Bohemia One Seed 2013

Käufe über Links auf unserer Website, etwa dem eBay Partner Network, können uns Provision einbringen.

6.7 / 10 18 Bewertungen

Ein Parfum von One Seed für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2013. Der Duft ist fruchtig-gourmand. Es wird noch produziert.

Mehr

Käufe über Links auf unserer Website, etwa dem eBay Partner Network, können uns Provision einbringen.

Duftrichtung

Fruchtig

Gourmand

Blumig

Süß

Holzig

Duftpyramide

Kopfnote

Blutorange

pinke Grapefruit

Herznote

Aprikose

Jasmin

Rose

Basisnote

schwarzer Tee

Amber

Kakao

Tonkabohne

Vanille

Parfümeur

Liz Cook

Bewertungen

Duft

6.718 Bewertungen

Haltbarkeit

6.515 Bewertungen

Sillage

6.315 Bewertungen

Flakon

6.818 Bewertungen

Eingetragen von Pipette, letzte Aktualisierung am 25.09.2021.

Rezensionen

2 ausführliche Duftbeschreibungen

01.08.2021 - 03:40 Uhr

FrauHolle
555 Rezensionen

FrauHolle

Hilfreiche Rezension 15

Hol mal die Tannine aus der Latrine, Tine! (alt., griech. Sprichwort)

Pflanzliche Gerbstoffe (sogenannte Tannine) werden seit Jahrhunderten nicht nur in Parfums, sondern auch in der Medizin verwendet, vielfältige heilsame Wirkungen sind nachgewiesen.
Tannine sind weiterhin, von Parfumeuren und Medizinern quasi rein zufällig entdeckt, als Geschmackskomponente von Wein und Tee bekannt.

Kurz zur chem. Formel, es ist so, Gerbstoffe verbinden sich bei Kontakt mit Proteinen, was deren Eigenschaften verändert:
Das in den Proteinen gebundene Wasser wird durch die Gerbstoffe verdrängt. Wer kennt es nicht.
Einige Tannine bilden mit Metallsalzen, hauptsächlich mit Eisensalzen, sehr stabile Farbkomplexe, die früher für die Herstellung von Schreibtinte verwendet wurden. Dass Tinte sich am Markt nicht langfristig durchsetzen konnte, hat etwas mit der Digitalisierung, aber auch der Produktions-Einstellung des Tintenkillers zu tun. (komplexes Thema)

Was noch wichtig zu Wissen ist: Der chemische Nachweis von Tanninen gelingt mit der Vanillin-HCl-Reaktion (Rotfärbung) und Vanillin wurde in meiner Heimat erfunden, ich sags nur.

Was riechen wir hier nun?
Schwarzer Tee/ Ostfriesentee, bringt Tannine mit, in Hülle und Fülle, und wird ergänzt durch Rote, Bordeaux-typische Aromen wie Cassis und Schwarzkirsche, abgeschmeckt mit Piment (Pfeffer) und Thymian. Lecker!

27.11.2018 - 14:23 Uhr

8
Flakon 7
Sillage 8
Haltbarkeit 6
Duft

Meggi
1019 Rezensionen

Meggi

Top Rezension 31

Kein Substitut

Meine Lieblingskollegin ist als gebürtige Österreicherin und Absolventin einer dortigen Hauswirtschafts-Schule meisterhaften Backens mächtig. Zweifellos auch Kochens, aber in einem Bürobetrieb kommt das naturgemäß nicht zur Geltung. Von ihr weiß ich, dass Sachertorte mit Marillen-Marmelade (sie sagt nach Jahrzehnten in Deutschland immer noch gern „Palatschinken“, „Marillen“ usw.) zubereitet wird. Punkt. Die gelegentlich eingesetzten Obst-Substitute ergeben womöglich tollen Kuchen – bloß keine Sachertorte.

In der Tat war mein kurz-nach-erste Idee zu ‚Bohemia‘, dass sich nach dem Auftragen aus rauer Unterlage eben Sachertorte erhebt. Wie „amtlich“ (siehe oben) richtig ich liege, stelle ich erst später fest (siehe unten). Keineswegs übersüß, die Torte. Zumal sie nicht allein ist: einen Hauch floralen Grüns bilde ich mir ein, ähnlich dem grünen Vermögen der Tuberose wie in Naomi Goodsirs ‚Nuit de Bakélite‘. Recht bitter, das nun wiederum ist schräg für Zwecke einer Torte.

Und als habe der Duft mich gehört, lässt er den Schokoladen-Eindruck beleidigt dahinschwinden und beschmiert mich stattdessen mit Honig. Alsbald kitzelt mich zudem eine fruchtig-kratzige Gemengelage, die im Laufe des Vormittags zunehmend an Trockenobst erinnert. Et voilà! Aprikose ist genannt und gut zu riechen.

Ein im Kontext eher seltsames Intermezzo bietet der gelistete Amber, von dem ich nach rund drei Stunden bereitwillig-gierig einen fast unmerklichen Anflug der zuckrigen Dunkel-Variante wahrzunehmen vermeine. Wie derlei im Naturduft in „lauter“ geht, hatte ‚Nethermead‘ von Alchemologie gezeigt – heute bleibt es bei einem leisen Lüftchen und wir kehren gewissermaßen zum Thema zurück.

Leider. Denn ab der Mittagszeit lassen sich kakaohaft-schokoladige Aspekte kaum mehr als nur noch erahnen, derart still ist ‚Bohemia‘ geworden. Flankiert von der weiterhin präsenten trockenobstigen Anmutung, ergibt sich das olfaktorische Bild eines in die Tage gekommenen Schoko-Obstkuchens. Vielleicht das vergessene Stück, das am Montag früh einsam in der Auslage schrumpelt, ältlich-muffig. Den Geruch seines Plastik-Behältnisses hat es außerdem angenommen.

Leider Nr. 2: Abends schält sich aus einer Art Wachs eine geradezu animalische Note hervor, leicht salzig-säuerlich, nahe am Pipihaften. Ob das irgendeine Naturduft-Moschus-Spielart ist? Herr Bedel aus dem Hause Fueguia 1833 führt in seinen Düften angabegemäß bis zu einem runden Dutzend Sorten davon auf einmal ins Feld, ein bisschen Spekulation scheint mithin statthaft. Aber egal, jedenfalls fügt sich der späte Ausbruchsversuch überhaupt nicht zum bisherigen Geschehen und wirkt damit – obwohl für sich berochen nicht un-originell – hier deplatziert.

Ich bedanke mich bei Naimie54 für die Probe.