33
Top Rezension
Düfte, die die Welt nicht braucht. Heute: Karamell-Likör
Schön dass Alessandro Gualtieris Produkte eine klare Formensprache sprechen, denn bei dermaßen proportionsgestörten Flakons im Puppenstuben-Design wäre ich eigentlich gar nicht erst auf die Schnapsidee gekommen, die Düfte der "Verrückten Nase" (= Nasomatto) jemals testen zu müssen, hätte es sich eine nette Parfumoistin nicht zur Aufgabe gemacht, meinen kümmerlichen Parfümgeschmack von Zeit zu Zeit mit etwas Nische zu pimpen. Man kann die klobigen Deckel, die bezeichnenderweise fast größer als das eigentliche Behältnis sind, natürlich auch als Griff zum Wegschmeißen sehen.
Ja nee, schon klar, ähnlich wie Christopher Sheldrake im Hause Lutens möchte Alessandro Gualtieri mit seinen etwas gewöhnungsbedürftigen Kreationen an den Riechgewohnheiten eines Klientels herumdoktern, das 110 Euro für 30 ml nicht als Hindernis empfindet, sprich: Provokation zum Wohle des Riechkolben-Spektrums. Eine durchaus ehrenhafte Einstellung, wenn es irgendwo auf der Welt einen Ort und eine Zeit gäbe, wo Ausdünstungen von der Güteklasse einer Pulle namenlosen Fusels zusammen mit den Resten der Notration Daim nicht direkt in die Ausnüchterungszelle des lokalen Polizeireviers führen.
Eieiei, was isser wieder gemein, riecht er denn nicht die grünen Noten und den ernsthaften Vetiver? Doch, tut er, nur frage ich mich, warum so'n schöner ernsthafter Vetiver von einer albernen Kiosk-Gourmandnote gemeuchelt werden musste. Und das Grün, das hier so viele wahrnehmen, die die Duftpyramide gut studiert haben? Tja, wenn das grün sein soll, dann muss ich als leidenschaftlicher Grün-Fan meine persönlichen Präferenzen vielleicht doch mal updaten. Für mich bedeutete "grün" immer Blätter, Gräser, Chlorophyll. Gualtieris Werk wirkt auf mich eher rotbraun.
Nach dem unvermeidlichen Abwaschen, also quasi in der aquatischen Variante stellte ich dann - nein, nicht etwa die verbotene Wermut-Substanz "Thujon", sondern eine ganz profane Brausebonbon-Note fest, wie man sie von "Le Male" oder "1 Million" kennt.
"Absinth" dreht und windet sich, um ernstgenommen zu werden, landet aber immer wieder im infantilen Umfeld. Doch hören wir hierzu Avangardist und Nasomatto-Chef Gualtieri selbst über seine Absinth-Partys berichten: "Nach kurzer Zeit waren alle, ich inklusive, unheimlich stoned. Einige meiner Freunde wurden wieder zu kleinen Kindern, sie sabbelten Unsinn und machten Witzchen über rein gar nichts." Ob sich der Duft das zum Vorbild nahm?
Ja nee, schon klar, ähnlich wie Christopher Sheldrake im Hause Lutens möchte Alessandro Gualtieri mit seinen etwas gewöhnungsbedürftigen Kreationen an den Riechgewohnheiten eines Klientels herumdoktern, das 110 Euro für 30 ml nicht als Hindernis empfindet, sprich: Provokation zum Wohle des Riechkolben-Spektrums. Eine durchaus ehrenhafte Einstellung, wenn es irgendwo auf der Welt einen Ort und eine Zeit gäbe, wo Ausdünstungen von der Güteklasse einer Pulle namenlosen Fusels zusammen mit den Resten der Notration Daim nicht direkt in die Ausnüchterungszelle des lokalen Polizeireviers führen.
Eieiei, was isser wieder gemein, riecht er denn nicht die grünen Noten und den ernsthaften Vetiver? Doch, tut er, nur frage ich mich, warum so'n schöner ernsthafter Vetiver von einer albernen Kiosk-Gourmandnote gemeuchelt werden musste. Und das Grün, das hier so viele wahrnehmen, die die Duftpyramide gut studiert haben? Tja, wenn das grün sein soll, dann muss ich als leidenschaftlicher Grün-Fan meine persönlichen Präferenzen vielleicht doch mal updaten. Für mich bedeutete "grün" immer Blätter, Gräser, Chlorophyll. Gualtieris Werk wirkt auf mich eher rotbraun.
Nach dem unvermeidlichen Abwaschen, also quasi in der aquatischen Variante stellte ich dann - nein, nicht etwa die verbotene Wermut-Substanz "Thujon", sondern eine ganz profane Brausebonbon-Note fest, wie man sie von "Le Male" oder "1 Million" kennt.
"Absinth" dreht und windet sich, um ernstgenommen zu werden, landet aber immer wieder im infantilen Umfeld. Doch hören wir hierzu Avangardist und Nasomatto-Chef Gualtieri selbst über seine Absinth-Partys berichten: "Nach kurzer Zeit waren alle, ich inklusive, unheimlich stoned. Einige meiner Freunde wurden wieder zu kleinen Kindern, sie sabbelten Unsinn und machten Witzchen über rein gar nichts." Ob sich der Duft das zum Vorbild nahm?
10 Antworten