09.07.2019 - 16:58 Uhr
Floyd
449 Rezensionen
Floyd
Sehr hilfreiche Rezension
13
Die Odyssee, rauchende Sirenen, George Clooney und ein Meer aus Magnolien und Harzen
Ithaka, war das nicht die Insel, wo der Typ aus der Odyssee hinwollte? Wie hieß er noch gleich? Aah, George Clooney spielte den. Der war ohne seine Dapper Dan Pomade kaum überlebensfähig und schlief immer mit Haarnetz, entfloh mit seinen ebenso wenig intelligenten Mithäftlingen einem Straflager in den Südstaaten, gründete mit einem farbigen Gitarristen, der seine Seele an den Leibhaftigen verkauft hatte, eine Band, die einen Riesenhit landete ohne es zu erfahren und der sich von Sirenen mit dem Song "You and me and the devil make three" verführen sowie von einem Zyklopen, der Bibeln verkauft, beklauen ließ und das alles, wie sich am Ende herausstellte, nur, damit Clooney seine Frau Penelope zurück bekam. Hmm. Aber da kommt ja gar kein Schiff drin vor und Ithaka ist doch eine griechische Insel. Außerdem ist auf dem Flakon auch ein Schiff drauf. Beim Poseidon, war da nicht noch was mit menschenfressenden Laistrygonen, der Zauberin Kirke und dem Hermes-Versand? Ich bin total verwirrt. Schließlich gibt es dann noch dieses Gedicht von Cavafy, welches das ganze Leben als Weg nach Ithaka beschreibt, wonach man erst am Ende des Lebens begriffen habe, was diese Ithakas bedeuteten. Puh, jetzt komm ich mir klein vor. Also, ich versuchs mal.
Die Reise beginnt mit rauchenden Sirenen, hier bezirzend mit dem Akkord aus fruchtiger Magnolie, Bergamotte und Weihrauch, wobei sich das Zitrische schon nach kürzester Zeit verflüchtigt und dem rauchig-fruchtig-blumigen Duft mit einer gewissen schweren Süße für lange Zeit das Feld überlässt. Diesen Akkord finde ich erstmal sehr befremdlich, habe ich sowas in der Form doch noch nie gerochen. Ich assoziiere diese kreisförmigen weiß-rot geringelten Lutscher aus meiner Kindheit, nur in hochwertiger und gelungener.
Nach etwa einer halben Stunde treten mehr und mehr die verschiedenen Baumsäfte zum Vorschein, sorgen für zeitlupenartigen Wellengang auf Poseidons Meer aus zähflüssigem Harz. Da sind zunächst das für mich immer leicht fruchtig-medizinische Benzoe, das sich symbiotisch mit der Magnolie zu verbinden scheint sowie das Räucherharz deutlich wahrnehmbar. Letzteres durchsprenkelt den Gesamteindruck, macht ihn grobkörnig, assoziiert einen Schwelbrand an Deck, bevor später ein leichter dunkler Lederton mitschwingt (Labdanum - für mein Empfinden die beste Phase des Duftes), der wiederum mit den erdigeren Patchouli- und Nagarmotha-Noten changiert und im weiteren Verlauf immer dunkler, tiefer und süßer wird. Die Anlandung auf Ithaka beginnt nach etwa vier Stunden und ist nach weiteren zwei bis vier Stunden abgeschlossen. Aiolos Winde wehen erst im oberen moderaten Bereich, ehe sie sich nach etwa zwei Stunden körpernah zurückziehen. Ich denke mal, dass diese Odyssee im Herbst beginnt und im Frühling endet.
Die Reise beginnt mit rauchenden Sirenen, hier bezirzend mit dem Akkord aus fruchtiger Magnolie, Bergamotte und Weihrauch, wobei sich das Zitrische schon nach kürzester Zeit verflüchtigt und dem rauchig-fruchtig-blumigen Duft mit einer gewissen schweren Süße für lange Zeit das Feld überlässt. Diesen Akkord finde ich erstmal sehr befremdlich, habe ich sowas in der Form doch noch nie gerochen. Ich assoziiere diese kreisförmigen weiß-rot geringelten Lutscher aus meiner Kindheit, nur in hochwertiger und gelungener.
Nach etwa einer halben Stunde treten mehr und mehr die verschiedenen Baumsäfte zum Vorschein, sorgen für zeitlupenartigen Wellengang auf Poseidons Meer aus zähflüssigem Harz. Da sind zunächst das für mich immer leicht fruchtig-medizinische Benzoe, das sich symbiotisch mit der Magnolie zu verbinden scheint sowie das Räucherharz deutlich wahrnehmbar. Letzteres durchsprenkelt den Gesamteindruck, macht ihn grobkörnig, assoziiert einen Schwelbrand an Deck, bevor später ein leichter dunkler Lederton mitschwingt (Labdanum - für mein Empfinden die beste Phase des Duftes), der wiederum mit den erdigeren Patchouli- und Nagarmotha-Noten changiert und im weiteren Verlauf immer dunkler, tiefer und süßer wird. Die Anlandung auf Ithaka beginnt nach etwa vier Stunden und ist nach weiteren zwei bis vier Stunden abgeschlossen. Aiolos Winde wehen erst im oberen moderaten Bereich, ehe sie sich nach etwa zwei Stunden körpernah zurückziehen. Ich denke mal, dass diese Odyssee im Herbst beginnt und im Frühling endet.
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