Vetiver Royal Bourbon 2014

Version von 2014
Vetiver Royal Bourbon (2014) von Oriza L. Legrand
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8.0 / 10 166 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Oriza L. Legrand für Herren, erschienen im Jahr 2014. Der Duft ist würzig-holzig. Es wird noch produziert.
Aussprache
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Duftrichtung

Würzig
Holzig
Grün
Erdig
Frisch

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
Vetiver AbsolueVetiver Absolue PfefferminzePfefferminze ThymianThymian
Herznote Herznote
Bourbon-VetiverBourbon-Vetiver LabdanumLabdanum IrisIris SandelholzSandelholz
Basisnote Basisnote
ImmortelleImmortelle StyraxStyrax TabakTabak ZedernwacholderZedernwacholder EichenmoosEichenmoos LederLeder

Parfümeur

Bewertungen
Duft
8.0166 Bewertungen
Haltbarkeit
8.0132 Bewertungen
Sillage
7.2131 Bewertungen
Flakon
7.7115 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
7.651 Bewertungen
Eingetragen von Merlina, letzte Aktualisierung am 18.04.2024.

Rezensionen

6 ausführliche Duftbeschreibungen
10
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8.5
Duft
Yatagan

395 Rezensionen
Yatagan
Yatagan
Top Rezension 59  
Vetiver antik - oder: ein schönes altes Möbelstück
Unkommentierte Düfte No. 46

Nachdem ich die ergebnislose Suche nach einer Abfüllung von Oriza L. Legrands Vetiver Royal Bourbon abgebrochen hatte, lag es nahe, ein Sharing zu diesem Duft zu organisieren. Im Grunde war ich mir recht sicher, dass nicht viel schief laufen konnte: eine Marke, die mir bisher sehr zusagt, ein Vetiver-Duft zumal, noch dazu mit vielen außergewöhnlichen Komponenten (Pfefferminze, Thymian, Zedernwacholder, Styrax, Immortelle, Tabak), eine historisch bedeutsame, wiederbelebte Marke (zugegebenermaßen derzeit ein Trend, mit dem man offenbar Geld drucken kann), deren Tradition auf das Jahr 1720 zurück geführt wird (Wikipédia France weiß immerhin, dass diese Marke tatsächlich so alt ist, 1940 verschwand und 2012 zurück kehrte), im vorliegenden Falle ein Duft, der ursprünglich im Jahr 1914 komponiert worden sein soll (was auch immer noch von der Ursprungsformel übrig sein mag); in jedem Fall klingt das alles ganz nach einem Vetiverduft, den man schon mal blind bestellen, sicherlich allemal im Rahmen eines Sharings ordern kann.

Was bleibt nach diesen hohen Erwartungen? Eine Offenbarung hatte ich nicht erwartet, auch keinen Duft, der nach einem Test anstandslos in meine Sammlung gewandert wäre. Gehofft habe ich auf einen sehr guten, interessanten, nicht alltäglichen Vetiver-Duft und diese Erwartungen wurden tatsächlich erfüllt.

Dabei macht es dieses alte Möbel von 1914 seinem Besitzer zunächst nicht leicht. Das ist kein Kuschelsessel, keine Couch, auf der man sich ausbreiten möchte für wer weiß was für Sachen, keine Empirekommode mit allerlei Schüben und Verstecken und klassizistischem Äußeren, auch kein postmoderner Kunststoffstuhl von Verner Panton, sondern ein zunächst etwas verstaubt wirkendes, dekorativ von Würmern angefressenes Jugendstilmöbel, das auf einem Dachboden gefunden und gerade wieder auf Hochglanz poliert wurde. Wie es wirklich mal aussah, lässt sich nur schwer sagen, vielleicht war den Lack matter, vielleicht gab es einen Farbauftrag mit Blüten, vielleicht war die Lederbespannung von anderer Qualität? Wer weiß das schon.

Wenn man es sich mit diesem alten Möbel aber erst einmal bequem gemacht hat, dann offenbaren sich ganz wunderbare Qualitäten. Im ersten Moment, auf den ersten Blick wirkt er ein wenig so, wie viele ältere Vetiverdüfte, die eine grün-krautige, bisweilen modrige Note verströmen. Ich sehe schon förmlich die Kommentare enttäuschter Käufer, die von Altherrendüften sprechen, sich die Ruhe des längeren Ausprobierens kaum gönnen.

