26.01.2019 - 09:47 Uhr
Yatagan
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Yatagan
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49
A Love Supreme
A Love Supreme heißt die bekannteste Aufnahme der Jazz-Legende John Coltrane. Die im Dezember 1964 aufgenommene und 1965 veröffentlichte Platte gilt vielen Fachleuten als die beste Jazz-Einspielung aller Zeiten. Viel mehr als George Gershwin, eher ein klassischer Komponist, steht Coltranes A Love Supreme für Jazz schlechthin. Maria Candida Gentiles "Gershwin" repräsentiert tatsächlich klug die Idee dieser Musik, denn Improvisation mit all ihren überraschenden Richtungswechseln bildet sich hier olfaktorisch ab: bitter-scharfe Hesperidien im Auftakt, Wechsel zum Pfeffer, fast gleichzeitig heller, scharfer Weihrauch ohne sakrale Komponente: Hier geht es profan zu. Der beißende, vielleicht etwas strenge Geruch in einem Kellerclub.
Mit Wasserblume (siehe Inhaltsstoffe) dürfte hier das Buschwindröschen gemeint sein. Das bescheidene Blümlein findet nur recht selten in Düften Verwendung. Wie es nach Mazeration oder Destillation wohl riecht? So richtig durchsetzen wird es sich gegen die lauteren Töne des Weihrauchs, des Pfeffers und der zitrischen Noten sowieso nicht. Genauso wenig wie die Sycamore, die Amerikanische Platane. Wie auch immer: Holz(blas)instrumente klingen mit.
Für mich ergibt sich aus der Kombination dieser Töne in der Herz- und Basisnote eine heuartige Melodie, etwas scharf, aber doch faszinierend, anfangs laut, etwas schrill, dann immer ruhiger, wenn die Nacht länger wird.
Ob Gershwin oder Coltrane: Der Duft ist durchaus so etwas wie ein Solitär, auch wenn es inzwischen so viele Weihrauchdüfte gibt. Er orientiert sich wenigstens nicht am Mainstream, sondern versucht andere Wege zu gehen. Das verdient Respekt und gefällt. Auch wenn man beim Jazz, allemal bei A Love Supreme, Zeit zum Einhören braucht.
Mit Wasserblume (siehe Inhaltsstoffe) dürfte hier das Buschwindröschen gemeint sein. Das bescheidene Blümlein findet nur recht selten in Düften Verwendung. Wie es nach Mazeration oder Destillation wohl riecht? So richtig durchsetzen wird es sich gegen die lauteren Töne des Weihrauchs, des Pfeffers und der zitrischen Noten sowieso nicht. Genauso wenig wie die Sycamore, die Amerikanische Platane. Wie auch immer: Holz(blas)instrumente klingen mit.
Für mich ergibt sich aus der Kombination dieser Töne in der Herz- und Basisnote eine heuartige Melodie, etwas scharf, aber doch faszinierend, anfangs laut, etwas schrill, dann immer ruhiger, wenn die Nacht länger wird.
Ob Gershwin oder Coltrane: Der Duft ist durchaus so etwas wie ein Solitär, auch wenn es inzwischen so viele Weihrauchdüfte gibt. Er orientiert sich wenigstens nicht am Mainstream, sondern versucht andere Wege zu gehen. Das verdient Respekt und gefällt. Auch wenn man beim Jazz, allemal bei A Love Supreme, Zeit zum Einhören braucht.
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