Incense 1985

Incense von Norma Kamali
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7.9 / 10 63 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Norma Kamali für Damen und Herren, erschienen im Jahr 1985. Der Duft ist rauchig-harzig. Haltbarkeit und Sillage sind überdurchschnittlich. Die Produktion wurde offenbar eingestellt.
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Duftrichtung

Rauchig
Harzig
Würzig
Holzig
Erdig

Duftnoten

WeihrauchWeihrauch MyrrheMyrrhe
Bewertungen
Duft
7.963 Bewertungen
Haltbarkeit
9.348 Bewertungen
Sillage
8.448 Bewertungen
Flakon
7.345 Bewertungen
Eingetragen von DonVanVliet, letzte Aktualisierung am 22.08.2023.

Rezensionen

8 ausführliche Duftbeschreibungen
8
Flakon
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Sillage
9
Haltbarkeit
9.5
Duft
Meggi

1019 Rezensionen
Meggi
Meggi
Top Rezension 25  
Friedliche Diadochen
In den Millisekunden nach dem Auftragen frage ich mich, ob als Transport-Alkohol womöglich ein eingedickter Likör fungiert, doch sofort fegt ein Weißweihrauch durch, verschwindet wieder, und es wird bitterwürzig-teerig. Kurz darauf ein Schwenk in Richtung einer karamellig-honighaften Rauch-Süße.

Wie sich herausstellt, hat der Duft sein Spektrum damit im Großen und Ganzen bereits ausgelotet. Auch im Fortgang denke ich – um die Stichworte mal anders zu mischen - zuweilen an eingedickt-karamelligen Rauch, der bis in eine abermals fast alkoholisch-likörige Anmutung hineinreicht. Dann rieche ich erneut dermaßen teerig-ölig-bittere Aspekte, dass ich geneigt bin, ‚Red‘ Adair (https://en.wikipedia.org/wiki/Red_Adair) zu Hilfe zu rufen, immerhin gilt es offenriechlich eine in der Ferne brennende Ölquelle auszupusten. Um „Red Adair and the hellfighters“ ging es in einem Kapitel meines Englisch-Buchs aus der 7. oder 8. Klasse. 80er-Jahre – heute wäre ein solcher Beinharte-Kerle-Trupp für ein Schulbuch politisch sicherlich zu unkorrekt. Egal. Zurück zum Duft:

Letztlich überwiegt in „Incense“ das Warme. Es ist von einer Art, die mir etwa im Rundholz 1968 auferstanden scheint. Hier zwar durchweg bitterer gehalten, der Rundholz ist süßer, weicher, glühender, leidenschaftlicher. Aber im Kern besteht eine Nähe, dazu gleich mehr.

Charakterlich gibt es neben dem geschilderten Hin und Her praktisch keine Änderung, schon gar keine Entwicklung im eigentlichen Sinne. Bei aller inneren Kraft nehme ich „Incense“ übrigens verblüffenderweise als relativ hautnah wahr.

Das war’s im Wesentlichen. Wer einen raffinierten Duft-Verlauf will, ist bei „Incense“ falsch. Wer Weihrauch nicht mag, wird ihn zum Wegrennen finden. Soweit sie oder er ihn überhaupt noch antrifft, denn offenbar sind lediglich ein paar sorgsam gehütete, private Bestände verblieben. Umso mehr freue ich mich, dass ich von Puck1 (vielen Dank für die Überraschung!) die Gelegenheit zum Test erhielt. Natürlich ein Treffer!

Mir gefällt der süßrauchig-lodernde Part am besten. Und glücklicherweise gibt es zumindest dafür einige würdige Nachfolger. Mit teils stärker, teils weniger deutlich ausgeprägtem verwandtschaftlichen Gebaren - von einem echten Duft-Zwilling mag ich freilich in keinem Fall reden. Gemeinsamer Nenner ist allerdings, dass sie, wie „Incense“, das Thema Weihrauch von der sinnlichen Seite angehen: Den 03.Apr.1968 von Rundholz (der Wuchtige) habe ich bereits erwähnt. Außerdem fallen mir Sahara Noir von Tom Ford (der wohl ebenfalls Eingestellte), Larmes du Désert von Atelier des Ors (der Leise), Per Fumum: Ambra Luminosa von Annette Neuffer (der Feine) sowie Calling all Angels von April Aromatics (der Samtige) ein.

