25.11.2020 - 14:06 Uhr

Chizza
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Chizza
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24
Das Diner in Illinois
Mal wieder hatte ich eine lange Schicht hinter mir und hatte die letzte Ladung später abgeliefert. Jetzt war an Weiterfahrt nicht mehr zu denken. Also suchte ich mir hier in Marshall, Illinois, ein Diner, eines von diesen wo man auch spät abends noch eine ordentliche Tasse Kaffee und eine warme Mahlzeit erhält. Mein Truckerfreund Neil empfahl mir vor langsam diese schnuckelige kleine Diner namens Crossroads Café. Hölzern war die Fassade, bereits etwas dunkel, grün das Dach und die Spezialität des Hauses ein Hamburger samt Fritten.
Die andere Spezialität des Hauses sollte wiederum der hausgemachte Kaffee sein. Kaum betrat ich den Laden, waberte mir bereits ein dunkel gesättigter Kaffeegeruch entgegen. Dieser wurde unterfüttert durch die Teetrinker-Runde in der Ecke, welche ihrem Brettspiel frönten. Es war kein Minztee, dachte ich bei mir, denn die Gewürze in der Luft explodierten förmlich. Ich nahm das balsamisch-würzige Element des Kardamoms wahr, vielleicht waren es also Chai-Tees.
An mir huschte nun ein Mann mit einer speckigen Lederjacke vorbei, offensichtlich Raucher. Ganz leicht nahm ich dies in dem von ihm verursachten Luftzug wahr. Was sich allerdings an ihm festgesetzt hatte, war das Olfaktorische Konvolut dieses Cafés. In den Poren des Leders wurde der Geruch dreckiger, nicht animalischer aber prononcierter. Das ließ mich zurückschrecken denn obwohl mir dies alles behagte, so überforderte mich das dargebotene Duft-Wimmelbild was sich bis zum Ende meiner Mahlzeit nicht ändern sollte. Ich zahlte und ging zu meinem Truck um mich hinzulegen. Neils Empfehlung war solide aber ließ mich ratlos zurück bis mir ein Licht aufging. Die nette Bedienung namens Darlene zeigt denselben Nachnamen wie Neil, jetzt war es mir klar.
Midnight at Crossroads Café: der Kaffee ist tatsächlich prägend, wird durch den Amber aber üppig und golden, dabei deutlich wahrnehmbar und intensiv. Das ist kein Kaffee für jeden, er ist nicht süß wie in Follow von Kerosene, er ist nicht geradlinig wie Café V von OOA sondern breiter gefächert und um Aufmerksamkeit buhlend. Hier und da lässt mich der Duft an Antaeus denken, dessen Klasse aber nicht erreicht wird. Der Patchouli erdet den Duft, fügt eine Art Schokoladiges Aroma hinzu. Sukzessive wird es dunkler und das Leder vereint sich mit einem nun gesetzten Kaffeearoma. Um das olfaktorisch aufzuzeigen, möchte ich mich einer Impression eines gut gefüllten Kaffeehauses bemühen, wo die Wärme und intensiver Kaffee aber auch alter Kaffee zugleich wahrnehmbar sind. Hinzu kommt eine grundsätzliche Würze, welche eher asiatisch angehaucht ist, der Tee könnte ein Yogi-Tee sein, ich muss ab Indien denken.
Sehr spannend komponiert aber irgendwie nicht konsequent zusammengesetzt. Teils riecht der Duft wie Fragmente von einem großen Ganzen aber leider setzt es sich nicht vollständig zusammen. So ist das hier eine nette Fingerübung und gefällig, aber auch nicht atemberaubend trotz meiner für mich hohen Wertung. Ehrlicherweise gefällt er mir auch immer mehr aber kaufen würde ich diesen Duft nicht. Da bleibe ich in Sachen Kaffee bei Cafe V von OOA. Der Duft von Neil Morris ist für mich die Gretchenfrage wenn es um Kaffeedüfte geht. Ich halte es da leider nicht mit dem Crossroads.
Die andere Spezialität des Hauses sollte wiederum der hausgemachte Kaffee sein. Kaum betrat ich den Laden, waberte mir bereits ein dunkel gesättigter Kaffeegeruch entgegen. Dieser wurde unterfüttert durch die Teetrinker-Runde in der Ecke, welche ihrem Brettspiel frönten. Es war kein Minztee, dachte ich bei mir, denn die Gewürze in der Luft explodierten förmlich. Ich nahm das balsamisch-würzige Element des Kardamoms wahr, vielleicht waren es also Chai-Tees.
An mir huschte nun ein Mann mit einer speckigen Lederjacke vorbei, offensichtlich Raucher. Ganz leicht nahm ich dies in dem von ihm verursachten Luftzug wahr. Was sich allerdings an ihm festgesetzt hatte, war das Olfaktorische Konvolut dieses Cafés. In den Poren des Leders wurde der Geruch dreckiger, nicht animalischer aber prononcierter. Das ließ mich zurückschrecken denn obwohl mir dies alles behagte, so überforderte mich das dargebotene Duft-Wimmelbild was sich bis zum Ende meiner Mahlzeit nicht ändern sollte. Ich zahlte und ging zu meinem Truck um mich hinzulegen. Neils Empfehlung war solide aber ließ mich ratlos zurück bis mir ein Licht aufging. Die nette Bedienung namens Darlene zeigt denselben Nachnamen wie Neil, jetzt war es mir klar.
Midnight at Crossroads Café: der Kaffee ist tatsächlich prägend, wird durch den Amber aber üppig und golden, dabei deutlich wahrnehmbar und intensiv. Das ist kein Kaffee für jeden, er ist nicht süß wie in Follow von Kerosene, er ist nicht geradlinig wie Café V von OOA sondern breiter gefächert und um Aufmerksamkeit buhlend. Hier und da lässt mich der Duft an Antaeus denken, dessen Klasse aber nicht erreicht wird. Der Patchouli erdet den Duft, fügt eine Art Schokoladiges Aroma hinzu. Sukzessive wird es dunkler und das Leder vereint sich mit einem nun gesetzten Kaffeearoma. Um das olfaktorisch aufzuzeigen, möchte ich mich einer Impression eines gut gefüllten Kaffeehauses bemühen, wo die Wärme und intensiver Kaffee aber auch alter Kaffee zugleich wahrnehmbar sind. Hinzu kommt eine grundsätzliche Würze, welche eher asiatisch angehaucht ist, der Tee könnte ein Yogi-Tee sein, ich muss ab Indien denken.
Sehr spannend komponiert aber irgendwie nicht konsequent zusammengesetzt. Teils riecht der Duft wie Fragmente von einem großen Ganzen aber leider setzt es sich nicht vollständig zusammen. So ist das hier eine nette Fingerübung und gefällig, aber auch nicht atemberaubend trotz meiner für mich hohen Wertung. Ehrlicherweise gefällt er mir auch immer mehr aber kaufen würde ich diesen Duft nicht. Da bleibe ich in Sachen Kaffee bei Cafe V von OOA. Der Duft von Neil Morris ist für mich die Gretchenfrage wenn es um Kaffeedüfte geht. Ich halte es da leider nicht mit dem Crossroads.
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