11.05.2016 - 15:19 Uhr

Apicius
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Apicius
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22
Auf ungewohntem Terrain
Ein maritimer Duft aus dem Hause Micallef? Das passiert selten, denn Jean Claude Astier kennen wir vor allem als Meister der orientalisch-opulenten Richtung. Genau gesagt, im Herrenduftsortiment passierte es 10 Jahre zuvor mit dem Parfum Avant Garde. Zwischen beiden Düften ist nicht nur der zeitliche Abstand groß.
Obwohl nur als Kopfnote ausgewiesen, prägt eine salzige, aber dezent bleibende Aquatik den gesamten Duftverlauf von Osaïto. Im Kopf vermag ich noch ein sehr schönes Zusammenspiel mit Grapefruit wahr zu nehmen, danach, muss ich gestehen, rieche ich nichts anderes mehr als eben jenen maritimen Akkord vor einem undeutlichen Hintergrund ohne jegliche eigene Aussage.
Der Wasserakkord ist von klassischer Art, man hat ihn irgendwie noch von ganz früher in der Nase. Er ist salzig, eher irisierend als frisch und vermag es , bei mir ganz unterschiedliche Empfindungen hervorzurufen. Da sind Respektabilität, Distanz und Kühle einerseits, aber dann auch wieder Körperlichkeit und Nähe. Während die aquatischen Düfte des Massenmarktes mich schnell dazu bringen, mich von dem Träger abzuwenden, weiß ich es bei Osaïto nicht so recht.
Und genau dieser Schwebezustand zwischen Anziehung und Abstoßung ist es, der Aufmerksamkeit erzeugen kann, nicht nur für den Duft, sondern auch für die Person, die ihn trägt. In diesem Sinne ist Osaïto ein hervorragend komponiertes Parfum.
Dass ich ansonsten fast nichts rieche, finde ich merkwürdig. Ob es da nur mir so geht? Ganz eindeutig ist Osaïto den feinen, dezenten Düften zuzurechnen. Alles, was hier noch verwendet wurde, scheint nur dem Zweck zu dienen, die feine aquatische Note in Szene zu setzen. Das war vor 10 Jahren ganz anders, wo eine gewagte Kombination mit schokoladigen Noten dem Parfumnamen alle Ehre machte.
Sofern mich im Fall von Osaïto nicht doch die Duftblindheit geschlagen hat, würde ich das Parfum einem puristischen Ansatz zuordnen, wie man ihn aus dem Hause Micallef eigentlich nicht kennt.
Mit Osaïto zeigt Jean Claude Astier sein Können auf ungewohntem Terrain. Es liegen Welten zwischen Osaïto und den Aquatics des Massenmarkts. Osaïto kann auch solche Parfumliebhaber ansprechen, die um Aquatisches meist einen großen Bogen machen.
Obwohl nur als Kopfnote ausgewiesen, prägt eine salzige, aber dezent bleibende Aquatik den gesamten Duftverlauf von Osaïto. Im Kopf vermag ich noch ein sehr schönes Zusammenspiel mit Grapefruit wahr zu nehmen, danach, muss ich gestehen, rieche ich nichts anderes mehr als eben jenen maritimen Akkord vor einem undeutlichen Hintergrund ohne jegliche eigene Aussage.
Der Wasserakkord ist von klassischer Art, man hat ihn irgendwie noch von ganz früher in der Nase. Er ist salzig, eher irisierend als frisch und vermag es , bei mir ganz unterschiedliche Empfindungen hervorzurufen. Da sind Respektabilität, Distanz und Kühle einerseits, aber dann auch wieder Körperlichkeit und Nähe. Während die aquatischen Düfte des Massenmarktes mich schnell dazu bringen, mich von dem Träger abzuwenden, weiß ich es bei Osaïto nicht so recht.
Und genau dieser Schwebezustand zwischen Anziehung und Abstoßung ist es, der Aufmerksamkeit erzeugen kann, nicht nur für den Duft, sondern auch für die Person, die ihn trägt. In diesem Sinne ist Osaïto ein hervorragend komponiertes Parfum.
Dass ich ansonsten fast nichts rieche, finde ich merkwürdig. Ob es da nur mir so geht? Ganz eindeutig ist Osaïto den feinen, dezenten Düften zuzurechnen. Alles, was hier noch verwendet wurde, scheint nur dem Zweck zu dienen, die feine aquatische Note in Szene zu setzen. Das war vor 10 Jahren ganz anders, wo eine gewagte Kombination mit schokoladigen Noten dem Parfumnamen alle Ehre machte.
Sofern mich im Fall von Osaïto nicht doch die Duftblindheit geschlagen hat, würde ich das Parfum einem puristischen Ansatz zuordnen, wie man ihn aus dem Hause Micallef eigentlich nicht kennt.
Mit Osaïto zeigt Jean Claude Astier sein Können auf ungewohntem Terrain. Es liegen Welten zwischen Osaïto und den Aquatics des Massenmarkts. Osaïto kann auch solche Parfumliebhaber ansprechen, die um Aquatisches meist einen großen Bogen machen.
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