17.09.2021 - 18:23 Uhr
Chizza
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Chizza
Top Rezension
33
Bitte auf die Startseite, danke!
Es war offenkundig: trotz legendärer Geschichten rund um den fiktiven Wolle schaffte es das Gleichnamige Kollektiv nicht auf die Startseite. Fast schien es so als würde man dort keine Kommentare rund um die liebenswürdig versoffene Bande aus dem Ruhrgebiet haben wollen. Quo vadis? Das Kollektiv beriet sich mit Chizza, für Freunde ChickenPizza, der Creative Director des Kollektivs welches unter seinem Namen auf Parfumo schrieb. Bevor man begann, legte man allerdings Tigerwood Royale von Ensar auf, welchen man startseitenwürdig besprechen wollte. Hier hatte zuletzt Bloodxclat die Tür geöffnet, man würde was von wegen Oud=teuer einstreuen.
„Wie stellen wir das an? Sogar der Faun war da mal und außer viel Gewühle in feuchter Erde kommt bei dem Mann nicht rum.“
„Vielleicht was mit Haien oder Dinos? So mit halb Oktopus, halb Hai oder einem Hai mit fünf Köpfen. Einer davon sieht aus wie ein lila Huhn.“
„Ja, mal ehrlich, das…wird eher nichts. Ein informativer aber zugleich vom Parfum beseelter, ein euphorischer Kommentar. So was sollte es sein. Nur: das können wir nicht.“
„Wir könnten ja was zusammen kopieren, zuletzt war FvSpee auf der Startseite, vorher Gloyd, da nehmen wir einzelne Passagen, tauschen die gegen den heutigen Duft aus und voila! Das muss dann aber!“
„Eucris Royale ist ein sehr schöner und ein ebenso unverwechselbarer Duft. Er ist so trocken, dass es staubt und so herb, dass man sich ab und zu bei der unmännlichen Schwäche ertappt, einen Löffel Zucker reintun zu wollen.“ Das ist leider gelogen. Tigerwood Royale ist kein trockenes Oud, hier staubt nichts, vielmehr evoziert es Leder, Dürstende aber nicht trockene Wälder, Mineralik, vom salzigen Wasser gereinigte Lederboots mit Kiesbestandteilen.
„Dabei ist Tigeucris zwar schwarz wie die Nacht , aber nicht finster“ denn mit Nacht meinte ich eher facettenreiches Oud. „Es ist ein freundliches Schwarz, fast schon eines voller: Euphorie ('gute Stimmung').“ Für den, der nicht googeln kann. Euphorie kann man sogar stehen lassen denn ein Oud dieser Spitzenklasse, dieser Vielschichtigkeit, das ist phänomenal. Tigerwood Royale „ist ein extrem vegetabiler, fast schon veganer Duft, so wenig animalisch wie ein Herbarium.“ Herbarium musste ich googeln, es heißt soviel wie Pflanzensammlung. Die besteht hier aus Adlerholzharzen, Pflanzen sind ein dehnbarer Begriff. Leider hat FvSpee äh ich meine ich unrecht denn die ledernen Noten implizieren zwar keine Animalik im Sinne von neben mir steht ein Stier und daneben 34 weitere, aber eben klares, straightes Leder. „Ich empfinde dominierend trockene Gewürznelken (stehen in der Pyramide) und ebenso trockene Wacholderbeeren (sind nicht verzeichnet). Natürlich sind schwarze Johannisbeeren drin.“ Hier hat sich FvSpee leider wenig Mühe gegeben. So riecht das Oud hier nicht und in der Pyramide sehe ich das auch nicht. Schade. Nehmen wir lieber einen Auszug aus einem anderen preisgekrönten Kommentar.
„EO Green startet mit einem bemerkenswert bitteren Yuzu Akkord, fleischig, stark und schrill. Eine Art Wassernebel begleitet das ganze, wie eine subtile Aqua-Note. Das könnte der Lotus sein. Das Eichenmoos weht noch mehr grüne Feuchtigkeit rein, ich rieche auch Kräuter, Moose, grüner Tee. Ganz fein und etwas versteckt, blickt sich Jasmin im feuchten grün um.“
Leider ist Tigerwood Royale gar nicht grün, eher mineralisch, wirklich wie ein Stein und zwar ein der Witterung ausgesetzter, kalter, manchmal feuchter Stein, manchmal wie aus einer Höhle.
