New Study | postcard 2017

New Study | postcard von Miller et Bertaux
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7.7 / 10 58 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Miller et Bertaux für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2017. Der Duft ist grün-frisch. Es wird von Lothantique vermarktet. Der Name bedeutet „Neue Untersuchung | Postkarte”.
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Duftrichtung

Grün
Frisch
Zitrus
Fruchtig
Cremig

Duftnoten

FeigeFeige grüne Orangegrüne Orange ZitroneZitrone GrasGras kubanische Grapefruitkubanische Grapefruit edle Hölzeredle Hölzer weiße Blütenweiße Blüten KokosmilchKokosmilch
Bewertungen
Duft
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Eingetragen von OPomone, letzte Aktualisierung am 12.04.2024.

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Rezensionen

4 ausführliche Duftbeschreibungen
8
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
FioreMarina

29 Rezensionen
FioreMarina
FioreMarina
Top Rezension 24  
Luciano oder: Warum Postkarten nicht sterben dürfen
Es ist eine Schande, sagt Luciano. Eine Schande, dass es Cartoline, die Postkarten bald nicht mehr geben wird.
Er klemmt sich die Zigarette in den Mundwinkel, weil er die Hände zum Reden braucht und macht eine ausladende Geste hin zu dem Ständer mit Postkarten, die er verkauft. Sie sehen ausgebleicht aus, was mich nicht wundert, denn die Sonne in Porto Sabina ist heiß. Und in der Sonne stehen sie wohl schon seit längerem.
Für Luciano ist das kein Unglück, jedenfalls kein finanzielles, denn abgesehen von den Karten verkauft er noch so allerhand mehr an die Leute im Dorf und natürlich an die Römer, die Mailänder und Florentiner, die jeden Sommer kommen und dem Ort zu einem bescheidenen Wohlstand verholfen haben: Zeitungen, Gummitiere und Badelatschen, und seine Frau vermietet die Zimmer oben im Haus, mit Blick auf den kleinen Hafen und die schaukelnden Fischerboote.
Man wird davon natürlich nicht reich, sagt Luciano. Aber wen stört das, solange die Sonne scheint und der Cafè nicht ausgeht und die Azzuri gewinnen?
Luciano trifft man übrigens nur ausnahmsweise in seinem Geschäft. Meistens bezieht er Stellung am immer selben Tisch der Bar nebenan, wo er Cafè in absurden Mengen konsumiert, ohne dass es jemals seinen Blutdruck hebt, und den Laden ebenso im Auge behält wie das Treiben im Hafen. Wer vorbeikommt, bleibt stehen oder setzt sich dazu: so wie ich an diesem späten Nachmittag, an dem Luciano mit weit ausholender Geste sein Bedauern über das Ende der Postkarten kundtut.
Die Leute schreiben keine Postkarten mehr, klagt er. Sie schreiben diese Dings, äh… What’s App – Nachrichten. Aber: Ma dai, bittesehr, das kann doch jeder, so eine Nachricht schreiben und dann ein schlechtes Foto dazu schicken.
Er fixiert tadelnd das Glas mit Limoncello auf Eis, das ihm Piero, der Barista und sein Freund seit mehr als 50 Jahren, vorhin gebracht hat: Aber so eine Postkarte, ah, das ist etwas ganz anderes! Du wählst sie aus, du denkst dir: Dieses Foto da, das mit dem Meer und dem Sonnenaufgang, das ist etwas für die Schwester, die ist doch so romantisch. Und dem Nonno schicke ich die Karte mit der Flasche Wein auf dem Tisch vor dem Olivenbaum. Verstehst du, verstehst du mich, was ich meine? Du schreibst, du wählst deine Worte sorgfältig, denn es ist nicht viel Platz und das Wesentliche soll ja auf der Karte stehen. Dann musst du zum Tabaccaio, die Briefmarken kaufen, dabei wirst du ein Schwätzchen halten und dich nach der Gesundheit seiner Frau erkundigen. Und dann geht die Karte auf die Reise, die weite Reise zu deinen Lieben nach Hause. Das braucht Zeit, un po ‘ di pazienza, es braucht Hingabe, sì, ohne jeden Zweifel.
