23.09.2020 - 12:48 Uhr
LadyLuxifer
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LadyLuxifer
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Ein epikureischer Festakt
Omega ist, teleologisch gesehen, der Punkt, an dem die völlige Auslöschung allen Lebens als unvermeidlich scheint. Der Mensch bewegt sich in die eigene unbewegte Rekonstruktion, die ihm mit Gott gleichsetzt. Es ist ein bittersüßes Warten auf Erlösung am Raumzeit-Endpunkt, es ist die letzte Zukunft ohne Wiederkehr in die Existenz.
Inhaberin des Unternehmens Mendittorosa, Stefania Squeglia präsentierte 2012 in ihrer Kollektion Odori d'Anima u. A. eine Trilogie, bestehend aus Alpha, Omega und ID. Meine Wahl fiel auf die fast dekadente Kreation Omega, die so viel mehr ist als nur ein weiter Leder-Gourmand-Duft.
Der Duft startet warm, bittersüß erdig, mit leisen Röstaromen. Es sind auch feine geblümte Schleier und eine zarte Süße wahrnehmbar. Viele Düfte gehen regelrecht durch atemberaubende Stationen und ändern Richtungen. Es ist oft so, dass der Ausklang gewisser Kompositionen nur noch wenig von dem Ersteindruck des Duftes offenbart. Omega ist nicht so. Omega ist ein Endpunkt. Der Duft ist von Beginn an wunderbar fertig, durchdringt alle Seelenschichten und pulsiert leise. Warm. Vertraut. Umhüllend.
Die holzig-blumigen Verbindungen, gepaart mit einer hauchdünnen Weihrauchnote bilden vereint das filigrane Gerüst für diesen außerordentlichen Duft. Amélie Bourgeois ist es gelungen eine wunderbare Verbindung von relativ dominanter Kreuzkümmelnote mit einem weichen Lederakkord und mondäner Pudersüße aus Vanille und Iris in Einklang zu bringen. Es ist wie ein epikureischer Festakt für mein gesamtes Sensorium.
Stefania Squeglia’s Wunsch nach Seelendüften geht jedoch nicht ganz auf. Omega ist nicht ein Duft der Seele, es ist der Duft der menschlichen Nacktheit. Die Komposition riecht nach feinstofflichen menschlichen Hüllen, die noch nicht den Geruch nach Leben und Erlebtem besitzen; die hier sind ohne Wunden und ohne Narben. Es sind noch neue Körper in all ihrer Vielfalt, aber ohne Photoshop und ohne Tabus.
Omega bleibt bis zum Schluß unschuldig menschlich, durchströmt von sanft verführerischen Gourmandnoten. Ein Duft für die besonderen Momente. Wenn es diesen einen Moment gibt, an dem sich Dein Gegenüber erinnern wird, als er Dich in Arme nahm, da solltest Du diesen Duft tragen. Die Aura von Omega ist “something to be forever remembered for”.
Der Duft besitzt die Sehnsucht des Songs „Calling You“ von Jevetta Steele. Omega ist melancholisch und doch lebensbejahend und sinnlich, wie „Das erste Mal“, das zeitgleich ein Anfang ist, aber auch unvermeidlich ein Ende darstellt.
Mit Omega ist Mendittorosa und der Parfumeurin Amélie Bourgeois ein wahres Meisterstück gelungen. Es ist nur zu hoffen, dass der Duft noch lange in seinem ursprünglichen Zustand bestehen bleibt, denn so ist Omega perfekt, vom Anfang bis zum Ende.
Inhaberin des Unternehmens Mendittorosa, Stefania Squeglia präsentierte 2012 in ihrer Kollektion Odori d'Anima u. A. eine Trilogie, bestehend aus Alpha, Omega und ID. Meine Wahl fiel auf die fast dekadente Kreation Omega, die so viel mehr ist als nur ein weiter Leder-Gourmand-Duft.
Der Duft startet warm, bittersüß erdig, mit leisen Röstaromen. Es sind auch feine geblümte Schleier und eine zarte Süße wahrnehmbar. Viele Düfte gehen regelrecht durch atemberaubende Stationen und ändern Richtungen. Es ist oft so, dass der Ausklang gewisser Kompositionen nur noch wenig von dem Ersteindruck des Duftes offenbart. Omega ist nicht so. Omega ist ein Endpunkt. Der Duft ist von Beginn an wunderbar fertig, durchdringt alle Seelenschichten und pulsiert leise. Warm. Vertraut. Umhüllend.
Die holzig-blumigen Verbindungen, gepaart mit einer hauchdünnen Weihrauchnote bilden vereint das filigrane Gerüst für diesen außerordentlichen Duft. Amélie Bourgeois ist es gelungen eine wunderbare Verbindung von relativ dominanter Kreuzkümmelnote mit einem weichen Lederakkord und mondäner Pudersüße aus Vanille und Iris in Einklang zu bringen. Es ist wie ein epikureischer Festakt für mein gesamtes Sensorium.
Stefania Squeglia’s Wunsch nach Seelendüften geht jedoch nicht ganz auf. Omega ist nicht ein Duft der Seele, es ist der Duft der menschlichen Nacktheit. Die Komposition riecht nach feinstofflichen menschlichen Hüllen, die noch nicht den Geruch nach Leben und Erlebtem besitzen; die hier sind ohne Wunden und ohne Narben. Es sind noch neue Körper in all ihrer Vielfalt, aber ohne Photoshop und ohne Tabus.
Omega bleibt bis zum Schluß unschuldig menschlich, durchströmt von sanft verführerischen Gourmandnoten. Ein Duft für die besonderen Momente. Wenn es diesen einen Moment gibt, an dem sich Dein Gegenüber erinnern wird, als er Dich in Arme nahm, da solltest Du diesen Duft tragen. Die Aura von Omega ist “something to be forever remembered for”.
Der Duft besitzt die Sehnsucht des Songs „Calling You“ von Jevetta Steele. Omega ist melancholisch und doch lebensbejahend und sinnlich, wie „Das erste Mal“, das zeitgleich ein Anfang ist, aber auch unvermeidlich ein Ende darstellt.
Mit Omega ist Mendittorosa und der Parfumeurin Amélie Bourgeois ein wahres Meisterstück gelungen. Es ist nur zu hoffen, dass der Duft noch lange in seinem ursprünglichen Zustand bestehen bleibt, denn so ist Omega perfekt, vom Anfang bis zum Ende.
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