10.02.2019 - 11:48 Uhr
Parma
260 Rezensionen
Parma
Top Rezension
14
Surfen.
Der noch von der Nacht etwas feuchte Sand bricht bei jedem deiner Schritte Richtung Meer etwas ein. Deine Zehen umfängt die leicht kühle, feinkörnige Konsistenz. Als du die Grenze überschreitest und die ersten Schritte in den anderen Aggregatzustand machst, zuckst du kurz zusammen. Mit jedem Schritt gewöhnst du dich mehr an die kühle Temperatur des noch nachtschlafenden Ozeans. Sacht und geräuschlos lässt du das Board auf der seidigen Oberfläche aufgleiten, stützt dich mit deinen Armen darauf ab und springst mit eleganter Körperbeherrschung bäuchlings auf. Du genießt das erste kurze, leicht glucksende Vorantreiben und unterstützt es sodann mit gleichmäßigen, wechselseitigen Armzügen durch das samtweiche und etwas dunstig-diesige Wasser. So legst du Meter um Meter in einer fast vollkommenen Stille zurück, unterbrochen nur durch das sanfte Geräusch des Eintauchens deiner Hände und deines gleichmäßigen Atems. In deinem Rücken hinterlässt du eine feine Spur von kristallklaren Bläschen und die sanfte Bugwelle deines Surfboards. Nachdem du ein gutes Stück hinter der Brechungslinie angekommen bist – die noch relativ flachen Wellen kommen nur in großen Abständen herein – setzt du dich auf, ruhst Arme und Rückenmuskulatur aus und lässt deinen Blick schweifen. In der Ferne kündigt sich im trüben Licht der bald nahende Sonnenaufgang an und am Horizont zeichnet sich die Silhouette eines Frachters ab. Noch kein Vogel oder ein anderes Lebewesen stört diesen Eindruck. Um dich herum die vollkommene Stille und die überwältigende Natur des allumfangenden, friedlichen Blaus.
Und jetzt stell dir vor, du bist an der Küste Jaffas.
In der Herznote wird diese fortgeführt durch eine tiefe, trockene Myrrhe - leicht süßlichseifig akzentuiert durch die Rosengeranie. Durch seine Gedämpftheit und die durchgehend wahrnehmbare Maritimität bleibt der Duft aber trotzdem leicht und zurückhaltend.
In der Basis wird ihm eine warmholzige Note hinzugefügt, die dezent süßharzig und leicht vanilleähnlich-cremig unterlegt ist. Leder und Patchouli unterstützen zart die herbe, trockenwürzige Nuance des Duftes.
Für mich ist Acqua Nobile ganz klar ein orientalischer Aquate, da die trockenen, aromatischen Gewürze und Harze den Duft – neben der Calonenote – dominieren, ohne ihn damit zu erdrücken oder zu überfrachten.
Insgesamt sind alle Bestandteile unheimlich zurückhaltend – fast hauchzart – eingesetzt.
Als passendes Bild erscheint mir das Sitzen am Strand – z.B. von Jaffa – ausgeglichen nach einem Surf, bei der man das leicht ozonische Aroma des Meersandgemisches genauso in der Nase hat wie die mit einer leichten Brise vom Markt herübergewehten Gewürze und Harze, die sich auf dem Weg mit den Fruchtnuancen der Orangenbäume mischen. Der eigene leicht holzige und nur ganz dezent nach Sonnencreme duftende Hautgeruch mischt sich darunter.
Wer also auf der Suche nach einem ungewöhnlichen – aber voll tragbaren – Aquaten ist, abseits von einer synthetischen, süßlich unterstützen Frische oder einer Salz-Algenladung und nichts gegen mangelhafte Sillage und mindestens zwei- bis dreimaliges Nachsprühen am Tag hat ... Hier ist einer.
Hang Loose aus Jaffa!
Und jetzt stell dir vor, du bist an der Küste Jaffas.
Duftverlauf:
Der Duft startet ganz deutlich mit der herbfrischen Bergamottecharakteristik eines Silver Mountain Water. Darunter mischt sich sehr dezent eine mandarinenfruchtige Orangenblüten-Weichheit. Eine Calonenote, die an Jil Sanders Sun erinnert und in die ozonische Richtung geht, sorgt für den aquatischen Eindruck und bleibt die dominante Note. Der Auftakt wird abgeschlossen durch eine trockenwürzige, leicht süßlich aromatische Kardamom-Note, die sich zügig dazu gesellt und die weitere gewürzlastige Charakteristik des Duftes einläutet. In der Herznote wird diese fortgeführt durch eine tiefe, trockene Myrrhe - leicht süßlichseifig akzentuiert durch die Rosengeranie. Durch seine Gedämpftheit und die durchgehend wahrnehmbare Maritimität bleibt der Duft aber trotzdem leicht und zurückhaltend.
In der Basis wird ihm eine warmholzige Note hinzugefügt, die dezent süßharzig und leicht vanilleähnlich-cremig unterlegt ist. Leder und Patchouli unterstützen zart die herbe, trockenwürzige Nuance des Duftes.
Für mich ist Acqua Nobile ganz klar ein orientalischer Aquate, da die trockenen, aromatischen Gewürze und Harze den Duft – neben der Calonenote – dominieren, ohne ihn damit zu erdrücken oder zu überfrachten.
Insgesamt sind alle Bestandteile unheimlich zurückhaltend – fast hauchzart – eingesetzt.
Als passendes Bild erscheint mir das Sitzen am Strand – z.B. von Jaffa – ausgeglichen nach einem Surf, bei der man das leicht ozonische Aroma des Meersandgemisches genauso in der Nase hat wie die mit einer leichten Brise vom Markt herübergewehten Gewürze und Harze, die sich auf dem Weg mit den Fruchtnuancen der Orangenbäume mischen. Der eigene leicht holzige und nur ganz dezent nach Sonnencreme duftende Hautgeruch mischt sich darunter.
Haltbarkeit und Sillage:
Wie von einem maritimen Duft zu erwarten, ist beides recht begrenzt. Ich kann ihn etwa zwei bis drei Stunden gut auf der Haut wahrnehmen, danach fadet er recht zügig aus. Die Abstrahlung bewegt sich knapp über Hautniveau und eine Sillage hinterlässt er nur etwa in der ersten Stunde dezent.Einsetzbarkeit:
Aufgrund seiner Zurückhaltung ist er im Prinzip immer einsetzbar, da er niemanden stört. Durch die trockene Gewürzorientierung und die leicht süßlichen Harze ist er auch in den kälteren Monaten einsetzbar. Tragbar, ohne Frage, für beide Geschlechter.Fazit:
Ich mag ihn, da er einer dieser Düfte ist, die sich für mich als immer mehr passend herausstellen: Skinduft, in die frische, leichte Richtung tendierend mit einer dezenten Tiefe und gleichzeitig einem besonderen Twist.Wer also auf der Suche nach einem ungewöhnlichen – aber voll tragbaren – Aquaten ist, abseits von einer synthetischen, süßlich unterstützen Frische oder einer Salz-Algenladung und nichts gegen mangelhafte Sillage und mindestens zwei- bis dreimaliges Nachsprühen am Tag hat ... Hier ist einer.
Hang Loose aus Jaffa!
9 Antworten