Mit ihren unterschiedlichen Nuancen haben sie große Gebiete des von „Incense“ hinterlassenen Reiches unter sich aufgeteilt. Friedlich, sie balgen sich allenfalls um den Inhalt meines Portemonnaies.

Fazit: Für Weihrauch-Puristen. Ausschließlich. Wer – aus meiner Sicht: verständlicherweise - über das Ableben des Duftes betrübt ist, versuche die genannten Alternativen. Da ich selbst die eine oder andere davon mein Eigen nenne, bin ich getröstet. Den Rest meines Pröbchens werde ich trotzdem in Ehren halten.
17 Antworten
7
Flakon
9
Sillage
10
Haltbarkeit
9.5
Duft
Ergreifend

484 Rezensionen
Ergreifend
Ergreifend
Top Rezension 19  
Wenn die Krähen den Himmel verdecken
Incense ist wie, wenn man auf einem Berg steht, der umringt ist vom Nebel.
- Wo nur die Spitzen zu sehen sind.
Incense ist wie, eine graue Landschaft, mit Ölfarben gezeichnet.
Incense ist wie, der kühle Wind, der sich in die warmen Zellen des Körpers begibt.
Incense ist wie, die Stille der Natur, ganz weit weg vom regen Treiben.

Und so steht man da. Mit geweiteten Armen.
Geschlossenen Augen und gefrierendem Blut.
Von Stille und Grauheit umschlungen.
Man tritt vorwärts.
Lässt den Körper sanfte nach vorne kippen.
Der Nebel fängt den Sprung ab.
So dicht ist er.
Rauch, der sich in den Nebel einfrisst.
Aus Grau wird Schwarz.
Krähen sind zu hören.
Man spürt sie direkt im Nacken.
Ihren Flügelschlag. Ganz kräftig.
Der Körper fängt Feuer,
wird aber , ehe er zu Asche wird, mit Harz ausgefüllt.
Dicht und rund. Still und seltsam.

Und wenn der heiß erglühte, von Harz eingedichtete Körper wieder aus dem nebligen Rauch aufsteigt,
sieht mann keinen Himmel mehr, denn der wurde von Krähen verdeckt.

Incense ist ein Duft, der dermaßen einfährt, das er einen bleibenden, heftigen Eindruck hinterlässt.
Wer Weihrauch liebt - Ganz dicht, mit viel Feuer und grau-schwarzen Facetten, der wird diesen Duft lieben.
Ich kann ihn mir an mir gut vorstellen. Aber nur wenn ich alleine bin. Ich wüsste nicht, wo ich den Duft austragen könnte, denn dafür ist er einfach zu stark, zu eigenwillig und zu schwarz. Ein Duft, der manche Menschen in die Depression neigen würde, wenn sie mit diesem Duft konfrontiert werden. Eine große Klasse für sich mit einer massiven Haltbarkeit. Und die Sillage? Die würde auch den Schatten meines Nachbarn schlucken. So viel dazu. Kein Duft für Schwächlinge, die sich beim Geruch von Rauch, wie eine Kirchenmaus in ihr Loch verziehen. Der brummt, wenn man ihn trägt. Aber so was von!

Wirklich schade, dass man den kaum findet.
So hüte ich meinen letzten Tropfen, wie der Geier, sein letztes Abendmahl.
10 Antworten
10
Duft
SusiSimpel

4 Rezensionen
SusiSimpel
SusiSimpel
Top Rezension 16  
Weihrauch für Fortgeschrittene...
Das ist sie, die kontemplative FSK18-Variante eines Weihrauch-Duftes: Trocken, tiefdunkel-holzig, subtil harzig und rauchig, eigentlich vielmehr - schwelend. Weihrauchglut. Mehr Weihrauch geht nicht. Authentischer, schöner und erhabener erlebt man auch nicht oft. Ein perfekter und leider völlig unterschätzter Duft.
12 Antworten
7
Sillage
9
Haltbarkeit
10
Duft
DasguteLeben