Wer sich jedoch ein wenig Zeit nimmt und sich über den ersten Eindruck hinweg in Geduld übt, der wird recht bald mit einer Fülle von weiteren Akzenten belohnt: Kraut und Gewürz treten auf den Plan (Thymian), die Minze sorgt für eine untergründige Frische, das Fehlen von Hesperidien wird als eine Leerstelle spürbar, die anderen Trägern vielleicht gerade angenehm sein könnte.

Die Entwicklung zur Herznote offenbart eine ganze Reihe von weichen, runden, wenn auch männlich-herben Akzenten: Das könnte der Lederakkord sein, sicherlich das Styrax, dessen schwer-balsamisch-süßlichen Duft man mögen muss, der hier aber nicht aufdringlich wirkt.

Zedernwacholder, außerordentlich selten in Düften verarbeitet, wird hier auf Parfumo nur fünfzehnmal gelistet, davon allenfalls in fünf Parfums, die einigermaßen gut verfügbar sind. Insofern bin ich bezüglich einer Einordnung und Beschreibung auch überfordert, vermute aber tatsächlich Töne von beiden Gewächsen (Zeder und Wacholder), denn das zumindest läge aufgrund einer ganz schwachen Ähnlichkeit zu den Terre d‘Hermès-Vertretern (Zeder- und Vetiver-Kombination), andererseits aber auch zu den Düften mit Gin-Note nahe, wie etwa zum neuen, aus meiner Sicht sehr überzeugenden Eau de Cade von L‘Occitane.

Ganz zum Schluss, und das ist überraschend, scheint mir aus dem Untergrund sogar noch eine helle Note aufzusteigen, sei es, dass es die Zeder-Vetiver-Kombination ist, sei es, dass doch Hesperidien enthalten sind, die anfangs von krautigen und erdigen Komponenten überdeckt wurden.

Was in der Summe bleibt, ist kein revolutionärer Duft, kein wirklich außergewöhnlicher Vetiver, aber doch ein origineller, nicht ganz alltäglicher Duft dieser Ausrichtung.

Jedenfalls gefällt mir der Duft gerade deshalb so gut, weil er sich anfangs etwas spröde, verstaubt und wurmstichig zeigt, dann aber doch eine Verspieltheit und Helligkeit (im Sinne des Jugendstils könnte man von „Licht“ sprechen) entwickelt, die tatsächlich an die Epoche des Jugendstils erinnern könnte, auch wenn die 1914 eigentlich schon wieder einige Jahr zu Ende gegangen war.

Überhaupt ist ja der Jugendstil nicht nur eine Epoche, sondern auch eine Geisteshaltung, eine Mentalität dieser Zeit, die eine weit über den engeren Rahmen hinaus strahlende Wirkung hatte. Ursprünglich auf ein Theaterstück des umstrittenen Dramatikers Max Halbe zurück gehend („Jugend“), von der Zeitung „Jugend“ als Sinnhorizont und Name aufgegriffen, dann auf die ganze, scheinbar kurze Epoche übergegangen. Was aber wäre moderne Architektur, modernes Design, moderne Theaterkultur, moderne Literatur ohne diese mutige Übergangsepoche, die das muffige der Kaiserzeit, des Historismus über Bord warf und nach neuen, weiter führenden Ausdrucksformen suchte. Gerade hier sind Nachwirkungen zu spüren, die auch heute noch nicht nur in floraler, pflanzlicher Ornamentik, sondern auch in der Hinwendung zu Neuem, zu Progressivem aufscheint, in der Abwendung vom ewig an Vorvätern Orientiertem im Aufbruch einer künstlerischen Avantgarde eine neue Weltanschauung schuf.

Sollte dieser Duft tatsächlich noch Nachklänge der Originalduftes enthalten, wovon ich nach eingehenden Tests eigentlich überzeugt bin, dann passt er ganz gut in diese Zeit des nachhallenden Jugendstils um 1914, passt aber auch sehr gut in unsere heutige Zeit, die vom Jugendstil das eine oder andere lernen könnte, ist also kein Altväterduft, sondern eigentlich gerade das Gegenteil: ein Duft, der mit den Mitteln des Vergangenen Neues schafft und darum im eigentlichen Sinne postmodern ist, ohne jedoch aus dem Rahmen zu fallen. Ein Duft für alle Tage und keinen.
36 Antworten
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Mörderbiene