Er nimmt einen Schluck Limoncello und sagt nach einer emphatischen Pause fast zärtlich: So eine Cartolina, so eine Postkarte, das ist Poesie. Er schaut mir in die Augen, ergriffen von der Wucht seiner Worte, und fügt hinzu: È amore, es ist Liebe, Cara, die du auf Reisen schickst, auf den langen Weg von Dir zu mir. Und dann, während er mit den Händen einen imaginären Schlussstrich durch die Luft zieht, sagt er, was alle Italienerinnen und Italiener sagen, wenn sie ihren Worten Letztgültigkeit verleihen wollen: Basta.
Ich bin nie nah genug an Luciano gekommen, um sein Parfum zu riechen und deswegen weiß ich nicht, ob er New Study / Postcard benutzt. Aber ganz sicher würde es ihm gefallen: Miller & Bertaux scheinen seine Auffassung zu teilen, dass die Postkarten nicht sterben dürfen - wohl deswegen haben sie ihnen ein Denkmal gesetzt. Und Lucianos Vorstellungen davon, was eine Postkarte bedeuten kann, auf wundersam poetische Weise in einem Duft interpretiert.
Das Herz des kleinen Labels schlägt im Pariser Marais, was an sich schon malerisch genug für ein Postkartenmotiv wäre. Ihre olfaktorische Postkarte verschicken Miller & Bertaux allerdings aus dem Süden, was vorrangig an dem Zitrusakkord liegt, mit dem der Duft startet: sehr frisch, sehr spritzig und ein wenig herb, wohl weil die beigesteuerte Orange nicht ganz reif ist und, wie ich glaube, der Abrieb der Schalen mit verwendet wurde. Der Duft wirkt an dieser Stelle transparent auf mich, fast ozonisch, wie ein wohltuendes Schattenfleckchen unter einem Zitronenbaum an einem sehr, sehr heißen Tag. Es muss wohl jemand das Gras an dieser Stelle frisch geschnitten haben, denn schon nach ein paar Minuten wird der Duft grüner, die Frische verändert sich, wird tiefer, ernster, ohne an Leichtigkeit einzubüßen. Manche riechen hier frische Minze: ich nicht. Aber es ist, als könnte ich von fern einen Rasenmäher summen hören.
In dieses sommerliche Bild tupft ein Künstler Weißblüher mit leichter Hand: Ich glaube, Jasmin und Tiaré zu erkennen, vielleicht aber nur, weil das die üblichen Verdächtigen wären. Sie zerstören den Eindruck der Frische nicht, aber sie geben dem Duft ein kleines Bißchen mehr Körper zu seiner flirrenden Transparenz, auch eine Spur zurückhaltende Süße. Fast zeitgleich wird es fruchtig, erst leise, dann tritt die Fruchtnote in den Vordergrund: frische Feigen, deren weiche Haut beim Aufbrechen einen hellgrünen, zartbitteren Duft verströmt, bevor die Früchte ihre Süße freigeben.
Bis dahin ist das Postkartenmotiv in seiner Schlichtheit und zurückgehaltenen Schönheit auf mühelose Weise elegant wie ein gut formulierter Urlaubsgruß, der es schafft, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und gleichzeitig auf zärtliche Art persönlich zu sein. Aber würdet ihr mir zustimmen, dass eine Postkarte, um wirklich eine zu sein, noch mehr braucht für das gewisse Etwas, sagen wir: eine Brise Kitsch? Wie ein Strand, der, egal wie schön er ist, erst dann zu Urlaub wird, wenn einer darüber läuft und mit sonorer Stimme „Coco bello“ anbietet?
Bitte sehr: Kein Problem. Denn im Ausklang des Duftes stielt sich eine winzige augenzwinkernde Kokosnote ein, so als würde jemand sagen: Ma dai – ein Sommerparfum ohne Kokos? Was bitte soll das sein? Ich glaube ja, Miller & Bertaux haben Sinn für Humor. Und schenken dem Duft in seinem Abgang eine lächelnde Kusshand mit auf die Reise.
New Study / Postcard hat alles, was eine gute Postkarte braucht: es wirkt ungezwungen und ungekünstelt, fast impressionistisch hält es die Leichtigkeit eines Sommerurlaubes fest. Und da Postkarten kein Geschlecht haben, hat auch das Parfum keines: Es steht Männern so gut wie Frauen und allen Menschen, vorausgesetzt, dass sie den Sommer lieben.
Es ist ein unaufdringliches, aber ein eindrucksvolles Plädoyer dafür, dass die Postkarten nicht sterben dürfen. Und wenn das nicht Poesie ist, dann weiß ich’s auch nicht. Ecco, und wie Luciano sagen würde: Basta.

