11.01.2023 - 10:00 Uhr
Alliage
20 Rezensionen
Alliage
Hilfreiche Rezension
11
Jenseits von Afrika – ein Spaziergang durch die Westruper Heide
Wer bei dem Titel schon wegdöst - bitte zum letzten Absatz runterscrollen ...
„Fahren wir heute nach Afrika?“ Ich wusste, dass ich die Bagage hiermit zu einem Spaziergang motivieren kann. JAAA! Es geht in die Westruper Heide. Ein Naturschutzgebiet in Haltern am See. Ich habe sie „Afrika“ getauft, weil sie mich an eine weitläufige afrikanische Savanne erinnert. Sandboden – teils moosbewachsen, es gibt riesige Wacholderbüsche und Kiefern, umsäumt von Buchen und Eichen. Es grasen weder Zebras noch Elefanten oder Büffel – aber mit etwas Glück kann man schon mal eine Heidschnuckenherde/Schafsherde beobachten, die es sich in der Heide gemütlich macht. Im Sommer blüht das Heidekraut in kräftigem Lila – gleich einem riesigen Lavendelfeld. Einfach unbeschreiblich schöne Natur. Es ist friedlich, weitläufig … die Kinder können rennen, soweit die Füße tragen - auf skurril verwachsene Bäume klettern. Die riesigen Wacholderbüsche bilden zum Teil mystisch anmutende Höhlen, in die man sich verkriechen kann. Die Erwachsenen stibitzen derweil hier und da ein paar Wacholderbeeren aus den stacheligen Büschen und quetschen sie zwischen den Fingern – "Es duftet nach Gin" – ist die einstimmige Assoziation. Wohlig und natürlich.
Nach dem ausgedehnten Spaziergang geht es zum „Jupp unner de Böcken“. Ein großes Holz-Blockhaus inmitten von Buchen. Die Gastronomie findet auch im Winter größtenteils draußen statt. Liebevoll dekorierte rustikale Holztische und Bänke laden ein zum Verweilen neben schönen offenen Feuerstellen. Wir pellen uns ein paar großzügig bereitgestellte Mandarinen und haben noch immer den Duft der gequetschten Wacholderbeeren an den Fingern. Die Bedienung huscht schüchtern durch die Reihen - duftet dezent blumig nach Geißblatt - oder ist es Mimose? - und etwas deutlicher nach Lavendel. Der Herr am Nebentisch wirkt etwas distanziert … sein erdiger Patchouli-Duft vermischt sich gut mit dem Moos aus der Heide, welches er gut sichtbar noch unter den Schuhen mit sich trägt.
Ein Tag neigt sich dem Ende ... es war ein schöner Tag ... und es wird noch viele schöne Tage geben in der Westruper Heide.
Ich hoffe ich konnte euch mitnehmen auf einen Spaziergang voller Natur, Wohlbefinden und Ausgelassenheit.
Zusammengefasst ist der Duft Gin-lavendelig. Für mich sehr natürlich. Die Mandarine gibt etwas Spritzigkeit und macht den Duft sofort leicht und fröhlich. Blumige Noten bringen minimal Süße - bevor es doch an erdig-moosiger Basis gewinnt. Aquatik habe ich mir hier irgendwie einreden lassen und rieche sie jetzt - aber bei der Note befinde ich mich kurzzeitig in den tiefenentspannten Niederlanden mit den Füßen in der Nordsee.
Wieder ein wunderbarer Duft des Hauses Molinard.
4 Antworten