Golden Crocus 2012

Golden Crocus von Manufaktur Derenthal
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6.8 / 10 4 Bewertungen
Ein Parfum von Manufaktur Derenthal für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2012. Der Duft ist würzig-blumig. Es wird noch produziert.
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Duftrichtung

Würzig
Blumig
Frisch
Grün

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
RosenholzRosenholz BergamotteBergamotte BlutorangeBlutorange FliederFlieder Indische NardeIndische Narde
Herznote Herznote
MaiglöckchenMaiglöckchen VeilchenVeilchen JasminJasmin MandarineMandarine RosengeranieRosengeranie SafranSafran
Basisnote Basisnote
BenzoeBenzoe VanilleVanille AnisAnis GewürznelkeGewürznelke

Parfümeur

Bewertungen
Duft
6.84 Bewertungen
Haltbarkeit
6.34 Bewertungen
Sillage
6.34 Bewertungen
Flakon
7.05 Bewertungen
Eingetragen von DonVanVliet, letzte Aktualisierung am 11.05.2020.
Wissenswertes
Es wurden 15 Exemplare hergestellt.

Rezensionen

2 ausführliche Duftbeschreibungen
1
Preis
7.5
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
5
Duft
Taurus

1052 Rezensionen
Taurus
Taurus
9  
Golden Chuzpe?
Was soll man eigentlich von einer Marke halten, die zwar schon ein paar Jahre Bestand hat, aber bis heute von keinem Parfumo ernsthaft in seine Sammlung aufgenommen wurde. Ja – es gibt noch nicht mal Interessenten für die Merkliste.

An sich muss das kein negatives Vorzeichen sein. Aber bei zwei Fakten kann man doch mal richtig skeptisch werden. Zum einen hat die „Parfumeurin“ Nathalie Derenthal außer Golden Crocus keinerlei Referenzen vorzuweisen. Kann man eventuell mit ordentlich Toleranz durchgehen lassen, aber dass die Marke gleich exorbitante Preise von 8.900 € für 120 ml Golden Crocus im streng limitierten Kristallflakon mit Luxus-Holzschatulle aufruft, ist schon mutig. Wer es preiswerter mag, kann sich auch gern auf die 25 ml im Holzflakon mit 10 Karat Goldauflage für insgesamt 199 € beziehen.

Normalerweise würde ich etwas über die Preise erst ganz am Ende eines Kommentars eingehen. Aber hier bin ich ausnahmsweise mal geneigt damit anzufangen, damit man von vornherein weiß, in welche Liga die Manufaktur Derenthal mitspielen möchte.

Im Prinzip könnte man für das Geld einen Überduft erwarten. Doch Golden Crocus ist bei näherer Betrachtung ein kruderer Amouage Gold Man / Woman Abklatsch mit minderer Sillage, Haltbarkeit und Qualität.

Von den zahlreichen Ingredienzien kann ich so gerade eben Bergamotte, etwas Rosenholz und vor allem Maiglöckchen sowie gegen Ende eine Spur Vanille heraus schnuppern. Eventuell könnte auch etwas Neroli und ein Spritzer Moschus hineingeraten sein, der Rest geht eher unter ist nur mit viel Phantasie heraus zuerkennen. Und falls hier Nelke drin ist, so wohl eher die florale Fassung. Von dem teuren Safran, was hier angeblich enthalten ist, nimmt man nur – falls überhaupt – einen blassen Hauch wahr. Sicherlich zählt es zu den teuersten Gewürzen überhaupt, weil Anbau und Ernte so eine Sache sind, aber richtig rund und erhaben wird der Duft dadurch nicht unbedingt. Im Gegenteil: Golden Crocus kommt so ungelenk daher, dass ich denke, bei einem Parfum-Workshop könnte fast jeder auf ein ähnliches Ergebnis stoßen.

Sicherlich kann man den Duft tragen, ohne dass man sich schämen muss, aber wer damit zugibt, dass er für so etwas viel zu viel bezahlt hat, darf meinetwegen gern mit hochrotem Kopf rumlaufen. Bei der kurzen Haltbarkeit von gerade mal drei bis vier Stunden ist die Pein nicht allzu lang.

Es ist halt insgesamt einfach zu wenig für einen mittelmäßigen Duft – egal mit wie viel oder wenig Safran auch immer - einfach mal die Preisspirale hochzudrehen und Käufer mit unnötigen Luxusflakons zu blenden. Der erfahrene Parfumo wird die Lunte gerochen haben, wer ansonsten gern sein Geld versenkt, weil etwas aufgeplustert und künstlich verteuert angeboten wird, kann nicht unbedingt mit meinem Mitleid rechnen!
7 Antworten
5
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
5
Duft
Apicius

1106 Rezensionen
Apicius
Apicius
Top Rezension 14  
Safran aus Niedersachsen ist wie Ananas aus Alaska
Newcomer in der Parfumbranche haben bei mir einen Sympathie-Bonus, und nur ungern schreibe ich einen Verriss. Doch selten hat mich ein Parfum so zweifelnd zurückgelassen wir Golden Crocus.