17 Antworten
7
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
7.5
Duft
Andin

7 Rezensionen
Andin
Andin
Hilfreiche Rezension 8  
Sommerphantasie im Dezember
„Wie ich diesen Duft liebe“ denke ich, als ich die frisch aufgeschnittenen Zitronenscheiben in das kühle Wasser gleiten lasse. Meine Finger, die die Kristallkaraffe halten, duften noch zart nach den eben geschälten Orangen. Frische Minze passt jetzt noch gut dazu, die würde ich gleich im Garten finden. Die perfekte Erfrischung an diesem Morgen, der die kommende Mittagshitze schon in sich trägt.
Barfuß schlendere ich durch das taufeuchte Gras den Hügel hinab, ein kühler Wind streift und belebt mich, trägt den Duft der Feigenbäume um mich herum in meine Nase. Gedankenverloren greife ich nach einer der noch grünen Früchte...herb, aber nicht bitter - frisch, aber nicht kalt riecht die Welt um mich herum. Meine Füße lenken mich von allein, die Luft wird wärmer und trägt einen Hauch der weißen Blüten mit sich, die sich öffnen und der Sonne entgegen strecken.
Ich erreiche den kleinen, offenen Pavillion am südlichen Ende des Gartens. Die knorrigen Feigenbäume hier unten tragen schon reifere Früchte, deren zarte Süße mich an Kokosmilch erinnert. Ein Korb mit frischen Grapefruits, die zum Haus gebracht werden wollen, duftet zartherb. Auf der weißen Marmorbank strecke ich mich aus, sehe die schwankenden Schatten der Äste durch die geschlossenen Lider. Warme Sonnenstrahlen führen mich in einen frühsommerlichen Traum.

Was für eine schöne Erfrischung zwischen Lebkuchen, Christstollen und Tee. Postcard ist eine luftig-leichte Sommerphantasie, nach spätestens sechs Stunden ist man wieder in der Realität zurück.
Mir gefällt das wundervoll natürliche, zarte verwobene Nebeneinander von Zitrik und Grün im Auftakt sehr gut. Das Ausklingen mit mehr milchig-süßen Anteilen überzeugt mich nicht so sehr, daher wird es wohl kein Dauerreiseziel werden.
Mein Dank gilt der lieben Mamue für die großzügige Probenspende.
Eine Übersicht über mein Dauerprojekt Feigendüfte gibt es hier:
https://www.parfumo.de/Benutzer/Andin/Blog/Eintrag/reise-durch-den-feigenhain
4 Antworten
8
Flakon
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Sillage
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Haltbarkeit
9
Duft
Dampfwoizn

7 Rezensionen
Dampfwoizn
Dampfwoizn
Hilfreiche Rezension 11  
Mist - Immer diese Proben
Ja, wie es so ist, ging alles wieder mit einer so vermaledeiten Probe los. Nichtsahnend suchte ich mir bei einem Parfumversandhaus 3 passende Probendüfte aus. Ohne weiter darüber nachzudenken dann leider auch von New Study Postcard. Ein paar Tage später hielt ich das Pröbchen in den Händen mit dem Hintergedanken "könnte ein ganz netter Sommerduft sein". Dann machte ich den zweiten großen Fehler (der erste war die Probenbestellung selbst): ich sprühte die Probe auf. Und von wegen "ganz netter Sommerduft" - mich hat es mal wieder erwischt. Zuerst tropische Früchte und Blüten. Nicht eindeutig definierbar, aber gut. Und von Anfang an ein genialer herber Duftton. Danach auch ein für mich nicht wirklich aufschlüsselbarer Mix aus Blüten, Grün, tropischen Früchten, etwas dezentes Kokos und immer dieser herb-bittere Ton dabei. Das ganze aber perfekt ausbalanciert. Für mich ein perfekter Sommer-Alltagsduft, den sicher nur wenige tragen. Da muss jetzt mehr her. Und wieder treibt mich eine kleine unscheinbare Probe dazu, viel Geld für ein allerdings schönes Hobby auszugeben. Aber zugegebenerweise bin ich auch künftig froh um die ganzen Proben....
3 Antworten
7
Flakon
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Sillage
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Haltbarkeit
7
Duft
NikEy

