Dreaming with Ghosts
Sleeping with Ghosts
2012

Calliste
25.01.2013 - 17:06 Uhr
9
Top Rezension
5
Flakon
2.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft

Keine Angst vor Geistern!

Mit einem Geist zu schlafen, spannend und unheimlich zugleich, dazu gleich mehreren,
was gehen da einem nicht für Assoziationen durch den Kopf:
erotische Albträume, Poe, Rosmaries Baby, die Twiligt-Romänchen.

Ich war neugierig, ob es sich tatsächlich um ein englisches Gruselkabinettstückchen handelt, das mit einem harmlosen Einstieg im englischen Obstgarten eine scheinbare Sicherheit vorgaukeln will, bevor dann die unheimlichen Gesellen Leder und Vetiver in finsterer Absicht losschlagen werden.

Stattdessen präsentiert sich das Spiel mit dem Unheimlichen und der Gefahr
überraschend als ein verzaubender Sommernachtstraum á la Shakespeare,
Cremigsanfte Blüten verströmen den warmen goldgelben Duft des Tages in die anbrechende Nacht. Zarte Elfen bringen herbsüße Früchte und beginnen einen betörenden Schleiertanz.
Lockend, verwirrend, nicht fassbar.
Das ist fein und zart, sehr dezent, aber präsent, für Liebhaber nicht allzu kräftiger Sillage genau das Richtige, eher ein Auraduft. Obwohl nicht gerade ein Duftzwilling zu nennen, erinnert er mich an "Roma imperiale" von Profumi del Forte. Und in sofern führt uns der Untertitel, der zu diesem Duft auf der Internetseite zu finden ist, auf die richtig Fährte:
"Fantasy of extreme Tenderness".

Bevor uns die süßliche Blumenelegie in einen narkotischen Schlaf einlullen kann,
kommt ein kleiner, frecher Vetiver-Puck und treibt mit dem dunkel grummeligen Leder-Zettel seine Späße. Durch ihre komödiantischen Einlagen kitzeln sie hin und wieder unsere Aufmerksamkeit wach.
Unbedingt eine Empfehlung für die anstehende wärmere Jahreszeit, oder auch für die Zeit der Vorfreude darauf.
Und bitte, die Damen sollten sich nicht durch den ziemlich männlich durchgestylten Flakon abhalten lassen, den Duft wenigstens zu testen.
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