„Über all dem schwebt eine frische, ätherische Note, wie Minze oder Kampfer mit etwas Zitrus. Das riecht für mich wie ein heller, zitrischer Weihrauch. Etwas erdig-scharfes schwingt jetzt mit, es erinnert etwas an frischen Ginger. Hier setzen die Ouds an und lenken den Duft in dunkelgrünere Ebenen. Dunkle Hölzer, nasse Hölzer, alte Hölzer. Wurzeln sind da, festgetretene Erde, Lehm. Aceton-Sandelholz.“
Traumhaft…ach so, ist nicht der Tigerwood? Ok, klar, nicht tragisch, EO Green ist auch toll aber Tigerwood eine andere Liga. Vielleicht liegt es an der Herkunft des Ouds. Malaysisches Oud gilt als verspielter, voller Nuancen und nicht so dominant wie beispielsweise kambodschanisches Oud, welches im EO Green vorkommt und hier eher eingebaut worden ist. Ist ja beim Tigerwood nicht so, hier haben wir nur malaysisches Oud.
„Jetzt haben wir es oder?“
„Nein, wir kopieren noch was von Floid.“
„Sonne schleicht durch die Straßenschlucht, die liegt noch still im Ende der Nacht und im offenen Fenster steht der Sommer und jemand ist bei Dir.“ Hoffen wir mal dass nicht zu viel Tigerwood aufgetragen worden ist sonst reicht das offene Fenster nicht, der Duft besitzt eine unheimlich starke Sillage.
„Aus der Ecke dreht der Ventilator die zitrische Minze der Kräuterlimo vom vergangenen Abend aus der halbleeren Flasche herüber auf Deine Matratze, die ist voll von den Krümeln der Shortbread-Kekse, die Dich nicht nur in der Nase kitzeln und so drehst Du Dich an ihre Haut.“
Was Flokt hier meinte, war eigentlich Bier und Kekskrümel von Flods selbstgebackenen Keksen. Eher grün gehalten.
„Reicht jetzt auch, jetzt noch zum Abschluss ein Fazit drunter mit zwei, drei Sätzen zu Ensar:“
Spaß beiseite, die Startseite erreicht der Kommentar sicher nicht, der Duft wäre es aber wert. Es gibt viele Ouds, welche hochwertig und vielschichtig duften und dabei stets Oud bleiben. Tigerwood Royale hingegen duftet so extrem ambivalent dass man man mehr als nur Oud assoziiert. Man sieht den Dschungel vor sich, sieht kalte, glatte Steinformationen, riecht das krustige Salz darauf. Man nimmt lederne Noten der eigenen Boots wahr. Abgewetzt aber hochwertig und wetterfest. Die Düfte sind die olfaktorische Zusammenfassung einer Reise hin zum Oud, welches all dies aufnimmt. Fantastisch.
(Danke an alle unfreiwilligen Co-Schreiber!)
„Wie stellen wir das an? Sogar der Faun war da mal und außer viel Gewühle in feuchter Erde kommt bei dem Mann nicht rum.“
„Vielleicht was mit Haien oder Dinos? So mit halb Oktopus, halb Hai oder einem Hai mit fünf Köpfen. Einer davon sieht aus wie ein lila Huhn.“
„Ja, mal ehrlich, das…wird eher nichts. Ein informativer aber zugleich vom Parfum beseelter, ein euphorischer Kommentar. So was sollte es sein. Nur: das können wir nicht.“
„Wir könnten ja was zusammen kopieren, zuletzt war FvSpee auf der Startseite, vorher Gloyd, da nehmen wir einzelne Passagen, tauschen die gegen den heutigen Duft aus und voila! Das muss dann aber!“
„Eucris Royale ist ein sehr schöner und ein ebenso unverwechselbarer Duft. Er ist so trocken, dass es staubt und so herb, dass man sich ab und zu bei der unmännlichen Schwäche ertappt, einen Löffel Zucker reintun zu wollen.“ Das ist leider gelogen. Tigerwood Royale ist kein trockenes Oud, hier staubt nichts, vielmehr evoziert es Leder, Dürstende aber nicht trockene Wälder, Mineralik, vom salzigen Wasser gereinigte Lederboots mit Kiesbestandteilen.
