23.11.2018 - 15:17 Uhr
Meggi
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24
Keine Grizzlys
Birnenblüte? Öhm, ich hätte ohne Umweg auf Birne getippt, zudem eine ordentlich beschwipste. Mit verschwimmenden Grenzen zu einem überreifen Pfirsich; alles sacht verräuchert. Dazu tritt rasch eine weißblüherhafte Note, die womöglich bewusst etwas unklar oder nebulös gestaltet ist, jedenfalls nicht allein „orangig“ und/oder „jasmin-mäßig“ rüberkommt. Diffus. Eher damenhaft.
Und damit meine ich keineswegs jene Sorte Dame, die sich, am Tresen stehend, ‘nen Schnaps reinpfeift, herzhaft rülpst und anschließend Grizzlys verprügeln geht. Die angebliche Whisky-Noten „funktioniert“ nämlich bei mir nicht. Mal wieder - ich bin insofern nicht verblüfft oder gar enttäuscht, dass ich wenig davon wahrnehme, stattdessen lediglich gesagt hätte, das Frucht-Zeug sei wohl leicht angegoren; siehe oben. Wenn ich’s recht bedenke, hat das auch eine gewisse Nähe zum Geruch der Hinterlassenschaften unserer Gelben Wildpflaume nach ein paar Tagen Herumliegen in der Sonne. Gut, dass in unserer Straße bislang keine Grizzlys gesichtet wurden, die sich an derlei besaufen könnten. Das Weißblütige gibt der Sache daneben einen Creme-Anstrich, der die weitere Entwicklung vorwegnimmt.
Allmählich, mehr als eine Stunde ist vergangen, dürfte das olle Kompott Ruhe geben. Und – als habe es mich gehört – gewinnt in der Tat im Laufe des Vormittags eine süßlich-schwere, mithin weitgehend un-strenge Jasmin-Note (ähnlich der in TDCs „Jasmin de Nuit“) an Gewicht und drängt das Obst sukzessive an den Rand. Die Sache lässt sich dadurch problemlos noch einen Schubser weiter ins Damenhafte argumentieren.
Um die Mittagszeit bildet sich ein bisschen was Cremig-Harziges, kommt gegen Jasmin jedoch zunächst kaum an. Erst nach rund fünf Stunden, und dann bis in den Abend hinein, mag ich dahingehend mehr zugestehen. Im Stil (nicht als Zwilling!) fühle ich mich nun unwillkürlich an L’Artisans Séville à l'Aube erinnert, der ein Gedicht aus weißen Blüten und Amber-Andeutungen ist. Oder zumindest war – gelegentlich wird ja von entstellenden Reformulierungen im Hause Siebeneck berichtet. Da ich selbst ausschließlich ältere Fassungen besitze, weiß ich nichts Genaueres.
Tja, und da ich den Séville a. F. ganz prima finde, weil er meine Frau vortrefflich kleidet, verwundert es nicht, dass ich auch den zweiten Teil von Posala gut leiden kann. Den Auftakt finde ich demgegenüber weniger gelungen.
Es sei allerdings nicht verschwiegen, dass meine Frau vom Séville leider abgekommen ist. Ich werde ihr den Odin daher gar nicht erst vorschlagen.
Ich bedanke mich bei Bartholomeo für die Probe.
Und damit meine ich keineswegs jene Sorte Dame, die sich, am Tresen stehend, ‘nen Schnaps reinpfeift, herzhaft rülpst und anschließend Grizzlys verprügeln geht. Die angebliche Whisky-Noten „funktioniert“ nämlich bei mir nicht. Mal wieder - ich bin insofern nicht verblüfft oder gar enttäuscht, dass ich wenig davon wahrnehme, stattdessen lediglich gesagt hätte, das Frucht-Zeug sei wohl leicht angegoren; siehe oben. Wenn ich’s recht bedenke, hat das auch eine gewisse Nähe zum Geruch der Hinterlassenschaften unserer Gelben Wildpflaume nach ein paar Tagen Herumliegen in der Sonne. Gut, dass in unserer Straße bislang keine Grizzlys gesichtet wurden, die sich an derlei besaufen könnten. Das Weißblütige gibt der Sache daneben einen Creme-Anstrich, der die weitere Entwicklung vorwegnimmt.
Allmählich, mehr als eine Stunde ist vergangen, dürfte das olle Kompott Ruhe geben. Und – als habe es mich gehört – gewinnt in der Tat im Laufe des Vormittags eine süßlich-schwere, mithin weitgehend un-strenge Jasmin-Note (ähnlich der in TDCs „Jasmin de Nuit“) an Gewicht und drängt das Obst sukzessive an den Rand. Die Sache lässt sich dadurch problemlos noch einen Schubser weiter ins Damenhafte argumentieren.
Um die Mittagszeit bildet sich ein bisschen was Cremig-Harziges, kommt gegen Jasmin jedoch zunächst kaum an. Erst nach rund fünf Stunden, und dann bis in den Abend hinein, mag ich dahingehend mehr zugestehen. Im Stil (nicht als Zwilling!) fühle ich mich nun unwillkürlich an L’Artisans Séville à l'Aube erinnert, der ein Gedicht aus weißen Blüten und Amber-Andeutungen ist. Oder zumindest war – gelegentlich wird ja von entstellenden Reformulierungen im Hause Siebeneck berichtet. Da ich selbst ausschließlich ältere Fassungen besitze, weiß ich nichts Genaueres.
Tja, und da ich den Séville a. F. ganz prima finde, weil er meine Frau vortrefflich kleidet, verwundert es nicht, dass ich auch den zweiten Teil von Posala gut leiden kann. Den Auftakt finde ich demgegenüber weniger gelungen.
Es sei allerdings nicht verschwiegen, dass meine Frau vom Séville leider abgekommen ist. Ich werde ihr den Odin daher gar nicht erst vorschlagen.
Ich bedanke mich bei Bartholomeo für die Probe.
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