25.11.2016 - 15:09 Uhr
Meggi
1019 Rezensionen
Meggi
Top Rezension
21
Doppelter-Antäuscher-Start
Ein krautig-dunkelzitrischer Auftakt eröffnet, dahinter lässt sich gleich schon als Andeutung der süßliche Teil von Estragon riechen. Die Grün-Richtung ist allerdings bloß angetäuscht, denn bald macht sich erstmal eine Orangen-Frische breit, nicht laut, aber präsent, ausbalanciert zwischen zitrisch und fruchtig.
Ein seifiger Hauch weht durch den Duft – bis mich nach zehn Minuten eine zuckrig-nadelholzige Note nunmehr auch aus dem morgendlichen Badezimmer hinaustreibt. Die Reinlich-Nummer war ihrerseits nur angetäuscht.
Allmählich entsteht nämlich eine lebensechte Tanne, sogar der bitter-harzige Geruch des geschnittenen Grüns wurde genau in der richtigen Dosierung getroffen. Und obwohl es im Laufe des Vormittags süßer und zuckriger wird, bleibt trotzdem eine bittere Unternote, die dem Duft gut tut. Das Rauchige spielt demgegenüber eine untergeordnete Rolle.
Verschiedentlich wurde Oh-undsoweiter in die wärmere Jahreszeit geschoben. Ich finde das nicht zwingend, für mich passt der Duft definitiv nicht minder gut zu einem trüb-verhangenen Herbsttag. Er entwickelt sicherlich nicht das getupft-winterliche Gebaren von Goutals Nuit Etoilée, doch ein bisschen herbstlich-neblig kann er allemal.
Obschon Oh-undsoweiter primär als zuckriger Tannen-Amber-Duft gelten darf, hält die Orange lange mit. Selbst nach gut drei Stunden ist sie auf der Haut noch spürbar. Der besagte bittere Unterton lässt mich inzwischen über seine Herkunft rätseln. Ob das Cannabis ist? Ich kenne mich da nicht aus, wir haben auf den Chorfreizeiten und so nur gesoffen, ab und zu vielleicht mal ‘ne Standard-Fluppe durchgezogen. Sonst nix.
Im Laufe des Vormittags schließe ich mich mehr und mehr der bereits geäußerten Vetiver-Vermutung an. Ob das nun tatsächlich Vetiver ist, sei dahingestellt, es wirkt jedenfalls so und um die Mittagszeit ist eine deutlich bemerkbare frisch-grün-holzige Note gar zur wichtigen Darstellerin avanciert. Ein angenehmes Wechselspiel beginnt, denn auch der tannig-amberhaft-zuckrige Part behält seine tragende Rolle. Dazu eine cremig-weißweihrauchige Aura. Alles eher gepflegt als wild und weniger naturnah als oben. Ich denke nullkommanull an einen Cowboy am Lagerfeuer. Womöglich handelt es sich um den angeschniegelten, latent ostküsten-verpimpelten Typen in weißem Hemd und grauer Weste aus der Bar-Szene aus „Spiel mir das Lied vom Tod“. Der kommt erstmals ins Bild, während er sich wäscht. Später muss er Cheyenne die Handschellen-Kette durchschießen. Es ist klar erkennbar, dass er zwar wesentlich sauberer ist als der Bandit, diesem aber in puncto Wild-West-Tauglichkeit nicht das (ansonsten zweifellos dringend benötigte) Wasser reichen kann.
Am späteren Nachmittag lassen sich, um der Vetiver-Idee den letzten Dreh zu geben, direkt auf der Haut sogar erdig-nussige Aspekte phantasieren. Freilich weiterhin gleichberechtigt mit dem Nadelbaum.
Fazit: Ein attraktiver, kernig-gepflegter, fraglos eher maskuliner Duft.
Ich bedanke mich bei Mokka für die Probe.
Ein seifiger Hauch weht durch den Duft – bis mich nach zehn Minuten eine zuckrig-nadelholzige Note nunmehr auch aus dem morgendlichen Badezimmer hinaustreibt. Die Reinlich-Nummer war ihrerseits nur angetäuscht.
Allmählich entsteht nämlich eine lebensechte Tanne, sogar der bitter-harzige Geruch des geschnittenen Grüns wurde genau in der richtigen Dosierung getroffen. Und obwohl es im Laufe des Vormittags süßer und zuckriger wird, bleibt trotzdem eine bittere Unternote, die dem Duft gut tut. Das Rauchige spielt demgegenüber eine untergeordnete Rolle.
Verschiedentlich wurde Oh-undsoweiter in die wärmere Jahreszeit geschoben. Ich finde das nicht zwingend, für mich passt der Duft definitiv nicht minder gut zu einem trüb-verhangenen Herbsttag. Er entwickelt sicherlich nicht das getupft-winterliche Gebaren von Goutals Nuit Etoilée, doch ein bisschen herbstlich-neblig kann er allemal.
Obschon Oh-undsoweiter primär als zuckriger Tannen-Amber-Duft gelten darf, hält die Orange lange mit. Selbst nach gut drei Stunden ist sie auf der Haut noch spürbar. Der besagte bittere Unterton lässt mich inzwischen über seine Herkunft rätseln. Ob das Cannabis ist? Ich kenne mich da nicht aus, wir haben auf den Chorfreizeiten und so nur gesoffen, ab und zu vielleicht mal ‘ne Standard-Fluppe durchgezogen. Sonst nix.
Im Laufe des Vormittags schließe ich mich mehr und mehr der bereits geäußerten Vetiver-Vermutung an. Ob das nun tatsächlich Vetiver ist, sei dahingestellt, es wirkt jedenfalls so und um die Mittagszeit ist eine deutlich bemerkbare frisch-grün-holzige Note gar zur wichtigen Darstellerin avanciert. Ein angenehmes Wechselspiel beginnt, denn auch der tannig-amberhaft-zuckrige Part behält seine tragende Rolle. Dazu eine cremig-weißweihrauchige Aura. Alles eher gepflegt als wild und weniger naturnah als oben. Ich denke nullkommanull an einen Cowboy am Lagerfeuer. Womöglich handelt es sich um den angeschniegelten, latent ostküsten-verpimpelten Typen in weißem Hemd und grauer Weste aus der Bar-Szene aus „Spiel mir das Lied vom Tod“. Der kommt erstmals ins Bild, während er sich wäscht. Später muss er Cheyenne die Handschellen-Kette durchschießen. Es ist klar erkennbar, dass er zwar wesentlich sauberer ist als der Bandit, diesem aber in puncto Wild-West-Tauglichkeit nicht das (ansonsten zweifellos dringend benötigte) Wasser reichen kann.
Am späteren Nachmittag lassen sich, um der Vetiver-Idee den letzten Dreh zu geben, direkt auf der Haut sogar erdig-nussige Aspekte phantasieren. Freilich weiterhin gleichberechtigt mit dem Nadelbaum.
Fazit: Ein attraktiver, kernig-gepflegter, fraglos eher maskuliner Duft.
Ich bedanke mich bei Mokka für die Probe.
14 Antworten