11.04.2010 - 06:31 Uhr
Apicius
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Apicius
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12
Ein Montale-Micallef
Neben Montale ist es vor allem die Marke Micallef, die sich mit mehreren Düften des arabischen Themas „Oud“ angenommen und dieses in die internationale Parfumerie eingeführt hat. Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe von Marken, die meinen, sie müssten ebenfalls ein Oud Parfum auf den Markt werfen, wobei dieses dann eine mehr oder weniger gelungene Kopie eines der Ouds von Montale ist. Als ich zunächst den Arabian Diamond in einer Parfümerie auf einem Streifen testete, bekam ich den Eindruck, dass nun auch Micallef der Konkurrenz von Montale ein Stück vom Kuchen wegnehmen will.
An Montale muss man jedoch sofort denken, wenn man den Duft aufsprüht. Denn dieser stellt sich vor mit einer Note, die fast identisch ist zu dem“Haarspray“-Akkord der Montale-Ouds. Hier wie dort muss dieser zunächst eine kurze Zeit ertragen werden, bevor der eigentliche Duft zum Vorschein kommt. Und der nimmt den Träger durch eine ausgesprochen interessante Kopfnote für sich ein. Neben dem intensiven Oud gibt es hier Dinge, die dem ganzen einen warmen, etwas staubigen Charakter geben. Ich denke hier an den angenehm muffigen Duft antiquarischer Buchläden, oder auch an den Geruch bestimmter alter Möbel. Wirklich präzise beschreiben lässt sich dieses Dufterlebnis leider nicht, nur, dass es sehr, sehr attraktiv ist und einen Wohlfühlcharakter ausstrahlt, der den Montale-Ouds fehlt.
Leider bleibt dieses Erlebnis nicht bestehen, nach ein paar Minuten ist dieses Dufterlebnis auf meiner Haut weg und es folgt nun eine eher milde Variante von Oud. Moschus gibt ihr etwas Helles, und auf den Amber führe ich die eher warme Tönung zurück. Die floralen Noten sind nicht sehr prominent; es ist ist also keineswegs die klassische arabische Rose-Oud Kombination, die uns hier begegnet.
Daher muss zum direkten Vergleich Steam Aoud von Montale her, bei dem die Rose ebenfalls nur angedeutet ist. Und dieser Vergleich bringt es dann doch an den Tag. Arabian Diamond ist bei weitem nicht so intensiv wie Steam Aoud. Es wurden in allem gleich mehrere Gänge zurückgeschaltet. Jede Form von Knarzigkeit wurde vermieden. Der Duft ist viel dezenter. Er ist nicht so tiefdunkel wie Steam Aoud. Zulasten der Prägnanz steht hier die Tragbarkeit im Mittelpunkt. Diese Art eines heruntergedimmten Ouds ist mir bereits bei Dark Rose von Czech & Speake begegnet.
Das ist nicht schlecht und hat sicher seine Berechtigung, weil die radikal ausgeführten Ouds von Montale nicht jeden ansprechen können. Aber es bleibt halt eine glattgebügelte Kopie. Wäre der wunderbare Akkord der Kopfnote haltbarer, käme Arabian Diamond auf meine Wunschliste. So aber fehlt mir die Selbständigeit und die Prägnanz, die gerade auch die anderen Oud-Kreationen (Aoud Man, Aoud Gourmet, Night Aoud) von Micallef ausmachen. Ich brauche es nicht.
An Montale muss man jedoch sofort denken, wenn man den Duft aufsprüht. Denn dieser stellt sich vor mit einer Note, die fast identisch ist zu dem“Haarspray“-Akkord der Montale-Ouds. Hier wie dort muss dieser zunächst eine kurze Zeit ertragen werden, bevor der eigentliche Duft zum Vorschein kommt. Und der nimmt den Träger durch eine ausgesprochen interessante Kopfnote für sich ein. Neben dem intensiven Oud gibt es hier Dinge, die dem ganzen einen warmen, etwas staubigen Charakter geben. Ich denke hier an den angenehm muffigen Duft antiquarischer Buchläden, oder auch an den Geruch bestimmter alter Möbel. Wirklich präzise beschreiben lässt sich dieses Dufterlebnis leider nicht, nur, dass es sehr, sehr attraktiv ist und einen Wohlfühlcharakter ausstrahlt, der den Montale-Ouds fehlt.
Leider bleibt dieses Erlebnis nicht bestehen, nach ein paar Minuten ist dieses Dufterlebnis auf meiner Haut weg und es folgt nun eine eher milde Variante von Oud. Moschus gibt ihr etwas Helles, und auf den Amber führe ich die eher warme Tönung zurück. Die floralen Noten sind nicht sehr prominent; es ist ist also keineswegs die klassische arabische Rose-Oud Kombination, die uns hier begegnet.
Daher muss zum direkten Vergleich Steam Aoud von Montale her, bei dem die Rose ebenfalls nur angedeutet ist. Und dieser Vergleich bringt es dann doch an den Tag. Arabian Diamond ist bei weitem nicht so intensiv wie Steam Aoud. Es wurden in allem gleich mehrere Gänge zurückgeschaltet. Jede Form von Knarzigkeit wurde vermieden. Der Duft ist viel dezenter. Er ist nicht so tiefdunkel wie Steam Aoud. Zulasten der Prägnanz steht hier die Tragbarkeit im Mittelpunkt. Diese Art eines heruntergedimmten Ouds ist mir bereits bei Dark Rose von Czech & Speake begegnet.
Das ist nicht schlecht und hat sicher seine Berechtigung, weil die radikal ausgeführten Ouds von Montale nicht jeden ansprechen können. Aber es bleibt halt eine glattgebügelte Kopie. Wäre der wunderbare Akkord der Kopfnote haltbarer, käme Arabian Diamond auf meine Wunschliste. So aber fehlt mir die Selbständigeit und die Prägnanz, die gerade auch die anderen Oud-Kreationen (Aoud Man, Aoud Gourmet, Night Aoud) von Micallef ausmachen. Ich brauche es nicht.
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