New York Intense Nicolaï / Parfums de Nicolaï 2014
4
Sehr hilfreiche Rezension
Brusthaar bis zum Kinn
Sonnenschein, Zitronenmeer, so segelt man dahin,
Blauer Himmel, warme Brise, das Brusthaar bis zum Kinn.
Das Kräuterhemd im Winde flattert, Thymian hängt im Bart,
Zwischen Zähnen Nelken kauend, keine Wolke naht.
Lavendeldolden, satt und lila, am Maste baumeln hin und her,
Aus dem Radio Synth Pop schallt, Kamillenblüten auf dem Meer.
Die Kajüte, warm und trocken, Pfefferkörner, zimtbestäubt,
In den Ecken Eichenmoose, Styraxschwaden man nicht scheut.
Moschus Wolken ziehen vorüber, Weihrauchdunst liegt auf den Wellen,
Tonkasplitter auf der Zunge, segeln wir zu schönsten Stellen.
Fin.
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Mit New York Intense habe ich meinen ersten Schritt in die Erkundung des Hauses Parfums de Nicolaï gesetzt - und es wird sehr wahrscheinlich nicht der letzte gewesen sein. Grundsätzlich reizen mich Düfte von diesem Schlag nicht sonderlich, doch New York Intense geht hier einen so markanten Weg, dass ich es diesem hier einmal die Würdigung zukommen lassen muss, die es verdient.
Den Auftakt dominiert eine wirklich tolle Zitronennote, welche in ihrer Intensität gleich auf die 12 dreht - gelb, spritzig und vor allem sauer. Unterhalb dieser frischen Zitrik zeichnet sich jedoch schon die bevorstehende Tiefe des Duftes ab. Ein Anflug krautiger Würze gesellt sich hinzu, während lila Lavendeldolden ihr sanftes Bouquet verströmen. Die Kamille erinnert weniger an Tee, sondern eher an die frischen Blüten, was in einer Ahnung von Blumigkeit resultiert, welche jedoch sofort wieder von ätherischem Pfeffer, Gewürznelke und einem Hauch von scharfem Zimt aufgefangen wird. Hier zeigt sich auch das wirklich interessante Zwischenspiel von frischer Zitrik und warm-würzigen Herz- und Basisnoten unterlegt mit einer gehörigen Portion an Eichenmoos, was dem Duft noch ein höheres Maß an Klassik verleiht. Noch mehr Tiefe verleihen dann noch schlussendlich Styrax und Weihrauch, eine ganz dezente Tonkabohne und ein Hauch Leder, wenn auch nicht gelistet.
New York Intense ist handwerklich hervorragend gemacht und katapultiert den Träger im Handumdrehen in längst vergangene Jahrzehnte. Gerade letzter Punkt führt dazu, dass es sich hier, für meine Begriffe, um einen eher reiferen Duft handelt. Jedoch ist dies am Ende ganz gleich, sobald er gefällt.
Blauer Himmel, warme Brise, das Brusthaar bis zum Kinn.
Das Kräuterhemd im Winde flattert, Thymian hängt im Bart,
Zwischen Zähnen Nelken kauend, keine Wolke naht.
Lavendeldolden, satt und lila, am Maste baumeln hin und her,
Aus dem Radio Synth Pop schallt, Kamillenblüten auf dem Meer.
Die Kajüte, warm und trocken, Pfefferkörner, zimtbestäubt,
In den Ecken Eichenmoose, Styraxschwaden man nicht scheut.
Moschus Wolken ziehen vorüber, Weihrauchdunst liegt auf den Wellen,
Tonkasplitter auf der Zunge, segeln wir zu schönsten Stellen.
Fin.
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Mit New York Intense habe ich meinen ersten Schritt in die Erkundung des Hauses Parfums de Nicolaï gesetzt - und es wird sehr wahrscheinlich nicht der letzte gewesen sein. Grundsätzlich reizen mich Düfte von diesem Schlag nicht sonderlich, doch New York Intense geht hier einen so markanten Weg, dass ich es diesem hier einmal die Würdigung zukommen lassen muss, die es verdient.
Den Auftakt dominiert eine wirklich tolle Zitronennote, welche in ihrer Intensität gleich auf die 12 dreht - gelb, spritzig und vor allem sauer. Unterhalb dieser frischen Zitrik zeichnet sich jedoch schon die bevorstehende Tiefe des Duftes ab. Ein Anflug krautiger Würze gesellt sich hinzu, während lila Lavendeldolden ihr sanftes Bouquet verströmen. Die Kamille erinnert weniger an Tee, sondern eher an die frischen Blüten, was in einer Ahnung von Blumigkeit resultiert, welche jedoch sofort wieder von ätherischem Pfeffer, Gewürznelke und einem Hauch von scharfem Zimt aufgefangen wird. Hier zeigt sich auch das wirklich interessante Zwischenspiel von frischer Zitrik und warm-würzigen Herz- und Basisnoten unterlegt mit einer gehörigen Portion an Eichenmoos, was dem Duft noch ein höheres Maß an Klassik verleiht. Noch mehr Tiefe verleihen dann noch schlussendlich Styrax und Weihrauch, eine ganz dezente Tonkabohne und ein Hauch Leder, wenn auch nicht gelistet.
New York Intense ist handwerklich hervorragend gemacht und katapultiert den Träger im Handumdrehen in längst vergangene Jahrzehnte. Gerade letzter Punkt führt dazu, dass es sich hier, für meine Begriffe, um einen eher reiferen Duft handelt. Jedoch ist dies am Ende ganz gleich, sobald er gefällt.
2 Antworten

Schön vorgestellt! Ich mag den sehr! Hat was von Bois du Portugal!

Eine gut gereimte, romantische Segeltörn mit Synthiepop. Da bin ich doch glatt dabei .