132 Rezensionen
DasguteLeben
DasguteLeben
Hilfreiche Rezension 16  
Kein "Parfüm"
Transzendiert Parfüm als kommerzielles Produkt, als etwas "nett" duftendes. Transzendiert sogar Parfüm als Handwerk oder Kunst. Kamali Incense gelingt das Unmögliche, die Verkörperung der gesamten kulturellen, sakralen, rituellen Dimension des Weihrauchs und des Räucherns: Anwesenheit des Göttlichen, schamanischer Blick in die Anderswelt, Verschmelzung von Spirtualität und Animalität. Absolut kompromisslos, eines der großartigsten olfaktorischen Statements über die conditio humana. Philosophie als Emotion. Ein Moment der reinen Erfahrung des "terrible sublime" des Kosmos und unserer Existenz.
5 Antworten
2.5
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Arioch

86 Rezensionen
Arioch
Arioch
16  
Fas Ite, Maledicti, In Ignem Aeternum
Ende 2012: Die Nachrichten sind durchflutet von Warnungen über die bevorstehende Katastrophe. Eine Sonneneruption in mehreren Wellen steht der Erde bevor. Sie wird Elektro-magnetische Impulse aussenden und damit eine Zeitlang die Technik ausser Betrieb setzen. Welches Ausmaß die Eruption haben wird, das weiss man noch nicht. Man ist sich nur sicher, dass es die heftigste seit 280 Million Jahren wird.

Am 21. Dezember ist es so weit - die Menschen welche über weniger starke Nerven verfügen haben sich in Bunker verkrochen, Vorräte gesammelt. Andere haben sich bloß in Schutzräume eingesperrt. Der Rest der Menschheit muss den Geschäften nachgehen. Business. Keine Zeit sich zu verstecken - ist doch alles Humbug. Die Erde dreht sich, und das Geld mit ihr. Hohn und Spott von Seitens Großindustrieller, Kaufleute und Politikern.

Auf den Straßen laufen noch ein paar irre religiöse Fundamentalisten rum. Mit Schildern bewaffnet: " The End is near!", angeführt von Geistlichen, die ihre Räuchergefäße schwingen und Liturgien und andere religiöse Feste feiern. Christen, Juden und Moslems verkünden, dass ihre Schriften die Wahrheit wiedergegeben haben. Die Apokalypse sei nahe. Sie singen und freuen sich endlich in das Paradies einzuziehen. Die Sünder? Kommen alle in die Hölle, ins Fegefeuer.

Und schon in der Bibel heisst es:

"Und darnach sah ich einen andern Engel herniederfahren vom Himmel, der hatte eine große Macht, und die Erde ward erleuchtet von seiner Klarheit. Und er schrie aus Macht mit großer Stimme und sprach: Sie ist gefallen, sie ist gefallen, Babylon, die große, und eine Behausung der Teufel geworden und ein Behältnis aller unreinen Geister und ein Behältnis aller unreinen und verhaßten Vögel. Denn von dem Wein des Zorns ihrer Hurerei haben alle Heiden getrunken, und die Könige auf Erden haben mit ihr Hurerei getrieben, und die Kaufleute auf Erden sind reich geworden von ihrer großen Wollust." - Offenbarung 18:1

Es sollte sich nun entscheiden. War die Erde nun zu einem Babylon geworden?

Der Tag neigte sich dem Ende zu und als kleiner unbedeutender Student mit schwachen Nerven fand ich mich 20 Meter unter der Erde in einem Bunker wieder - kein Business. Der Bunker steht in unserer kleinen Marktgemeinde die Mitten im Wald liegt. Ein schöner Ort, besonders im Sommer mit vielen Bäumen und Grün. Doch sollte er das bleiben?
In der Nacht fühlte ich mich aber komisch.. Irgendetwas fühlte sich anders an. Menschen bemerken die kosmischen Veränderungen ob sie wollen oder nicht. Ich musste mich die Nacht übergeben und versuchte nicht ohnemächtig zu werden, denn mir dröhnte der Kopf extrem - schlimmer als bei einer Migräne.

Die Nacht verstrich und ich fühlte mich elend. Wenigstens war meiner Familie bei mir und ich hoffte am nächsten Tag wieder auf die Oberfläche gehen zu können und meinen gewohnten Tagesablauf aufzunehmen. So sehnte ich mich ich jedenfalls danach.