60 Rezensionen
NikEy
NikEy
Hilfreiche Rezension 6  
Die Nixe im Badewasser
Bei Miller et Bertaux, einer der hier eher unbekannteren Marken habe ich meinen neuen Frühlingsduft green, green, green, and... green entdeckt.Zusammen damit habe ich u.a. auch eine Probe von New Study | postcard bekommen.

Direkt nach dem Aufsprühen rieche ich nur: Shampoo! Und zwar eines, was es vor langer Zeit in meinem Elternbad gab: eine rosafarbene Flasche von Herbal Essences.

Der Duft startet mit einigen Blüten der Farben von weiß bis violett. Spontan fällt mir Klatschmohn, Veilchen und Narzisse ein. Allerdings dürften die Blüten in Wahrheit deutlich exotischer sein. Dazu kommt eine leichte tropische Note von Kokoswasser und ein fruchtig-saurer Touch von südländischer Frucht. Nicht von der Hand zu weisen ist für mich außerdem eine leichte und unaufdringliche aquatik, die aber eher Sonnencreme, Sand und Süßwasser als Meer ist.
Aber am treffensten riecht dieser Duft für mich nach einer Strandbar mit verschiedenen Cocktails im Angebot: fruchtig wie Kokoswasser, Zitrone, Fruchtsäfte, Pina Colada, Sternfrucht, Feige, ... und grün wie Minze, Limette, Tequila, Zitronenmelisse, ... Aber niemals süß. Serviert werden alle im Plastikbecher.
Im Drydown kommt eine ganz zarte bitter-krautige Note hinzu, die nochmal einen anderen Twist gibt.

Eine Nixe, die in der Südsee in ihrem mit Blüten bedeckten Badewasser schwimmt und dabei genüsslich ihren Cocktail schlürft. Genau das ist die Assoziation die mir dieser Duft in den Kopf zaubert. Und dafür das er das tut, bewundere ich ihn.

Postcard ist interessant, für mich aufgrund der Shampoo-Assoziation allerdings nicht tragbar. Ich empfinde ihn zwar als Unisex, aber trotzdem eher in die feminine Richtung gehend. Die Haltbarkeit ist im mittleren Bereich, die Sillage am Anfang recht gut, nimmt aber ab.
2 Antworten

Statements

20 kurze Meinungen zum Parfum
AxiomaticAxiomatic vor 10 Monaten
5
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
6
Duft
Rasenmäher, Kokos-Sonnencreme, gelbe Synthibrause
Für Chlorophyll-Begeisterte.
Nervt dank der H/S nur kurz.
Irgendwie minzig.
26 Antworten
YataganYatagan vor 1 Jahr
7
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
6
Duft
M&B treten öfters mit grasig hellgrünen Noten in Erscheinung, meist ätherisch, fruchtig, zitrisch, so auch hier: m.E. eher Durchschnitt.
14 Antworten
ErgoproxyErgoproxy vor 1 Jahr
6
Sillage
7
Haltbarkeit
6
Duft
Der ist nix für mich. Grapefruit und Kokosmilch spielen die Hauptrolle, bevor das Ganze hölzern ausklingt. Die Blumen gehen unter.
31 Antworten
ParmaParma vor 2 Jahren
5
Sillage
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Haltbarkeit
6.5
Duft
Fruchtsüße Feige. Prickelnde Orangen-Zitronen-Limonade auf recht auth. Feige mit unreif-wächsernem Herzen. In allen Belangen Durchschnitt.
12 Antworten
ParfümleinParfümlein vor 4 Jahren
8
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Außergewöhnlich interessantes Zitrus-Erlebnis: im Verbund mit Gras und Holz frisch, belebend, unsüß, erfrischend! Vielen Dank an Mamue! Fein
2 Antworten
Weitere Statements

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