Blamage 2014 Extrait de Parfum

MkCb
25.05.2019 - 08:45 Uhr
11
Wenig hilfreiche Rezension

Blamage - wenn der Name zum Programm wird

Ich möchte meinen, dass ich in dem einen Jahr, seitdem ich mich zu den Duftsüchtigen zähle, eine gute Menge an Düften "gekostet" habe, vor allem aber quer durchs Beet. Vom typischen Duschgelduft bis hin zum Fäkalen Oud Duft war vieles dabei.
Auch möchte ich sagen, dass ich Nasomatto liebe. Vom Schwarzen Afghanen, dem harten Duro über dem schokoladigen Pardon bis hin zum alkoholischen Baraonda, ich mag sie alle. Aber was mir hier bei Blamage entgegen schlägt habe ich noch nicht erlebt. Denn "schlagen" trifft es schon ganz gut.

Erstmal vielen Dank an den User JacSi9, der mich mit dieser Probe versorgt hat.
Es fällt mir sehr schwer diesen Duft zu beschreiben, denn ich musste ihn nach einer Dreiviertel Stunde abwaschen, weil ich ihn nicht mehr ausgehalten habe.
Aufgesprüht beginnt er mit einer fruchtigen Note, ich glaube, dass ich Pfirsich rieche. Dazu kommt eine olfaktorische Interpretation der Farbe Grün, die meiner Meinung aber keine natürliche Note ist. Als ob hier mit einem dicken Borstenpinsel in knallgrüne Farbe getunkt und belanglos mit Brutalität über den Fruchtakkord geschmiert wird.
Darüber (und das ist eigentlich der Witz hier) legt sich eine medizinsch-chemisch-säuerlich-stechende Note, die dieses Parfüm in meinen Augen absolut untragbar und unfassbar unangenehm machen. Diese stechende Note hat etwas Desinfektionsmittel-mäßgies, der schlimmsten Sorte Chemie-Fabrik aus der dritten Welt. Normalerweise müsste hier ein Gefahrenzeichen für Chemische Stoffe angebracht werden.
Da ich, wie ich oben beschrieben habe, Blamage nach einer Dreiviertel Stunde abwaschen musste, kann ich leider nichts über den Verlauf sagen. In den 45 Minuten hat sich da nichts getan.

Die Performance ist ebenso kriminell wie der Duft. Ein Sprüher aus einem dieser 2ml TZ (die ja wirklich nicht viel Flüssigkeit pro Sprüher abgeben) hat gereicht, dass man den Duft im ganzen Stiegenhaus, nachdem ich die Post holen ging, noch mehrere Stunden danach roch.

Das Flakon Design ist das einzige Highlight hier.

Nasomatto bedeutet, insofern man dem Internet glauben darf, "Verrückte Nase".
Verrückte Nase und Blamage - eine wirklich gelungene Beschreibung, denn der hier zählt meiner Meinung nach zu den untragbarsten und vor allem unangenehmsten Düften, die ich bisher gerochen habe.
Blamage wollte ich mir schon blind kaufen, da ich bis zu dem Zeitpunkt alle anderen Nasomatto liebte - Gott sei Dank habe ich davon abgesehen.
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