"Darnach sah ich, und siehe, da ward aufgetan der Tempel der Hütte des Zeugnisses im Himmel; und gingen aus dem Tempel die sieben Engel, die die sieben Plagen hatten, angetan mit reiner, heller Leinwand und umgürtet an ihren Brüsten mit goldenen Gürteln. Und eines der vier Tiere gab den sieben Engeln sieben goldene Schalen voll Zorns Gottes, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit. Und der Tempel ward voll Rauch von der Herrlichkeit Gottes und von seiner Kraft; und niemand konnte in den Tempel gehen, bis daß die sieben Plagen der sieben Engel vollendet wurden." - Offenbarung 15:5

Irgendwann Vormittags schließlich versuchten wir das Fernsehgerät anzumachen um Neuigkeiten zu erfahren. Wie vorhergesagt war der Strom ausgefallen, und nicht mal das Radio funktionierte. Wir entschlossen uns den Bunker zu verlassen und die Tür aufzusperren.
Beim durchschreiten der Tür fühlte ich mich schon unsicher und als wir die weiten Stufen zurückgelegt hatten offenbarte sich mir ein Bild des Grauens:

Grau und Schwarz war alles was da ward. Baumstümpfe die verkohlt waren und vor Traurigkeit rauchten. Zündholz waren sie geworden. Der Boden war Asche - es ward kein Grün mehr. Einzeln sah man Menschen umherwandern, jene die sich wie wir versteckt hatten und nun schon länger oder erst jetzt an der Oberfläche sich zu orientieren versuchten.

Teils lagen verkohlte Formen auf dem Boden rum, inmitten der Asche. Menschenähnlich, aber nichts menschliches hatten sie mehr an sich. Schwarz und unerkennbar, krustig und schmutzig waren sie. Ich hoffte es handelte sich um Baumreste und setzte meinen Weg weiter fort. Andauernd hatte ich diesen leicht harzigen Geruch in der Nase, der mich bestätigte, dass die Bäume wohl ziemlich dezimiert wurden. Als wir in die nächstgelegende Marktgemeinde kamen war erschreckenderweise keine mehr da. Bloß Trümmer und Ruinen, Steine und Brösel lagen verstreut und man sah weinende Menschen..knien, liegen oder stehen.

Die Sonne war noch immer da doch diesmal heller als irgendetwas anderes, das ich je erblickte. Sie schien einem die Sicht nehmen zu wollen und alles daran zu setzen den Menschen zu blenden. Die Welt war eine Kruste geworden, und alles ward gebrandrodet um Neues, Besseres entstehen zu lassen. Vielleicht mit den letzten paar tausend Überlebenden Menschen auf der Welt, vielleicht auch ohne sie. Pflanzen gab es jedenfalls keine mehr, und wenn dann überebten maximal ihre Samen. Auf diese Asche, auf dieses tote Land konnte nurmehr die Wüste kommen, so dachte ich.

"Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde verging, und das Meer ist nicht mehr. " - Offenbarung 21:1

War ich ein Sünder oder ein Frommer? War dies nun das Paradies oder das Fegefeuer ? Was es auch ist - es ist echt!
7 Antworten
Weitere Rezensionen

Statements

5 kurze Meinungen zum Parfum
MrWhiteMrWhite vor 9 Jahren
Der Teufel trägt nicht Prada, sondern Kamali *g*
1 Antwort
FRAgrANTICFRAgrANTIC vor 6 Jahren
8
Sillage
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Haltbarkeit
9.5
Duft
Duft spiritueller Reinheit und absoluten Seelenfriedens. Kamalis Incense zeigt, warum Weihrauch und Myrrhe einst in Gold aufgewogen wurden.
0 Antworten
CaligariCaligari vor 3 Jahren
6
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
7
Duft
Referenz in Sachen Weihrauch. Nicht, dass ich was gegen Harz hätte, aber das ist dann doch eine Spur zu krass und monothematisch.
0 Antworten
BassWurstBassWurst vor 7 Jahren
7.5
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Bitter-dunkler Weihrauch. Riecht kein Stück wie katholische Kirche. Faszinierend, aber für mich nicht wirklich tragbar. Ein Kunstwerk.
0 Antworten
SeeroseSeerose vor 8 Jahren
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
5
Duft
Einfallsloser monotoner Unisexduft für Herbst, Winter, allein holzig, rauchig, harzig. mit guter Haltbarkeit. Alte verweihräucherte Kapelle
0 Antworten

Diagramm

So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

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