„Dabei ist Tigeucris zwar schwarz wie die Nacht , aber nicht finster“ denn mit Nacht meinte ich eher facettenreiches Oud. „Es ist ein freundliches Schwarz, fast schon eines voller: Euphorie ('gute Stimmung').“ Für den, der nicht googeln kann. Euphorie kann man sogar stehen lassen denn ein Oud dieser Spitzenklasse, dieser Vielschichtigkeit, das ist phänomenal. Tigerwood Royale „ist ein extrem vegetabiler, fast schon veganer Duft, so wenig animalisch wie ein Herbarium.“ Herbarium musste ich googeln, es heißt soviel wie Pflanzensammlung. Die besteht hier aus Adlerholzharzen, Pflanzen sind ein dehnbarer Begriff. Leider hat FvSpee äh ich meine ich unrecht denn die ledernen Noten implizieren zwar keine Animalik im Sinne von neben mir steht ein Stier und daneben 34 weitere, aber eben klares, straightes Leder. „Ich empfinde dominierend trockene Gewürznelken (stehen in der Pyramide) und ebenso trockene Wacholderbeeren (sind nicht verzeichnet). Natürlich sind schwarze Johannisbeeren drin.“ Hier hat sich FvSpee leider wenig Mühe gegeben. So riecht das Oud hier nicht und in der Pyramide sehe ich das auch nicht. Schade. Nehmen wir lieber einen Auszug aus einem anderen preisgekrönten Kommentar.
„EO Green startet mit einem bemerkenswert bitteren Yuzu Akkord, fleischig, stark und schrill. Eine Art Wassernebel begleitet das ganze, wie eine subtile Aqua-Note. Das könnte der Lotus sein. Das Eichenmoos weht noch mehr grüne Feuchtigkeit rein, ich rieche auch Kräuter, Moose, grüner Tee. Ganz fein und etwas versteckt, blickt sich Jasmin im feuchten grün um.“
Leider ist Tigerwood Royale gar nicht grün, eher mineralisch, wirklich wie ein Stein und zwar ein der Witterung ausgesetzter, kalter, manchmal feuchter Stein, manchmal wie aus einer Höhle.
„Über all dem schwebt eine frische, ätherische Note, wie Minze oder Kampfer mit etwas Zitrus. Das riecht für mich wie ein heller, zitrischer Weihrauch. Etwas erdig-scharfes schwingt jetzt mit, es erinnert etwas an frischen Ginger. Hier setzen die Ouds an und lenken den Duft in dunkelgrünere Ebenen. Dunkle Hölzer, nasse Hölzer, alte Hölzer. Wurzeln sind da, festgetretene Erde, Lehm. Aceton-Sandelholz.“
Traumhaft…ach so, ist nicht der Tigerwood? Ok, klar, nicht tragisch, EO Green ist auch toll aber Tigerwood eine andere Liga. Vielleicht liegt es an der Herkunft des Ouds. Malaysisches Oud gilt als verspielter, voller Nuancen und nicht so dominant wie beispielsweise kambodschanisches Oud, welches im EO Green vorkommt und hier eher eingebaut worden ist. Ist ja beim Tigerwood nicht so, hier haben wir nur malaysisches Oud.
„Jetzt haben wir es oder?“
„Nein, wir kopieren noch was von Floid.“
„Sonne schleicht durch die Straßenschlucht, die liegt noch still im Ende der Nacht und im offenen Fenster steht der Sommer und jemand ist bei Dir.“ Hoffen wir mal dass nicht zu viel Tigerwood aufgetragen worden ist sonst reicht das offene Fenster nicht, der Duft besitzt eine unheimlich starke Sillage.
„Aus der Ecke dreht der Ventilator die zitrische Minze der Kräuterlimo vom vergangenen Abend aus der halbleeren Flasche herüber auf Deine Matratze, die ist voll von den Krümeln der Shortbread-Kekse, die Dich nicht nur in der Nase kitzeln und so drehst Du Dich an ihre Haut.“
Was Flokt hier meinte, war eigentlich Bier und Kekskrümel von Flods selbstgebackenen Keksen. Eher grün gehalten.
„Reicht jetzt auch, jetzt noch zum Abschluss ein Fazit drunter mit zwei, drei Sätzen zu Ensar:“
Spaß beiseite, die Startseite erreicht der Kommentar sicher nicht, der Duft wäre es aber wert. Es gibt viele Ouds, welche hochwertig und vielschichtig duften und dabei stets Oud bleiben. Tigerwood Royale hingegen duftet so extrem ambivalent dass man man mehr als nur Oud assoziiert. Man sieht den Dschungel vor sich, sieht kalte, glatte Steinformationen, riecht das krustige Salz darauf. Man nimmt lederne Noten der eigenen Boots wahr. Abgewetzt aber hochwertig und wetterfest. Die Düfte sind die olfaktorische Zusammenfassung einer Reise hin zum Oud, welches all dies aufnimmt. Fantastisch.
(Danke an alle unfreiwilligen Co-Schreiber!)
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