46 Rezensionen
Mörderbiene
Mörderbiene
Top Rezension 42  
Sola dosis facit venenum
Vetiverdüfte gibt es reichlich, und die Bandbreite reicht von den klassischen würzig-frischen Vertretern wie von Carven und Guerlain bis hin zu balsamisch-warmen Interpretationen wie beispielsweise Vetiver Ambrato. Hier erlaube ich mir einen Verweis auf den Sammlungsordner 'Orientalische Vetiver' des Users Yatagan.
Vetiver Royal Bourbon von Oriza Legrand würde ich zwischen diesen Extremen einordnen. Der klassische Zitruskopf und die charakteristische Frische der ersteren Gruppe fehlt, der Duft hat Körper und Gewicht, jedoch ist er zu hart und es fehlt ihm die Süße, um ihn der letzteren Gruppe zuordnen zu können.
Die Vetivernote ist ähnlich knarzig wie bei Etro's Vetiver, was die Verwendung von Bourbon-Vetiver nahelegt.
Jedoch erscheint es hier, wie auch alle begleitenden Noten, recht zurückhaltend eingesetzt.
Die quickliche Kräuterfrische von Minze und Thymian verbindet sich über den schroffen Vetiver mit süßlichem Styrax und Vanilletabak.
In Summe wirkt das leicht medizinisch, was ich bisweilen ganz gerne mag.
Die Überschrift habe ich jedoch nicht allein deswegen gewählt - Vetiver Royal Bourbon zeichnet vor allem der maßvolle Einsatz der einzelnen Duftnoten aus. So finden sich hier einige Noten, die ich in hoher Dosierung als sehr schwierig empfinde. Thymian wird mir schnell zu rauchig, Minze zu zahnarztig, Vetiver zu knarzig, Tabak zu süßlich, Iris zu pudrig, Immortelle zu würzig, Leder...
Hier jedoch scheint der Parfumeur Hugo Lambert den goldenen Schnitt getroffen zu haben, die Verhältnisse stimmen, und die einzelnen Noten verbinden sich zu einem überaus angenehmen wie alles andere als langweiligen Vetiverduft. So bieten sie sich gegenseitig Raum zur Entfaltung und bewirken interagierend ein überaus spannendes Duftgeschehen, das mich nachhaltig fasziniert.
Die Wunschliste wird knapp verfehlt, was jedoch weniger am Duft selbst als vielmehr an meiner Sammlung liegt, die mit Odin's Nr 08 bereits einem Mittelweg-Vetiver führt.
Dennoch möchte ich nicht nur Vetiverfreunden eine ausdrückliche Testempfehlung aussprechen.

Mit Dank an Floyd.
25 Antworten
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
10
Duft
Landlord

86 Rezensionen
Landlord
Landlord
Top Rezension 25  
Warmer Vintage-Vetiver mit Suchtfaktor
Einen 100%-Duft zu beschreiben (es ist mein zweiter) scheint mir eine besondere Herausforderung. Was sage ich zu einem Duft, an dem ich nichts vermisse? Der genau für meine Haut komponiert zu sein scheint? Von dem meine Nase gar nicht genug bekommen kann? "Vetiver Royal Bourbon" ist schlicht klassische Perfektion und trägt mehr als zu Recht das "königlich" im Namen.

Das namensgebende Réunion-Vetiver bildet die erdig-krautige Basis, schimmert in allen Phasen durch das Dufterlebnis, ohne auch nur im Geringsten aufdringlich daher zu kommen. Im Auftakt rieche ich eine wunderschöne reife Alkoholnote, als schwimme das Vetiver in einem Fass gut gelagerten Rums. Im Herzen umspielen das grasige Vetiver warme Sandelholznoten, in der Basis wird das Erlebnis fast gourmandig mild und leicht süß. Und dann steigen mir zwischendurch frische Noten in die Nase und rauchige und dunkle und würzige. Keine der Inhaltsstoffe spielt sich in den Vordergrund, alle Ingredienzien changieren zugleich mit Leichtigkeit und Tiefe um das Réunion-Vetiver. Ein Duft, in dem ich mich verliere und der mich erdet.

"Vetiver Royal Bourbon" verbindet das Beste aus allen Welten, olfaktorisch und metaphorisch. Ein Aroma für Gentleman und Unterweltler, für Sherlock Holmes und James Moriarty. Ja, der britische Meisterdetektiv hätte gewiss seine Freude an diesem Duft, undurchschaubar, fintenreich und chamaeleonhaft wie sein Gegenspieler und Alter Ego Moriarty und zugleich beständig wie Dr. Watson. Ein Duft nicht aus dieser Zeit - aber für mich.

