23.02.2016 - 13:05 Uhr
Palonera
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Palonera
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38
"Gut gegen Nordwind"
...lautet der Titel eines Romans von Daniel Glattauer, dessen Protagonisten Emmi und Leo einander kennenlernen durch eine irregeleitete Mail, die – Zufall oder Laune des Schicksals? – den Grundstein legt für eine vielfach facettierende, sich stetig intensivierende, dabei den Rahmen des Virtuellen nie verlassende Beziehung von hoher Emotionalität, der man und erst recht wohl frau von Seite zu Seite, von Mail zu Mail eilend ein durchaus greifbares, reales Happy End wünscht.
"Gut gegen Nordwind" kam mir in den Sinn in diesen Tagen, die "3Li Lithium" und ich miteinander teilten.
Was immer sich Monsieur Bonneville dabei gedacht haben mag, als er anhob, das Leichtmetall mit der kleinsten Dichte in Duft zu bannen: Die Adjektive "leicht" und "dicht" gehören zu jenen, mit denen ich den Duft würde charakterisieren wollen, doch reichen sie bei weitem nicht aus, "3Li Lithium" auch nur annähernd zu umschreiben.
Wann immer ich mir sicher war in diesem mehrere Tage währenden Test, "3Li Lithium" nun erkannt zu haben, den Kern verstanden, die Botschaft decodiert, entwand sich mir der Duft, um sich tags darauf vollkommen neu zu formieren und mir Facetten zu präsentieren, die mich wieder ganz an den Anfang der Begegnung stellten.
Auf und ab, hin und her – dabei stetig tiefer und intensiver sich eingrabend in mein Bewußtsein, meine Wahrnehmung, meine Auseinandersetzung mit dem "Wer bist du und was machst du da mit mir?".
Begrüßt mich am ersten Tag noch ein sanfter, warmer, direkt der Weihnachtsbäckerei entschwebter Hauch sachtfeiner Würze, unmittelbar ausblendend das naßkalte Grau vor den Fenstern und mich einhüllend in einen nicht zu dicht gewebten, nicht zu leichten Kaschmirschal, Haut und Seele wärmend über Stunden und Stunden hinweg und schließlich bettend auf ein Cremmichein aus hellem Moschus, spielt mir am zweiten Tag schon meine Haut den ersten Streich: Allein auf einem Handgelenk erblüht sacht traubenzuckrig eine helle Rose, jung und süß und bar jeder Schuld, derweil sich überall sonst eine terracottazimtgestickte Decke undefinierbar-sanfter Wärme auf die besprühte Nacktheit legt.
Eine echte Überraschung hält Tag 3 für mich parat: Nichts Zartes und nichts Weiches erscheint auf meiner Haut, stattdessen sorgen dunkles herbes Holz und angewärmter Weihrauch für einen unerwartet virilen Auftakt, dem ambroxanisch-birkenteerige Noten noch weitere Ecken und Kanten verleihen.
Gewürze sind allenfalls hintergründig auszumachen, heute läßt "3Li Lithium" die Muskeln spielen.
Das gefällt mir – breite Schultern, kraftvolle Hände, ein gut definierter Brustkorb, die manche Unbill abhalten, nicht nur den kalten Nordwind.
Tag 4 spitzt diesen Eindruck noch weiter zu: Unmittelbar nach dem Aufsprühen präsentiert sich eine sehr kraftvolle Ambroxan-Birkenteer-Ledernote, die kurz aufflackernde Gewürze ebenso schnell wie nachhaltig verdrängt und bis zum späten Abend keinerlei Konkurrenz duldet.
Und heute, an Tag 5?
Sanfte, süße Wärme umgibt mich, bernsteinern-karamell, durchzogen von Anklängen an Bienenwachs und Honig, getragen von tiefwarmem Weihrauch, dicht und doch leicht, luftig, transparent.
Und morgen, so es denn ein Morgen gibt, wird es wieder anders sein – vielfach facettierend, stets sanft intervenierend, dabei niemals ohne Happy End.
"Gut gegen Nordwind" kam mir in den Sinn in diesen Tagen, die "3Li Lithium" und ich miteinander teilten.
Was immer sich Monsieur Bonneville dabei gedacht haben mag, als er anhob, das Leichtmetall mit der kleinsten Dichte in Duft zu bannen: Die Adjektive "leicht" und "dicht" gehören zu jenen, mit denen ich den Duft würde charakterisieren wollen, doch reichen sie bei weitem nicht aus, "3Li Lithium" auch nur annähernd zu umschreiben.
Wann immer ich mir sicher war in diesem mehrere Tage währenden Test, "3Li Lithium" nun erkannt zu haben, den Kern verstanden, die Botschaft decodiert, entwand sich mir der Duft, um sich tags darauf vollkommen neu zu formieren und mir Facetten zu präsentieren, die mich wieder ganz an den Anfang der Begegnung stellten.
Auf und ab, hin und her – dabei stetig tiefer und intensiver sich eingrabend in mein Bewußtsein, meine Wahrnehmung, meine Auseinandersetzung mit dem "Wer bist du und was machst du da mit mir?".
Begrüßt mich am ersten Tag noch ein sanfter, warmer, direkt der Weihnachtsbäckerei entschwebter Hauch sachtfeiner Würze, unmittelbar ausblendend das naßkalte Grau vor den Fenstern und mich einhüllend in einen nicht zu dicht gewebten, nicht zu leichten Kaschmirschal, Haut und Seele wärmend über Stunden und Stunden hinweg und schließlich bettend auf ein Cremmichein aus hellem Moschus, spielt mir am zweiten Tag schon meine Haut den ersten Streich: Allein auf einem Handgelenk erblüht sacht traubenzuckrig eine helle Rose, jung und süß und bar jeder Schuld, derweil sich überall sonst eine terracottazimtgestickte Decke undefinierbar-sanfter Wärme auf die besprühte Nacktheit legt.
Eine echte Überraschung hält Tag 3 für mich parat: Nichts Zartes und nichts Weiches erscheint auf meiner Haut, stattdessen sorgen dunkles herbes Holz und angewärmter Weihrauch für einen unerwartet virilen Auftakt, dem ambroxanisch-birkenteerige Noten noch weitere Ecken und Kanten verleihen.
Gewürze sind allenfalls hintergründig auszumachen, heute läßt "3Li Lithium" die Muskeln spielen.
Das gefällt mir – breite Schultern, kraftvolle Hände, ein gut definierter Brustkorb, die manche Unbill abhalten, nicht nur den kalten Nordwind.
Tag 4 spitzt diesen Eindruck noch weiter zu: Unmittelbar nach dem Aufsprühen präsentiert sich eine sehr kraftvolle Ambroxan-Birkenteer-Ledernote, die kurz aufflackernde Gewürze ebenso schnell wie nachhaltig verdrängt und bis zum späten Abend keinerlei Konkurrenz duldet.
Und heute, an Tag 5?
Sanfte, süße Wärme umgibt mich, bernsteinern-karamell, durchzogen von Anklängen an Bienenwachs und Honig, getragen von tiefwarmem Weihrauch, dicht und doch leicht, luftig, transparent.
Und morgen, so es denn ein Morgen gibt, wird es wieder anders sein – vielfach facettierend, stets sanft intervenierend, dabei niemals ohne Happy End.
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