02.12.2018 - 14:10 Uhr
Meggi
1019 Rezensionen
Meggi
Top Rezension
30
Leis Tlautmannsdolff – oder: Der Reis-Vanille-Dualismus
Auf zarter, zunächst kaum spürbarer Vanille erhebt sich eine ordentliche Ladung Koriander. Hier wurde ganz vorneweg das Grün, dann aber vor allem die geröstete Saat verarbeitet. Reis unterschreibe ich nicht nur, er ist (siehe unten) ein zentraler Bestandteil der Komposition.
Die Kokosnuss steuert neben dem Fruchtfleisch auch großzügig den Abrieb ihrer Schale bei. Zusammen mit dem Koriander ergibt sich eine vorzügliche holzige Würze, die formal durchaus Nähe zum Oeuvre von Comme des Garçons hat, allerdings – satter und reichhaltiger – keinen Gedanken an dünn-fades Baumarkt-Holz aufkommen lässt.
Ergebnis ist eine feinwürzige, von unten womöglich mit einer Spur Wachs gestützte Cremigkeit, die das Kunststück vollbringt, uns zwei recht verschiedene Gesichter zu zeigen, je nachdem, ob ich gedanklich den Reis oder die Vanille in den Vordergrund stelle. Das eine bietet ein – zugegebenermaßen – ziemlich süßes Curry-Kokos-Reisgericht, gleichwohl eben noch im Stil einer Hauptmahlzeit gehalten. Das andere wirkt eher nachspeisenhaft, das südost-asiatische Äquivalent zu Reis Trautmannsdorff vielleicht. Heute auf Basis erlesener Vanille bereitet, von sachter, luftiger Süße, leicht rauchig umsäuselt, umwoben von milder (kokos)-fruchtiger Säure. Schnulz…doch genau so ist es!
Erst der späte Nachmittag liefert eine Entscheidung, als die Vanille allmählich gen Karamell dreht und dadurch Dominanz entwickelt. Im Kontext fast überflüssig zu betonen, dass keinerlei H-Sahne ins Spiel kommt. Ich bilde mir zudem gewiss nicht bloß ein, dass bis weit in den Abend hinein die sanfte Kokosnote, behutsam beholzt und bewürzt, weiterhin dabei ist.
Fazit: Ein ganz, ganz toller Gourmand. Einer der besten, die ich je kennengelernt habe. Denn er ist besonders genug, um nie zu langweilen, in der Lautstärke hinreichend dezent, um universell tragbar zu sein und hält sein Niveau bis nach hinten raus. Ein Fest für Freundinnen und Freunde dieser Duft-Richtung. Dass ich keiner davon bin, tut nichts zur Sache.
Ich bedanke mich bei Naimie54 für die Probe.
Die Kokosnuss steuert neben dem Fruchtfleisch auch großzügig den Abrieb ihrer Schale bei. Zusammen mit dem Koriander ergibt sich eine vorzügliche holzige Würze, die formal durchaus Nähe zum Oeuvre von Comme des Garçons hat, allerdings – satter und reichhaltiger – keinen Gedanken an dünn-fades Baumarkt-Holz aufkommen lässt.
Ergebnis ist eine feinwürzige, von unten womöglich mit einer Spur Wachs gestützte Cremigkeit, die das Kunststück vollbringt, uns zwei recht verschiedene Gesichter zu zeigen, je nachdem, ob ich gedanklich den Reis oder die Vanille in den Vordergrund stelle. Das eine bietet ein – zugegebenermaßen – ziemlich süßes Curry-Kokos-Reisgericht, gleichwohl eben noch im Stil einer Hauptmahlzeit gehalten. Das andere wirkt eher nachspeisenhaft, das südost-asiatische Äquivalent zu Reis Trautmannsdorff vielleicht. Heute auf Basis erlesener Vanille bereitet, von sachter, luftiger Süße, leicht rauchig umsäuselt, umwoben von milder (kokos)-fruchtiger Säure. Schnulz…doch genau so ist es!
Erst der späte Nachmittag liefert eine Entscheidung, als die Vanille allmählich gen Karamell dreht und dadurch Dominanz entwickelt. Im Kontext fast überflüssig zu betonen, dass keinerlei H-Sahne ins Spiel kommt. Ich bilde mir zudem gewiss nicht bloß ein, dass bis weit in den Abend hinein die sanfte Kokosnote, behutsam beholzt und bewürzt, weiterhin dabei ist.
Fazit: Ein ganz, ganz toller Gourmand. Einer der besten, die ich je kennengelernt habe. Denn er ist besonders genug, um nie zu langweilen, in der Lautstärke hinreichend dezent, um universell tragbar zu sein und hält sein Niveau bis nach hinten raus. Ein Fest für Freundinnen und Freunde dieser Duft-Richtung. Dass ich keiner davon bin, tut nichts zur Sache.
Ich bedanke mich bei Naimie54 für die Probe.
25 Antworten