01.08.2017 - 15:05 Uhr
Meggi
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21
Retsina?
Resina – inzwischen weiß ich, dass ich nicht allein zuerst „Retsina?“ gelesen hatte. Nun ja, auf diesen öhem… etwas eigenen Wein-Genuss müssen wir hier leider bzw. – je nach Standpunkt – glücklicherweise verzichten. Ein Getränk gibt es dennoch auf die Nase:
Für eine Sekunde rieche ich eine Spur Fencheltee (Rotbusch? Na ja…), der allerdings zunächst weißlich-nussig-harzig beiseite gedrängt wird. Sofort denke ich vom Stil her an Barutis starken „Voyance“. Und – et voilà! – heute ist ebenfalls Weißblüher beteiligt, freilich das profanere Arbeitstier namens Jasmin.
Doch der Tee ist nicht geschlagen. Binnen einer halben Stunde ents-tee-t eine Mischung desselben mit verschiedenen Harzen, vor allem weißlich-cremigem Elemi, bitterem Opoponax und süßlich-rauchiger Myrrhe. Das Resultat oder Gesamtbild erinnert mich gleichwohl weiterhin erstaunlich an den Baruti. Bereits der erste Ladentest mittels Papierstreifen hatte übrigens rasch diese Assoziation geweckt.
Kaffee. Mit Kenntnis um die Angabe lässt er sich identifizieren. Das ist das Stichwort dafür, dass es mir am späteren Vormittag ähnlich ergeht wie einem Vorredner: Es lässt sich auf Wunsch vieles aus den gelisteten Noten erschnuppern. Bloß empfinde ich das im Ergebnis eine ganze Weile nicht als Kuddelmuddel, denn bei aller Aromen-Vielfalt folgt der Duft im Kern einer harzig-wächsernen Linie mit sachtem Weißblüher-Dreh.
Erst am Nachmittag verliert der gute Oliver allmählich den Faden. Die relative Überriechlichkeit schwindet zunehmend in einer balsamischen Gemengelage dahin, die mehr und mehr einer zwar extravaganten, aber trotzdem Hautcreme ähnelt. Insbesondere bilde ich mir nach rund sechs, sieben Stunden einen wachsenden Beitrag von hellem Moschus ein, der diesbezüglich zentral verantwortlich zeichnen dürfte. Gegen Abend scheint mir noch eine Holz-Note im Spiel, deren Kokos-Einschlag aus meiner Erfahrung ein Labor-Indiz darstellt. Jedenfalls ist damit eindeutig ein Hmpf-Ende erreicht.
Fazit: Obwohl die stilistische Nähe zu Voyance im Verlauf abnimmt, denke ich doch immer wieder mal an den Baruti. Insofern muss der vorliegende Duft einfach mit einem Vergleich leben, den Voyance definitiv für sich entscheidet, weil reduzierter in den Mitteln sowie klarer und konsequenter in der Aussage. Vielleicht wurde - der Resina ist zwei Jahre älter - da ein Weg zu Ende gedacht? Schon einmal hatte ich (bei Paradis Perdu, das nur nebenbei) das Gefühl, Herr Drosopoulos versteht es, aus anderweitiger Wirrnis durch kluge Beschränkung Gutes zu extrahieren.
PS: Wie Feuerbaum-Holz riecht, weiß ich nicht.
Für eine Sekunde rieche ich eine Spur Fencheltee (Rotbusch? Na ja…), der allerdings zunächst weißlich-nussig-harzig beiseite gedrängt wird. Sofort denke ich vom Stil her an Barutis starken „Voyance“. Und – et voilà! – heute ist ebenfalls Weißblüher beteiligt, freilich das profanere Arbeitstier namens Jasmin.
Doch der Tee ist nicht geschlagen. Binnen einer halben Stunde ents-tee-t eine Mischung desselben mit verschiedenen Harzen, vor allem weißlich-cremigem Elemi, bitterem Opoponax und süßlich-rauchiger Myrrhe. Das Resultat oder Gesamtbild erinnert mich gleichwohl weiterhin erstaunlich an den Baruti. Bereits der erste Ladentest mittels Papierstreifen hatte übrigens rasch diese Assoziation geweckt.
Kaffee. Mit Kenntnis um die Angabe lässt er sich identifizieren. Das ist das Stichwort dafür, dass es mir am späteren Vormittag ähnlich ergeht wie einem Vorredner: Es lässt sich auf Wunsch vieles aus den gelisteten Noten erschnuppern. Bloß empfinde ich das im Ergebnis eine ganze Weile nicht als Kuddelmuddel, denn bei aller Aromen-Vielfalt folgt der Duft im Kern einer harzig-wächsernen Linie mit sachtem Weißblüher-Dreh.
Erst am Nachmittag verliert der gute Oliver allmählich den Faden. Die relative Überriechlichkeit schwindet zunehmend in einer balsamischen Gemengelage dahin, die mehr und mehr einer zwar extravaganten, aber trotzdem Hautcreme ähnelt. Insbesondere bilde ich mir nach rund sechs, sieben Stunden einen wachsenden Beitrag von hellem Moschus ein, der diesbezüglich zentral verantwortlich zeichnen dürfte. Gegen Abend scheint mir noch eine Holz-Note im Spiel, deren Kokos-Einschlag aus meiner Erfahrung ein Labor-Indiz darstellt. Jedenfalls ist damit eindeutig ein Hmpf-Ende erreicht.
Fazit: Obwohl die stilistische Nähe zu Voyance im Verlauf abnimmt, denke ich doch immer wieder mal an den Baruti. Insofern muss der vorliegende Duft einfach mit einem Vergleich leben, den Voyance definitiv für sich entscheidet, weil reduzierter in den Mitteln sowie klarer und konsequenter in der Aussage. Vielleicht wurde - der Resina ist zwei Jahre älter - da ein Weg zu Ende gedacht? Schon einmal hatte ich (bei Paradis Perdu, das nur nebenbei) das Gefühl, Herr Drosopoulos versteht es, aus anderweitiger Wirrnis durch kluge Beschränkung Gutes zu extrahieren.
PS: Wie Feuerbaum-Holz riecht, weiß ich nicht.
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