31.10.2020 - 14:09 Uhr
Chizza
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Chizza
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Die Waldhütte im Gebirge
Das erste Mal als ich mit Neil den Herbst jagen wollte, dachte ich mir nach nun mehr als 900 getesteten Düften und einem Faible für derbes Leder, Rauch und ähnlichem, da kommt nicht mehr viel auf mich zu, was mir zu viel sein könnte. Tja....doch.
Chasing Autumn hat mich beim ersten Test im Auto sehr eingenommen, den Fetish von Neil auf dem anderen Arm roch ich gar nicht mehr und wer den kennt, der weiß, das heißt schon was. Chasing Autumn ist wohl einer der stärksten Düfte, welche ich kenne. Dabei ist er grundsätzlich keine Neuerfindung sondern erinnert an andere Werke. Dazu später mehr. Jedenfalls hat er alle Parfums selbst kreiert was grundsätzlich sympathisch ist.
Ich verrate kein Geheimnis wenn ich sage dass nach dem Birkenteer erst mal gar nichts kommt. Dieser ist so intensiv, so schwarz dass selbst geübten Nasen bei mehreren Sprühern anders zumute sein wird. Man bemerkt durchaus eine Schärfe und fragt sich woher diese stammt. Täter mag die Scheinzypresse sein, welche, wenn man die Blätter nimmt, einen scharfen Geruch abgeben, letzten Endes aber verfeuert werden und so das intensive Harz die Schärfe in sich tragen wird. Dies ist olfaktorisch wohl überwältigend genug.
Aber nein, alle Ingredienzen drängen nach vorne. Nagarmotha ist ja als äußerst würzig bekannt und wenn man dies dazu gibt, also eine würzig-scharfe Teerwolke erzeugt, dann weiß man auch, was da so in der Nase beißt. Spannend ist in dem Zusammenhang eine weitere Note, welche ich wahrnehme. Kaffee. Kein gemahlener Kaffee, sondern eher ungeröstet. Archaisch irgendwo, wie Chasing Autumn im Ganzen.
Die anderen Inhaltsstoffe kann ich nicht einzeln wahrnehmen. Die Bäume werden sicher geräuchert diesen intensiv qualmenden und beißenden Duft mittragen. Es ist für mich nicht möglich, diese rauchig-schwarze, unwirtliche, giftig riechende Kreation zu vergleichen. Viele Düfte sind auch purer Rauch wie Incendo, Black Sheep usw.
in dieser Intensität und Abstrahlung reicht für mich maximal Birch Tar & Russian Leather heran, welcher aber anders riecht.
Plötzlich weiß ich auch, was ich da rieche. Ruß. Was Sinn ergibt denn früher verbrannte man stark harzhaltiges Nadelholz um Ruß zu erhalten welcher als Komponente für andere Produkte benötigt worden ist. Nadelhölzer sind beispielsweise Scheinzypressen und eben die Tanne, beide hier vorhanden. Diesen Herstellungsvorgang absolvierte man meist in der selben Hütte in welcher auch der Teerschweler Birkenteer herstellte.
So ist die herbstliche Jagd im Endeffekt eine Einkehr in eine entlegene Waldhütte dieses Berufsstandes respektive dieser Berufsstände. Am Rande: die Berufe sind ausgestorben, heutzutage gibt es natürlich andere Mittel und Wege. Dennoch habe ich mich gerne olfaktorisch mitnehmen lassen, der Duft selber ist mir zum täglichen Tragen zu stark aber als Kunst betrachtet, haben wir hier ein gelungenes Erzeugnis.
Chasing Autumn hat mich beim ersten Test im Auto sehr eingenommen, den Fetish von Neil auf dem anderen Arm roch ich gar nicht mehr und wer den kennt, der weiß, das heißt schon was. Chasing Autumn ist wohl einer der stärksten Düfte, welche ich kenne. Dabei ist er grundsätzlich keine Neuerfindung sondern erinnert an andere Werke. Dazu später mehr. Jedenfalls hat er alle Parfums selbst kreiert was grundsätzlich sympathisch ist.
Ich verrate kein Geheimnis wenn ich sage dass nach dem Birkenteer erst mal gar nichts kommt. Dieser ist so intensiv, so schwarz dass selbst geübten Nasen bei mehreren Sprühern anders zumute sein wird. Man bemerkt durchaus eine Schärfe und fragt sich woher diese stammt. Täter mag die Scheinzypresse sein, welche, wenn man die Blätter nimmt, einen scharfen Geruch abgeben, letzten Endes aber verfeuert werden und so das intensive Harz die Schärfe in sich tragen wird. Dies ist olfaktorisch wohl überwältigend genug.
Aber nein, alle Ingredienzen drängen nach vorne. Nagarmotha ist ja als äußerst würzig bekannt und wenn man dies dazu gibt, also eine würzig-scharfe Teerwolke erzeugt, dann weiß man auch, was da so in der Nase beißt. Spannend ist in dem Zusammenhang eine weitere Note, welche ich wahrnehme. Kaffee. Kein gemahlener Kaffee, sondern eher ungeröstet. Archaisch irgendwo, wie Chasing Autumn im Ganzen.
Die anderen Inhaltsstoffe kann ich nicht einzeln wahrnehmen. Die Bäume werden sicher geräuchert diesen intensiv qualmenden und beißenden Duft mittragen. Es ist für mich nicht möglich, diese rauchig-schwarze, unwirtliche, giftig riechende Kreation zu vergleichen. Viele Düfte sind auch purer Rauch wie Incendo, Black Sheep usw.
in dieser Intensität und Abstrahlung reicht für mich maximal Birch Tar & Russian Leather heran, welcher aber anders riecht.
Plötzlich weiß ich auch, was ich da rieche. Ruß. Was Sinn ergibt denn früher verbrannte man stark harzhaltiges Nadelholz um Ruß zu erhalten welcher als Komponente für andere Produkte benötigt worden ist. Nadelhölzer sind beispielsweise Scheinzypressen und eben die Tanne, beide hier vorhanden. Diesen Herstellungsvorgang absolvierte man meist in der selben Hütte in welcher auch der Teerschweler Birkenteer herstellte.
So ist die herbstliche Jagd im Endeffekt eine Einkehr in eine entlegene Waldhütte dieses Berufsstandes respektive dieser Berufsstände. Am Rande: die Berufe sind ausgestorben, heutzutage gibt es natürlich andere Mittel und Wege. Dennoch habe ich mich gerne olfaktorisch mitnehmen lassen, der Duft selber ist mir zum täglichen Tragen zu stark aber als Kunst betrachtet, haben wir hier ein gelungenes Erzeugnis.
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