Sillage: ausgewogen intensiv
Haltbarbeit: perfekte acht bis zehn Stunden
10 Antworten
9
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
10
Duft
Minigolf

2208 Rezensionen
Minigolf
Minigolf
Top Rezension 21  
Restlos zufrieden
Gerade habe ich endlich einen Wunschlistenduft unter der Nase. Ein fast voller 100 ml-Flakon thront vor mir auf dem Tisch. Zwinkert mir förmlich zu. Ich hätte nicht gedacht, dass ich einen zweiten "Signaturduft" wählen würde, doch nun ist es doch soweit!
Dieser "Vetiver Royal Bourbon" ist ein so raffiniert gemachter Duft, ein Spiel mit den Ingredienzien, wie es nur Meisterparfümeure hinbekommen. Da ist alles enthalten, um einen wahrhaft "bunten Vetiver" zu erzeugen, der alle Facetten, die dieses Süssgras nur haben kann abdeckt.
Kombiniert mit frischen (Minze, Thymian) Kräutern erzeugt er eine angenehme Kühle, die von der Iris noch unterstützt wird.
Dann gibt es Überraschungsmomente von tiefer Wärme, die durch das Sandelholz und das "Bourbon"-Vetyver bis in den tiefsten Seelenkern dringt und "Zufriedenheit" signalisiert.
Da gibt es Momente von fast "balsamischer" Intensität, die auf Myrrhe-Ähnliche Kräuter zurückzuführen scheint.
Und das tiefe Grün eines dicht bemoosten Platzes im Wald, wo sanftes Sonnenlicht durch die belaubten Wipfel fällt. Nach einem warmen Sommerregen.
Kaum eine angenehme Empfindung, die dieser "königliche" Duft nicht abdeckt.
Mit dem "Vetiver Royal Bourbon" von Oriza Legrand , "der Grosse"(Parfümeur...) hat bei mir alle Vetiverdüfte, die auch grosse Klasse haben, übertrumpft. Selbst die sehr bekannter Marken.
Liebe?.... unbedingt. Zufriedenheit.. auf alle Fälle!
Der Duft trägt sehr dazu bei.
10 Antworten
7.5
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
GothicHeart

