23.03.2015 - 14:15 Uhr
Taurus
1052 Rezensionen
Taurus
9
Golden Chuzpe?
Was soll man eigentlich von einer Marke halten, die zwar schon ein paar Jahre Bestand hat, aber bis heute von keinem Parfumo ernsthaft in seine Sammlung aufgenommen wurde. Ja – es gibt noch nicht mal Interessenten für die Merkliste.
An sich muss das kein negatives Vorzeichen sein. Aber bei zwei Fakten kann man doch mal richtig skeptisch werden. Zum einen hat die „Parfumeurin“ Nathalie Derenthal außer Golden Crocus keinerlei Referenzen vorzuweisen. Kann man eventuell mit ordentlich Toleranz durchgehen lassen, aber dass die Marke gleich exorbitante Preise von 8.900 € für 120 ml Golden Crocus im streng limitierten Kristallflakon mit Luxus-Holzschatulle aufruft, ist schon mutig. Wer es preiswerter mag, kann sich auch gern auf die 25 ml im Holzflakon mit 10 Karat Goldauflage für insgesamt 199 € beziehen.
Normalerweise würde ich etwas über die Preise erst ganz am Ende eines Kommentars eingehen. Aber hier bin ich ausnahmsweise mal geneigt damit anzufangen, damit man von vornherein weiß, in welche Liga die Manufaktur Derenthal mitspielen möchte.
Im Prinzip könnte man für das Geld einen Überduft erwarten. Doch Golden Crocus ist bei näherer Betrachtung ein kruderer Amouage Gold Man / Woman Abklatsch mit minderer Sillage, Haltbarkeit und Qualität.
Von den zahlreichen Ingredienzien kann ich so gerade eben Bergamotte, etwas Rosenholz und vor allem Maiglöckchen sowie gegen Ende eine Spur Vanille heraus schnuppern. Eventuell könnte auch etwas Neroli und ein Spritzer Moschus hineingeraten sein, der Rest geht eher unter ist nur mit viel Phantasie heraus zuerkennen. Und falls hier Nelke drin ist, so wohl eher die florale Fassung. Von dem teuren Safran, was hier angeblich enthalten ist, nimmt man nur – falls überhaupt – einen blassen Hauch wahr. Sicherlich zählt es zu den teuersten Gewürzen überhaupt, weil Anbau und Ernte so eine Sache sind, aber richtig rund und erhaben wird der Duft dadurch nicht unbedingt. Im Gegenteil: Golden Crocus kommt so ungelenk daher, dass ich denke, bei einem Parfum-Workshop könnte fast jeder auf ein ähnliches Ergebnis stoßen.
Sicherlich kann man den Duft tragen, ohne dass man sich schämen muss, aber wer damit zugibt, dass er für so etwas viel zu viel bezahlt hat, darf meinetwegen gern mit hochrotem Kopf rumlaufen. Bei der kurzen Haltbarkeit von gerade mal drei bis vier Stunden ist die Pein nicht allzu lang.
Es ist halt insgesamt einfach zu wenig für einen mittelmäßigen Duft – egal mit wie viel oder wenig Safran auch immer - einfach mal die Preisspirale hochzudrehen und Käufer mit unnötigen Luxusflakons zu blenden. Der erfahrene Parfumo wird die Lunte gerochen haben, wer ansonsten gern sein Geld versenkt, weil etwas aufgeplustert und künstlich verteuert angeboten wird, kann nicht unbedingt mit meinem Mitleid rechnen!
An sich muss das kein negatives Vorzeichen sein. Aber bei zwei Fakten kann man doch mal richtig skeptisch werden. Zum einen hat die „Parfumeurin“ Nathalie Derenthal außer Golden Crocus keinerlei Referenzen vorzuweisen. Kann man eventuell mit ordentlich Toleranz durchgehen lassen, aber dass die Marke gleich exorbitante Preise von 8.900 € für 120 ml Golden Crocus im streng limitierten Kristallflakon mit Luxus-Holzschatulle aufruft, ist schon mutig. Wer es preiswerter mag, kann sich auch gern auf die 25 ml im Holzflakon mit 10 Karat Goldauflage für insgesamt 199 € beziehen.
Normalerweise würde ich etwas über die Preise erst ganz am Ende eines Kommentars eingehen. Aber hier bin ich ausnahmsweise mal geneigt damit anzufangen, damit man von vornherein weiß, in welche Liga die Manufaktur Derenthal mitspielen möchte.
Im Prinzip könnte man für das Geld einen Überduft erwarten. Doch Golden Crocus ist bei näherer Betrachtung ein kruderer Amouage Gold Man / Woman Abklatsch mit minderer Sillage, Haltbarkeit und Qualität.
Von den zahlreichen Ingredienzien kann ich so gerade eben Bergamotte, etwas Rosenholz und vor allem Maiglöckchen sowie gegen Ende eine Spur Vanille heraus schnuppern. Eventuell könnte auch etwas Neroli und ein Spritzer Moschus hineingeraten sein, der Rest geht eher unter ist nur mit viel Phantasie heraus zuerkennen. Und falls hier Nelke drin ist, so wohl eher die florale Fassung. Von dem teuren Safran, was hier angeblich enthalten ist, nimmt man nur – falls überhaupt – einen blassen Hauch wahr. Sicherlich zählt es zu den teuersten Gewürzen überhaupt, weil Anbau und Ernte so eine Sache sind, aber richtig rund und erhaben wird der Duft dadurch nicht unbedingt. Im Gegenteil: Golden Crocus kommt so ungelenk daher, dass ich denke, bei einem Parfum-Workshop könnte fast jeder auf ein ähnliches Ergebnis stoßen.
Sicherlich kann man den Duft tragen, ohne dass man sich schämen muss, aber wer damit zugibt, dass er für so etwas viel zu viel bezahlt hat, darf meinetwegen gern mit hochrotem Kopf rumlaufen. Bei der kurzen Haltbarkeit von gerade mal drei bis vier Stunden ist die Pein nicht allzu lang.
Es ist halt insgesamt einfach zu wenig für einen mittelmäßigen Duft – egal mit wie viel oder wenig Safran auch immer - einfach mal die Preisspirale hochzudrehen und Käufer mit unnötigen Luxusflakons zu blenden. Der erfahrene Parfumo wird die Lunte gerochen haben, wer ansonsten gern sein Geld versenkt, weil etwas aufgeplustert und künstlich verteuert angeboten wird, kann nicht unbedingt mit meinem Mitleid rechnen!
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