieb sowie den fast schon scharfen Orangenblütenflocken, die sich auf Papier zu Waschpulver, auf der Haut in Verbindung mit dem Sandelholz zu dem hier unten schon häufig erwähnten Indienladen-Vibe, einem nicht angezündeten Räucherstäbchen entwickelt. Der angeführte Jasmin untermalt dabei ganz dezent die animalischen Noten des Moschus, Rose und Vanille scheinen sich gegenseitig Süße und Säure zu nehmen und somit lediglich die Farbskala des Duftes zu erweitern. Überhaupt ist es das Spannungsfeld von kühl-scharf und warm-ledrig, welches das Orangenblüten-Sandelholz-Räucherstäbchen zu einer faszinierenden Erinnerung an all das macht, was man mit Indienläden, Ashrams, Räucherstäbchen und der alternativen Szene der späten Siebziger und frühen Achtzigerjahre verbindet, moderat in Projektion für ein paar hippieske Stunden.
(Mit Dank an ElAttarine)
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Die Düfte des französischen Hauses Maison Incens sind größtenteils inspiriert von auf Leder gemalten Bildern, welche der Labelgründer Phillipe Constantin von seinem Vater vermacht bekam, umgesetzt vom Parfümeur Jean-Claude Gigodot, einem Pionier der Nische, der unter anderem in den späten Siebzigern mit Ellena an "Mûre et Musc" gearbeitet hatte, dem Duft, der als erster Nischenduft gilt. Der Geist dieser Lederbilder von Constantins Vater bildet sich für mich in der Animalik ab, welche den meisten der Kreationen zugrunde liegt.
In "Musc Kalirii" bildet der warme, animalische Moschus gemeinsam mit dem Leder einen subtilen Teppich unter dem zitrisch-herben Bitterorangenabrieb sowie den fast schon scharfen Orangenblütenflocken, die sich auf Papier zu Waschpulver, auf der Haut in Verbindung mit dem Sandelholz zu dem hier unten schon häufig erwähnten Indienladen-Vibe, einem nicht angezündeten Räucherstäbchen entwickelt. Der angeführte Jasmin untermalt dabei ganz dezent die animalischen Noten des Moschus, Rose und Vanille scheinen sich gegenseitig Süße und Säure zu nehmen und somit lediglich die Farbskala des Duftes zu erweitern. Überhaupt ist es das Spannungsfeld von kühl-scharf und warm-ledrig, welches das Orangenblüten-Sandelholz-Räucherstäbchen zu einer faszinierenden Erinnerung an all das macht, was man mit Indienläden, Ashrams, Räucherstäbchen und der alternativen Szene der späten Siebziger und frühen Achtzigerjahre verbindet, moderat in Projektion für ein paar hippieske Stunden.
(Mit Dank an ElAttarine)
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Kopfnote
Bitterorange
Bergamotte
Herznote
Orangenblüte
Jasmin
Rose
Basisnote
Moschus
Sandelholz
Leder
Vanille
Gandix
Axiomatic
Ergoproxy
SchatzSucher
Pollita































