Replica - Jazz Club Maison Margiela 2013
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Der Jazzclub - aber bitte assoziativ!
Es hängt wahrscheinlich vom persönlichen Geburtsdatum ab, was sich ein jeder unter der Atmosphäre in einem Jazzclub vorstellt. Für mich ist es ein kleines Etablissement, vielleicht sogar nur ein Kellerraum, der eine kleine Bühne hat, auf dem die Musiker spielen. Davor ein paar Tische mit Sitzplätzen, an den Wänden entlang (Leder)sofas, überwiegend stehendes und herumlaufendes Publikum. Stimmengewirr und Musik verschmelzen zu einem akkustischen Meer. Es wird getrunken, geprostet, geraucht, gelacht, geflirtet. Es ist heiß, Barkeeper und Bedienungen wirbeln umher, die Luft steht. Es riecht nach Tabakqualm, ein wenig schwitzig, nach Parfum und Alkohol.
Wie macht man daraus einen Duft?
Ja ganz einfach: Eine ordentliche Portion Rauch ala "By The Fireplace" von mir aus plus boozy Alkoholfahnengeruch von der Theke herüberwehend und Holz und Leder vom Mobiliar. Oder wie? Nö, zu einfach, das ist nicht raffiniert...
Raffiniert geht bei Maison Margiela anscheinend so: Replicas Jazz Club Duft wird dominiert von einem würzig kräuterigen Duftakkord, der in gewisser Weise fast schon beißend daherkommt. Er ist scharf, aber nicht brennend wie Pfeffer oder Chili, sondern wie ein hochkonzentrierter Pflanzenextrakt. Man nimmt auch etwas herbes, kratziges wahr. Dieser Akkord liegt ständig in der Luft, ist stets vordergründig. Da drunter gibt es eine Art Alkoholsüße, einen Hauch Leder sowie eine Spur Rauch als tragende Basis.
Was soll daran Jazzclub sein, mußte ich überlegen. Im Club eine kräuterige Note, daran habe ich zu meinen Clubzeiten selbst nie gedacht, außer vielleicht beim Jägermeister trinken. An TF´s Black Orchid erinnerte mich diese Würze plötzlich. Totale Konfusion: Schneidiger tropischer Regenwald als Motiv, was ist los, komischer Club, würde ich nicht reingehen! Plötzlich fiel der Groschen: Diese schneidige Würze repräsentiert dieses brennige, kratzige, heisere Gefühl, das man nach Stunden im Club hat, wenn man den ganzen Abend mit tausend Leuten erzählt hat und dabei selbst noch raucht oder im Qualm steht. Dazu dann der Nachgeschmack vieler alkoholischer Drinks, die man hatte, der sich so süßlich festsetzt. Und dann zum Finale: es ist früh morgens, man geht völlig überhitzt raus und steht in der frischen Morgenluft: und sie riecht süß! Ist euch das nach so einer Nacht auch in Erinnerung? Süß! So stand man dann immer in der Abschiedsrunde: kratziger Hals, süße Morgenluft, Klamotten und Haut riechen nach dem Club. Und genau das ist in diesem Duft meiner Meinung nach umgesetzt: Er beschreibt einen selber, wenn man im (Jazz)club war. Nicht den Club, einen selber!
Wie macht man daraus einen Duft?
Ja ganz einfach: Eine ordentliche Portion Rauch ala "By The Fireplace" von mir aus plus boozy Alkoholfahnengeruch von der Theke herüberwehend und Holz und Leder vom Mobiliar. Oder wie? Nö, zu einfach, das ist nicht raffiniert...
Raffiniert geht bei Maison Margiela anscheinend so: Replicas Jazz Club Duft wird dominiert von einem würzig kräuterigen Duftakkord, der in gewisser Weise fast schon beißend daherkommt. Er ist scharf, aber nicht brennend wie Pfeffer oder Chili, sondern wie ein hochkonzentrierter Pflanzenextrakt. Man nimmt auch etwas herbes, kratziges wahr. Dieser Akkord liegt ständig in der Luft, ist stets vordergründig. Da drunter gibt es eine Art Alkoholsüße, einen Hauch Leder sowie eine Spur Rauch als tragende Basis.
Was soll daran Jazzclub sein, mußte ich überlegen. Im Club eine kräuterige Note, daran habe ich zu meinen Clubzeiten selbst nie gedacht, außer vielleicht beim Jägermeister trinken. An TF´s Black Orchid erinnerte mich diese Würze plötzlich. Totale Konfusion: Schneidiger tropischer Regenwald als Motiv, was ist los, komischer Club, würde ich nicht reingehen! Plötzlich fiel der Groschen: Diese schneidige Würze repräsentiert dieses brennige, kratzige, heisere Gefühl, das man nach Stunden im Club hat, wenn man den ganzen Abend mit tausend Leuten erzählt hat und dabei selbst noch raucht oder im Qualm steht. Dazu dann der Nachgeschmack vieler alkoholischer Drinks, die man hatte, der sich so süßlich festsetzt. Und dann zum Finale: es ist früh morgens, man geht völlig überhitzt raus und steht in der frischen Morgenluft: und sie riecht süß! Ist euch das nach so einer Nacht auch in Erinnerung? Süß! So stand man dann immer in der Abschiedsrunde: kratziger Hals, süße Morgenluft, Klamotten und Haut riechen nach dem Club. Und genau das ist in diesem Duft meiner Meinung nach umgesetzt: Er beschreibt einen selber, wenn man im (Jazz)club war. Nicht den Club, einen selber!
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