48 Rezensionen
GothicHeart
GothicHeart
Top Rezension 17  
Alte Klinge – Neues Schwert
Mal abgesehen von der vorausgesetzten exzellenten Fähigkeit desjenigen, der mit einem Schwert kämpft, so ist dennoch das Wichtigste die Vortrefflichkeit seiner Schwertklinge.
Sein Heft und auch die Schwertscheide mögen exquisite künstlerische und handwerklich Arbeiten sein, aus edlen Metallen, mit kostbaren Edelsteinen und Mustern verziert. Aber immer ist das Wertvollste die meisterhaft vollkommene Schmiedearbeit, also die Schärfe und Schlagkraft seiner Klinge, sie allein stellt den Wert eines Schwertes dar.
Sollte sich nun jemand fragen, was ein Schwert in einem Parfümkommentar zu suchen hat; "Vetiver Royal Bourbon" ist wie ein Schwert, dessen altes schlachterprobtes Klinge man mit neuem Heft und neuer Scheide aufgewertet hat.
Ein Duft, der zuerst vor einem Jahrhundert herausgebracht wurde ist neu aufgelegt worden. Darin erkennt man bereits großen Respekt vor seinem Vorfahren. Das ist etwas wie ein Ereignis, das nicht jeden Tag in eines Menschen Leben geschieht. Es ist außergewöhnlich genug um es ausführlich und äußerst detailliert zu beschreiben.
Vergleichsweise als würde man von der Spitze eines Wacholderbusches unglücklicherweise hinabsausen und dabei aber auch jeden einzelnen Zweig unsanft streifen. Um letztlich glücklicherweise unbeschadet doch noch auf einer dicken weichen Lage von Vetivergras zu landen. Danach schlägt man den Staub aus seinen Lederhandschuhen und zündet sich eine Pfeife an um nachzudenken. Weil einem diese Kuriosität die Gedanken mehr als alles in ihren Bann zieht:
Gedanken wie: Wie können sie es wagen!
Gedanken wie: Sind sie verrückt?
Gedanken wie: Haben sie nicht bemerkt, dass wir bereits das Jahr 2014 hatten?
Solcherlei Grillen kommen einem in den Kopf, wenn man in der zweiten Dekade des 21. Jahrhunderts auf solche Kuriositäten stößt.
Abgesehen davon, dass "Vetiver Royal Bourbon" während es einen einsamen Weg geht, laut seine eigene Melodie pfeift, so hat es tatsächlich immer noch eine Menge Dinge zu erzählen.
Dieser kleine Exzentriker ist ein äußerst interessanter Fall. Sehr bitter, sehr erdig, sehr krautig und besonders einzigartig. Oh, außerdem ist es eine Herausforderung den Duft zu tragen. Meiner komischen Nase nach riecht "Vetiver Royal Bourbon" wie heiße Steine. Aber nicht als ob die Steine sehr lange unter sengenden Sonne gelegen hätten. Eher riechen sie nach der Hitze, die entsteht, wenn ein Schloß während der Belagerung niedergebrannt wird.
Ich weiß nicht, ob es Tatsache ist, dass ich es nicht mehr seit vielen Jahren gerochen haben. Aber ich stehe unter dem Eindruck, dass "Vetiver Royal Bourbon" Daniel Hechter’s "Charactère" sehr ähnelt. Zuerst scheint dieser Gedanke völlig absurd zu sein, da die beiden Düfte nur einige gemeinsame Noten teilen. Aber dann kam die Erleuchtung: Die meisten Ingredienzen von "Vetiver Royal Bourbon" sind irgendwie sehr nahe an jenen des vergessenen Relikts aus den 80ern des vergangenen Jahrhunderts:
-Artemisia anstelle von Vetiver
-Tanne anstelle von Wacholder
-Amber anstelle von Styrax
-Salbei anstelle von Thymian
-Basilikum anstelle von Minze.
Mit der Lösung des Rätsels genoss ich den Gedanken wie sehr ich damals in jenen Tagen "Caractère" geliebt habe, weil nichts anderes wie es duftete. Daher könnte das Urteil nicht unterschiedlicher ausfallen. Ich liebe "Royal Vetiver Bourbon" ebenfalls. Ich mag extravagante Düfte, und dieser ist gewiß von der Art, der oft die Frage herausfordern wird: "Was zum Teufel ist das für ein Geruch?" Und wenn er nicht so verflucht teuer wäre, könnte ich mir vorstellen, mal eben so zwei oder drei Flakons zu kaufen für den Fall, dass die Produktion eingestellt würde. Schließlich und egal ob das jetzt ein wenig ins Blaue fantasiert erscheint, will ich diesen Kommentar auf die Weise beenden wie ich ihn begonnen habe: Mit Schwertern! Weil ich davon ausgehen kann, dass bei 50 % der Leser beim Lesen des Parfümnamens "Caractère" nicht die Glocken läuten, will ich "Vetiver Royal Bourbon" als den Yatagan unserer Zeit krönen. Und das nicht etwa basierend auf einer reinen Ähnlichkeit der beiden Düfte, aber weil sie schwer, scharf und erotisch sind bis zum "Geht nicht mehr".
6 Antworten
Weitere Rezensionen

Statements

59 kurze Meinungen zum Parfum
GandixGandix vor 8 Monaten
10
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Im Auftakt etwas muffig,
Dann ist der ok.
Tatsächlich riecht das nach Museum, auch etwas papierig.
Nicht an mir, aber an wem anders gern.
35 Antworten
SchatzSucherSchatzSucher vor 1 Jahr
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Nach krautig-grünem Auftakt entwickelt sich ein kräftiger Vetiverduft, der aromatisch harzig-würzig abgerundet ist. Sehr schön ist auch...
25 Antworten
FloydFloyd vor 4 Jahren
9
Flakon
9
Sillage
10
Haltbarkeit
8.5
Duft
Im Holzzuber auf nasser Wiese
Harzkrautwasser
Kühle Minze
Bohnerlumpenlederweste
Moosseife und Wurzelbürste
14 Antworten
HeikesoHeikeso vor 8 Tagen
10
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
10
Duft
Ich bin gerade ganz vernarrt in diesen schönen Duft. Schuppen im Garten. Festgetretene Erde. Es minztvetivert grünnussig, erdig, trocken.
17 Antworten
NuiWhakakoreNuiWhakakore vor 3 Jahren
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
harzige Möbelpolitur
hängt rauchig in der Luft
minzig bricht ein Lichtstrahl
durch den dunklen Flur
zeichnet Muster fein wie Gras
14 Antworten
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So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

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