14.03.2016 - 16:00 Uhr
Fluxit
64 Rezensionen
Fluxit
Sehr hilfreiche Rezension
8
Herbe Rhabarberstudie
Rhabarber stand anfangs nicht auf meiner Wunschduftliste. Zum einen, weil Wurzeln jetzt nicht meine große Traumparfumidee sind, zum anderen weil Rhabarber es ohnehin nur seltene Male im Jahr schafft, sich bei mir als Kompott oder Kuchen getarnt bemerkbar zu machen. Dabei bin ich als Kind manchmal sogar in den Keller gegangen und habe mir von den grünroten Stangen 1-2 cm abgeschnitten, um dann über Stunden hinweg einzelne Fasern aus dem herrlich sauren Stück zu ziehen. Aber gut, ich schäl auch Orangen, bis sie sich fast hautlos und prallnackt ergeben. Übrigens eine herrliche Aktivität, wenn man im Büro in langweiligen Telefonkonferenzen steckt.
Kürzlich habe ich dann "Flash Back" getestet und war tatsächlich geflasht: Was für eine saftig frische, süßsauere Rhabarberstange mich daraus anlachte trieb mir die Spucke in den Mund und ein Lachen - nicht Lächeln, sondern ich war wirklich grundamüsiert - auf die Lippen! Wurde mir im Verlauf leider zu weich und feminin, dennoch gefällt mir der Duft weiterhin wirklich gut.
"Study 17" dagegen verläuft trotz ähnlichem Themas ganz anders: Statt in der Kopfnote zu erfrischen, überrascht mich krautiges Gewächs. Das ist Rhabarber zwar auch, aber zu Beginn zeigt sich vor allem der Estragon (glaube ich - für mich geht das eher zur Petersilie) und etwas Geranie, die eine mir nicht ganz genehme Präsenz zeigen. Ein zu grüner, sperriger Auftakt, ja ok, blumig, aber das ist mir zu viel Balkongestrüpp. Nach wenigen Minuten gräbt sich der Rhabarber dann hervor; und zwar 100% unverfälscht! Das ist weder verzuckertes Kompott noch Kuchen mit Streuselgarnitur, sondern ein ehrliches Knöterichgewächs, das sich zufrieden schmucklos ins Zentrum stellt und über die nächsten Stunden seine Mitbegleiter souverän in die Erde verweist. Die anderen fruchtigen Zutaten nehme ich nur als Statisten wahr, gerade genug, um dem Rharbarber mitzuteilen, dass er nicht alleine auf der Bühne steht - aber das weiß so ein bodenständiges Stangenbündel ja bereits so.
Sillage ist mit geschätzem halben Meter gemäßigt, dankbarerweise, ein Gewächshaus möchte ich innerhalb des Hauses nicht aufziehen. Also, vielleicht doch! Aber dann lieber mit Minze & Co, die ich hier leider nicht ausmachen kann.
Haltbarkeit schafft es knapp über den Bürotag - kann man durchaus dort tragen, Komplimente gibt's allerdings dafür wohl nicht - während dem die trockene Säure stetig abbaut und einem weicheren Basiston weicht.
Als Parfum ist mir der Duft zu herb, bin kein Gartenmensch. Ich finde ihn auch nicht direkt schön, dafür aber gut gemacht. Berechtigt Unisex. Wer auf natürlichen Rhabarber steht und süße Düfte anderen überlässt, sollte in diese Studie ruhig mal reinschnuppern.
Kürzlich habe ich dann "Flash Back" getestet und war tatsächlich geflasht: Was für eine saftig frische, süßsauere Rhabarberstange mich daraus anlachte trieb mir die Spucke in den Mund und ein Lachen - nicht Lächeln, sondern ich war wirklich grundamüsiert - auf die Lippen! Wurde mir im Verlauf leider zu weich und feminin, dennoch gefällt mir der Duft weiterhin wirklich gut.
"Study 17" dagegen verläuft trotz ähnlichem Themas ganz anders: Statt in der Kopfnote zu erfrischen, überrascht mich krautiges Gewächs. Das ist Rhabarber zwar auch, aber zu Beginn zeigt sich vor allem der Estragon (glaube ich - für mich geht das eher zur Petersilie) und etwas Geranie, die eine mir nicht ganz genehme Präsenz zeigen. Ein zu grüner, sperriger Auftakt, ja ok, blumig, aber das ist mir zu viel Balkongestrüpp. Nach wenigen Minuten gräbt sich der Rhabarber dann hervor; und zwar 100% unverfälscht! Das ist weder verzuckertes Kompott noch Kuchen mit Streuselgarnitur, sondern ein ehrliches Knöterichgewächs, das sich zufrieden schmucklos ins Zentrum stellt und über die nächsten Stunden seine Mitbegleiter souverän in die Erde verweist. Die anderen fruchtigen Zutaten nehme ich nur als Statisten wahr, gerade genug, um dem Rharbarber mitzuteilen, dass er nicht alleine auf der Bühne steht - aber das weiß so ein bodenständiges Stangenbündel ja bereits so.
Sillage ist mit geschätzem halben Meter gemäßigt, dankbarerweise, ein Gewächshaus möchte ich innerhalb des Hauses nicht aufziehen. Also, vielleicht doch! Aber dann lieber mit Minze & Co, die ich hier leider nicht ausmachen kann.
Haltbarkeit schafft es knapp über den Bürotag - kann man durchaus dort tragen, Komplimente gibt's allerdings dafür wohl nicht - während dem die trockene Säure stetig abbaut und einem weicheren Basiston weicht.
Als Parfum ist mir der Duft zu herb, bin kein Gartenmensch. Ich finde ihn auch nicht direkt schön, dafür aber gut gemacht. Berechtigt Unisex. Wer auf natürlichen Rhabarber steht und süße Düfte anderen überlässt, sollte in diese Studie ruhig mal reinschnuppern.
2 Antworten