06.03.2021 - 12:33 Uhr
Amadea70
99 Rezensionen
Amadea70
Sehr hilfreiche Rezension
8
Die Bluttaube aus Mailand
Wenn man vom Bodensee ins Piemont fahren will, liegt dann irgendwann Mailand vor einem. Um nach Alba zu kommen, fährt man vor Mailand nach rechts. Ganz einfach, so haben die Jungs uns das erklärt. Wir haben das natürlich nicht gecheckt und sind mitten durch Mailand gefahren, durch die 5-spurigen Kreisel. Ich hab nur noch nach vorn geschaut, bloß nicht nach hinten oder rechts oder links. Gott seid dank, bin ich nicht selbst gefahren. Gitti hat uns gut nach Alba gebracht, wir haben kurz eingecheckt und uns dann auf die Suche nach Essen gemacht.
Wo geht man hin, wenn man fremd ist? Da wo die meisten Einheimischen hocken und speisen. So saßen wir nach kurzer Zeit in einer kleinen Pinte, wo die italienische Mama kocht. Vorweg hatte ich mir Carne cruda bestellt, wir würden Kalbstatar sagen, mit gutem Olivenöl, Zitrone, Salz und Pfeffer abgeschmeckt - kein Schischi, kein doofes Lollo Rosso Röschen, nur das pure Fleisch, plattgedrückt auf einem kleinen Teller und dazu Ciabatta. Danach gabs Gnocchi in Taleggiosauce, vorher auch noch nicht so gut gegessen, sie waren alle unterschiedlich groß, aber die Konsistenz und der Geschmack waren einmalig. Gitti war nicht so begeistert. Selbst schuld, wenn man noch gut Wein trinken will, bestellt man sich doch nicht als Antipasti eingelegten Blumenkohl. Weinselig fielen wir zu später Stunde in unsere Hotelbetten.
Am nächsten Tag ging's durchs Land, ich wollte mir doch noch meinen geliebten La Luna e i Falo kaufen, denn Asti ist nicht weit. Nach unserem Weinshopping, Weinverkostung und einem Besuch auf der Trüffelmesse, ging's dann abends in ein Privatrestaurant. Da klopft man an und es wird einem aufgetan und bekommt ein feines Essen. Chic wars, der Kellner im Frack hobelte behandschuht die Trüffel über meine Bluttaube. Nur die Bluttaube war nicht gut, weder gebraten, noch war das Fleisch gut, zu zäh und wer Bluttaube bestellt wünscht sich die nicht totgebraten, kann er ja gleich ne Frikadelle essen. Enttäuscht gingen wir nach ein paar Stunden und wünschten uns, wir wären doch wieder in die Pinte gegangen.
Nicht alles, was teuer ist, muss auch gut sein. Und nicht alles was gut ist, muss teuer sein. Als ich heute las, dass Moresque ein Parfumhaus aus Mailand ist, fiel mir diese Geschichte wieder ein. Der Duft riecht gut, er riecht nach Myrrhe und nach Weihrauch, hält nicht so lang auf meiner Haut und darum war ich enttäuscht - wie von der Bluttaube. Er startet wie ein Wermut und hat auch eine Zimtnote, der wohl durch das Styrax kommt. Harzig und süß, aber nicht zu süß trifft es ganz gut. Und wenn man die Zutaten nachschlägt, weiß man auch warum dieser Duft hochpreisig ist. Und wer Weihrauch und Myrrhe mag, wird ihn sicherlich mögen.
Wo geht man hin, wenn man fremd ist? Da wo die meisten Einheimischen hocken und speisen. So saßen wir nach kurzer Zeit in einer kleinen Pinte, wo die italienische Mama kocht. Vorweg hatte ich mir Carne cruda bestellt, wir würden Kalbstatar sagen, mit gutem Olivenöl, Zitrone, Salz und Pfeffer abgeschmeckt - kein Schischi, kein doofes Lollo Rosso Röschen, nur das pure Fleisch, plattgedrückt auf einem kleinen Teller und dazu Ciabatta. Danach gabs Gnocchi in Taleggiosauce, vorher auch noch nicht so gut gegessen, sie waren alle unterschiedlich groß, aber die Konsistenz und der Geschmack waren einmalig. Gitti war nicht so begeistert. Selbst schuld, wenn man noch gut Wein trinken will, bestellt man sich doch nicht als Antipasti eingelegten Blumenkohl. Weinselig fielen wir zu später Stunde in unsere Hotelbetten.
Am nächsten Tag ging's durchs Land, ich wollte mir doch noch meinen geliebten La Luna e i Falo kaufen, denn Asti ist nicht weit. Nach unserem Weinshopping, Weinverkostung und einem Besuch auf der Trüffelmesse, ging's dann abends in ein Privatrestaurant. Da klopft man an und es wird einem aufgetan und bekommt ein feines Essen. Chic wars, der Kellner im Frack hobelte behandschuht die Trüffel über meine Bluttaube. Nur die Bluttaube war nicht gut, weder gebraten, noch war das Fleisch gut, zu zäh und wer Bluttaube bestellt wünscht sich die nicht totgebraten, kann er ja gleich ne Frikadelle essen. Enttäuscht gingen wir nach ein paar Stunden und wünschten uns, wir wären doch wieder in die Pinte gegangen.
Nicht alles, was teuer ist, muss auch gut sein. Und nicht alles was gut ist, muss teuer sein. Als ich heute las, dass Moresque ein Parfumhaus aus Mailand ist, fiel mir diese Geschichte wieder ein. Der Duft riecht gut, er riecht nach Myrrhe und nach Weihrauch, hält nicht so lang auf meiner Haut und darum war ich enttäuscht - wie von der Bluttaube. Er startet wie ein Wermut und hat auch eine Zimtnote, der wohl durch das Styrax kommt. Harzig und süß, aber nicht zu süß trifft es ganz gut. Und wenn man die Zutaten nachschlägt, weiß man auch warum dieser Duft hochpreisig ist. Und wer Weihrauch und Myrrhe mag, wird ihn sicherlich mögen.
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