21.04.2015 - 04:56 Uhr
Fittleworth
89 Rezensionen
Fittleworth
Top Rezension
13
Klassiker und Exot
Ich verdanke es Florblanca, daß ich diesen Duft testen konnte.
Dafür an dieser Stelle - und für Deine wunderbaren Kommentare, liebe Florblanca! - noch einmal ein ganz, ganz großes Dankeschön!
Colonia Formosa ...
Fraglos ein Exot, dessen Ingredienzien so hervorragend miteinander verbunden wurden, daß es auch geübten Nasen schwerfällt, sie zu separieren.
Formosa ist der alte Name Taiwans.
Weit entfernt von Europa, eine Insel im Westpazifik, vor der Küste Chinas gelegen.
Exotisch, fremd ...
Dennoch will der Duft nicht recht zu diesem Namen passen. Fernost ...? Nein, damit assoziiere ich ihn nicht.
Ein wenig ratlos ließ er mich also zunächst zurück ...
Dann aber erinnerte ich mich, daß es ja an der argentinischen Grenze, weit im Norden, einen Ort gleichen Namens gibt.
Auf der Suche nach der Sierra de Plata (Silbergebirge) befuhren spanische Seeleute einst den Rio Paraguay.
Dessen Kehre, an der das heutige Formosa liegt, nannten sie Vuelta Fermosa oder Vuelta la Formosa.
Luis Jorge Fontana gründete dort im Jahre 1879 die gleichnamige Stadt.
Formosa, abgeleitet vom alten argentinischen Wort "fermosa", spanisch "hermosa".
Übersetzt wird das mit dem Adjektiv "schön".
Ein überaus passender Begriff für diesen Duft.
Es ist ein Sommerduft, der zum Leinenanzug und zum Panamahut ebenso hervorragend paßt wie zur Chino-Hose und zum Poloshirt.
Colonia Formosa hält auch großer Hitze stand, verfliegt nicht, kühlt und erfrischt auch bei drückender Schwüle.
Die feine, dezente und dennoch recht prägnante Blumigkeit des Cologne läßt das argentinisch-brasilianische Grenzgebiet erahnen.
Wälder, soweit das Auge reicht ...
Exotische Blumen, die Zeit der Baumwollblüte ...
Nelken.
Es sind vor allem Gewürznelken, die den Duftverlauf bestimmen und prägen.
Sie drängen sich dabei nicht in den Vordergrund, sind vielmehr der zurückhaltende, würzige Rahmen, hellgelb und frisch, der es dem vorwitzigen, ein wenig zitrischen Grün verwehrt, allzu dominant zu werden.
Helle, warme Brauntöne, eher golden als rötlich, schimmern durch die waldigen, leicht krautigen Noten des Grüns und harmonisieren es mit den Blütenaromen zu einer ausgewogenen, sehr feinen und doch sehr präsenten Komposition.
Ein Duft, der überaus gekonnt und äußerst verhalten ambriert wurde - großartig!
Colonia Formosa dürfte nicht nur den Damen hervorragend zu Gesicht stehen.
Es ist ein ungewöhnlicher, sehr haltbarer Duft, der - wohl bedingt durch die doch recht maskulin wirkenden Noten der Hölzer und Kräuter - durchaus auch in die Sammlung des gepflegten Herrn gehört.
Ein wunderbarer Klassiker, der gewiß auch heute noch viele treue Anhänger gewinnen würde, wenn er nicht dem weitverbreiteten Drang zum Gewöhnlichen hätte weichen müssen ...
Zu unrecht verkannt und vergessen.
Dafür an dieser Stelle - und für Deine wunderbaren Kommentare, liebe Florblanca! - noch einmal ein ganz, ganz großes Dankeschön!
Colonia Formosa ...
Fraglos ein Exot, dessen Ingredienzien so hervorragend miteinander verbunden wurden, daß es auch geübten Nasen schwerfällt, sie zu separieren.
Formosa ist der alte Name Taiwans.
Weit entfernt von Europa, eine Insel im Westpazifik, vor der Küste Chinas gelegen.
Exotisch, fremd ...
Dennoch will der Duft nicht recht zu diesem Namen passen. Fernost ...? Nein, damit assoziiere ich ihn nicht.
Ein wenig ratlos ließ er mich also zunächst zurück ...
Dann aber erinnerte ich mich, daß es ja an der argentinischen Grenze, weit im Norden, einen Ort gleichen Namens gibt.
Auf der Suche nach der Sierra de Plata (Silbergebirge) befuhren spanische Seeleute einst den Rio Paraguay.
Dessen Kehre, an der das heutige Formosa liegt, nannten sie Vuelta Fermosa oder Vuelta la Formosa.
Luis Jorge Fontana gründete dort im Jahre 1879 die gleichnamige Stadt.
Formosa, abgeleitet vom alten argentinischen Wort "fermosa", spanisch "hermosa".
Übersetzt wird das mit dem Adjektiv "schön".
Ein überaus passender Begriff für diesen Duft.
Es ist ein Sommerduft, der zum Leinenanzug und zum Panamahut ebenso hervorragend paßt wie zur Chino-Hose und zum Poloshirt.
Colonia Formosa hält auch großer Hitze stand, verfliegt nicht, kühlt und erfrischt auch bei drückender Schwüle.
Die feine, dezente und dennoch recht prägnante Blumigkeit des Cologne läßt das argentinisch-brasilianische Grenzgebiet erahnen.
Wälder, soweit das Auge reicht ...
Exotische Blumen, die Zeit der Baumwollblüte ...
Nelken.
Es sind vor allem Gewürznelken, die den Duftverlauf bestimmen und prägen.
Sie drängen sich dabei nicht in den Vordergrund, sind vielmehr der zurückhaltende, würzige Rahmen, hellgelb und frisch, der es dem vorwitzigen, ein wenig zitrischen Grün verwehrt, allzu dominant zu werden.
Helle, warme Brauntöne, eher golden als rötlich, schimmern durch die waldigen, leicht krautigen Noten des Grüns und harmonisieren es mit den Blütenaromen zu einer ausgewogenen, sehr feinen und doch sehr präsenten Komposition.
Ein Duft, der überaus gekonnt und äußerst verhalten ambriert wurde - großartig!
Colonia Formosa dürfte nicht nur den Damen hervorragend zu Gesicht stehen.
Es ist ein ungewöhnlicher, sehr haltbarer Duft, der - wohl bedingt durch die doch recht maskulin wirkenden Noten der Hölzer und Kräuter - durchaus auch in die Sammlung des gepflegten Herrn gehört.
Ein wunderbarer Klassiker, der gewiß auch heute noch viele treue Anhänger gewinnen würde, wenn er nicht dem weitverbreiteten Drang zum Gewöhnlichen hätte weichen müssen ...
Zu unrecht verkannt und vergessen.
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