Nathalie Derenthal steigt mit ihrem ersten Duft gleich am oberen Ende des preislichen Spektrums ein. Sofern man nicht den ganz teuren Kristallflakon erwerben möchte, steht – derzeit ausschließlich bei Beauty Affair in Düsseldorf – ein hübsches Holzkistchen bereit, welches einen Reiseflakon und Phiolen mit insgesamt 25 ml Golden Crocus enthält: ein schöner, wertiger Anblick – besonders die in den Phiolen schwimmenden Safranfäden.

Der engagierte Parfumfreund hat so seine Vorstellungen von einem Safran-Parfum. Safran macht nicht nur den Kuchen gelb, sondern verleiht vor allem der spanischen Paella und anderen Reisgerichten ihren attraktiven muffig-würzigen Geschmack. Die Parfümeure tragen dem Rechnung, indem sie Safran gerne mit den beliebten, ebenfalls muffig wirkenden Oud-Basen kombinieren. So kennt man es schon aus der arabischen Parfumkunst.

Genau diese Erwartung bedient Golden Crocus nicht. Hier ist der Safran, der aus eigener Produktion stammen soll, eingebettet in einen blumigen Hautduft.

Der erste Eindruck – die sehr schnell abklingende Kopfnote – ist warm und likörartig. Schnell verbreiten sich komplexe florale Noten. Sie treten nach etwa einer halben Stunde zurück zugunsten einer wie Hautcreme duftenden Basis.

Aber wo ist der Safran? - Er versteckt sich gut. Er bleibt im Hintergrund, ist auf keinen Fall so eindeutig identifizierbar, wie man das aus anderen Parfums kennt, die den Safran im Namen tragen. Ich denke aber schon, dass er wesentlich zu einer gewissen wärmenden Würze beiträgt, die Golden Crocus zweifelsohne hat.

Golden Crocus ist ausgesprochen schwierig zu testen. Das liegt daran, dass sich das Parfum direkt auf der Haut – jedenfalls auf meiner - überhaupt nicht entwickelt. Versucht man den Duft dort zu erfassen, ist alles unangenehm scharf und ohne Schönheit. Die entfaltet sich erst in der Projektion, wobei man wiederum dem Duft auch keine besonders kräftige Sillage attestieren kann. Man kann den Duft erfassen, indem man wartet, dass er einen unwillkürlich anweht, oder man wedelt den angesprühten Handrücken oder Unterarm in etwa 10 cm Abstand vor der Nase.

Nur so fügte sich das bei mir zusammen. Ich spürte etwas in der Art eines vagen Sonnenmilch-Akkord, dem eine warme Würze zusätzlichen Ausdruck verleiht. Das erinnert an einen schönen Sommertag im Schwimmbad, und ein laues Lüftchen trägt den Duft der Wiesenblumen heran, die sich mit der überaus feinen Sonnenmilch mischen – eine solch feine Sonnenmilch gibt es in Wirklichkeit allerdings nicht. Die wenigen Momente, in denen sich Golden Crocus so bemerkbar machte, wirkten stimmungsaufhellend, ein sanfter Klaps auf den Solarplexus.

Ich fürchte, man muss Frau Derenthal raten, einmal eine beliebige Parfümerie aufzusuchen und zuzuschauen, wie die Leute beim testen die Schnupfnase direkt auf das Handgelenk oder den Unterarm drücken. Sie kann daran sehen, dass es allgemein an Kultur im Umgang mit den feinen Düften mangelt, denn dort wird der Wein gesoffen als wäre es Bier. Dem trägt die Branche längst Rechnung: die meisten Parfums ergeben auch so noch ein passables Bild. Die wenigen, die das nicht tun und also direkt auf der Haut unschön sind, machen dies zumeist durch sehr deutliche Sillage wett. Golden Crocus ist unschön auf der Haut und hat gleichzeitig wenig Sillage!

Ich bin doch sehr skeptisch, ob das funktionieren kann: ein derart schwer zugängliches Parfum herauszubringen, noch dazu vorbei an den gängigen Erwartungen an einen Safran-Duft. Kein teurer Kristallflakon, auch kein anderer Chi-Chi kann das wettmachen. Dass der wertvolle Safran einen höheren Preis rechtfertigt, mag angehen, doch 200 € für 25 ml sind eine Ansage. In diesem Fall braucht es begnadete Verkäufer, solche, die den Leuten für 200 € auch ein Käsebrot verkaufen könnten – und Käsebrote gibt es bei Beauty Affair bekanntlich nicht.
6 Antworten

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