Baraonda 2016 Extrait de Parfum

Lucy55
27.05.2021 - 15:55 Uhr
18
Top Rezension
10
Preis
10
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft

Moskau-Petuschki

Allessandro Gualtieri, hat sich entschieden, einen neuen Nasomatto-Duft zu kreieren, nach dem er das Buch, „MOSKAU-PETUSCHKI“ gelesen hat. Das gehört zur Undergroundliteratur der Sowjetzeit des russischen Schriftstellers Venedict Erofeev und ist eine pseudo-autobiografische Arbeit eines Alkoholikers über Alkoholiker und Alkohol.
Sehr bunt geschrieben, Philosophisch, mit vielen Details, die die Ästhetik des Alkoholismus darstellen. Die Hauptfigur des Buches berät, wie man aus Medikamenten, Bier, Kölnischwasser und Nagellack Cocktails macht. Hauptsächlich Männer trinken alles, was sie berauschen kann: von Schuhcreme bis zu billigem Eau de Toilette.

Wollte Gualtieri das Parfüm-Trinken den degradierten Menschen angenehmer machen??? Darüber schweigt die Geschichte.

Baraonda ist ein alkoholisches Aroma, aber seine Thematik basiert auf viel edleren Getränken: Whisky und Portwein.
Whisky verabschiedet sich jedoch ziemlich bald und weicht einem süßen und reichhaltigem Portwein, in dessen Aroma ich Nuancen von getrockneten Äpfeln und Pflaumen nachverfolgen kann. Der holzige Teil der Komposition ist untrennbar mit dem Wein verbunden und setzt ihn fort. Er entwickelt das Motiv eines Weinfasses und bringt einen warmen und leicht animalischen Ton, der wiederum von Ambroxan unterstützt wird.
Das Beste in dem Duft hat nicht viel Ausdauer und verschwindet von meinem Handgelenk nach ca 4 Stunden. In der Basis bleibt süß-fruchtig-holziger Ton, der nach 6 Stunden Sprühen kaum wahrzunehmen ist.

Fazit:
Baraonda ist dem Luder - China White, der viel versauter und anziehender auf mich wirkt, unterlegen.

Ich bedanke mich bei IrisNobile, die mir eine Probe von Baraonda zukommen ließ.
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