16.06.2024 - 05:25 Uhr

Pollita
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Pollita
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Das Mädchen mit der Spielkonsole
Als ich so ca. zwölf Jahre alt war, fing es bei mir, dass es in der Gegenwart von jungen Männern so ein bisschen kribbelte. Ich konnte das Gefühl damals noch nicht näher beschreiben. Ich war ja noch ein Kind. Doch so ein bisschen schien die Frau in mir schon zu rufen, „Hallo, hier bin ich.“ Ich erinnere mich, dass manche dieser jungen Herren, die natürlich viel zu alt für mich waren, ein bisschen so dufteten wie Galileo de Viento 21st Century. Sanft würzig mit leichten Seifenanklängen, doch niemals so kratzig-rasierseifig wie die Produkte, die mein Großvater verwendete. Nein, was ich da roch, das duftete heller, lieblicher. Da waren vielleicht ein paar Blüten. Und vor allem war da diese feine, sinnliche Basisnote, die ein wenig Süße ins Spiel brachte. Und genau das mochte ich. Dass das Vanille- und Tonkanoten waren, die hier etwas mehr in den Vordergrund drängten, als bei älteren Duftkompositionen für den Herrn, die meine Kindernase damals eher verschreckten, konnte ich in dem Alter natürlich so nicht klassifizieren. War mir auch egal. Aber was ich da roch, das mochte ich. Das war so schön, wie das warme Lächeln dieser Jungs, die mir gefielen. Die vielleicht schon so 16, 17 oder 18 Jahre alt waren. Und für die ich vermutlich ein bisschen wie ein Baby war.
Galileo de Viento 21st Century kann es natürlich nicht gewesen sein, der wurde erst 1997 lanciert. Aber ich lese beim Originalduft, an den dieser Flanker anlehnt, Vergleiche mit Zino von Davidoff, den ich nie kennengelernt hatte. Der war tatsächlich schon etwas früher auf dem Markt. Und die Duftnoten, die könnten tatsächlich passen. Muelhens verrät uns bei Galileo de Viento, wie so oft, nicht, was wir hier riechen sollen.
Ich rieche jedenfalls ein Stück Kindheit. Da gab es beispielsweise einen Jungen, mit dessen Vater meiner beruflich zu tun hatte. Und manchmal brachte er seinen Sohn mit, wenn er aus dem fernen Nordrhein-Westfalen zu uns nach Baden-Württemberg kam. Ich hatte als Kind eine Atari-Spielkonsole und egal, wo wir auch hingingen: Die Jungs liebten das Teil und zockten stundenlang mit mir. So auch dieser Junge, der so ähnlich gerochen hat und damals vermutlich schon fast volljährig war. Bei Frogger, Pacman und Jungle Hunt saß ich neben ihm und himmelte ihn an, schnupperte seinen schönen Duft und lächelte. Und so ein bisschen habe ich davon geträumt, dass er mich auch mag.
Ich muss dann mal an Zino schnuppern gehen, den es ja sogar noch gibt.
Ein herzliches Dankeschön geht an Cfr für die Testmöglichkeit.
Galileo de Viento 21st Century kann es natürlich nicht gewesen sein, der wurde erst 1997 lanciert. Aber ich lese beim Originalduft, an den dieser Flanker anlehnt, Vergleiche mit Zino von Davidoff, den ich nie kennengelernt hatte. Der war tatsächlich schon etwas früher auf dem Markt. Und die Duftnoten, die könnten tatsächlich passen. Muelhens verrät uns bei Galileo de Viento, wie so oft, nicht, was wir hier riechen sollen.
Ich rieche jedenfalls ein Stück Kindheit. Da gab es beispielsweise einen Jungen, mit dessen Vater meiner beruflich zu tun hatte. Und manchmal brachte er seinen Sohn mit, wenn er aus dem fernen Nordrhein-Westfalen zu uns nach Baden-Württemberg kam. Ich hatte als Kind eine Atari-Spielkonsole und egal, wo wir auch hingingen: Die Jungs liebten das Teil und zockten stundenlang mit mir. So auch dieser Junge, der so ähnlich gerochen hat und damals vermutlich schon fast volljährig war. Bei Frogger, Pacman und Jungle Hunt saß ich neben ihm und himmelte ihn an, schnupperte seinen schönen Duft und lächelte. Und so ein bisschen habe ich davon geträumt, dass er mich auch mag.
Ich muss dann mal an Zino schnuppern gehen, den es ja sogar noch gibt.
Ein herzliches Dankeschön geht an Cfr für die Testmöglichkeit.
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