09.03.2023 - 12:57 Uhr
Floyd
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Floyd
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54
Excelsior Regina Palace, 1886
Wann immer Queen Victoria zu Gast kam, schwebten im Regina Palace Elefanten, die prunkvoll geschmückten aus Britisch Indien, die schimmerten in würzig-warmem Zimtbraun, schüttelten den sandigen Ingwerumhang auf wolkige Blumen aus Marzipan. Ein paar Saris sirrten auf einer Sitar und rotierenden Blüten der Champaka das alte Lied der dichten Nag Champa in Schwaden aus Räucherstäben, die zogen in Nebeln der Erinnerung fortan durch die prunkvollen Hallen. Darin bildeten sich üppige Wolken, die regneten die alten Zeiten von den Sandelholzdecken in zähen Fäden, die Teppiche waren bald vollgesogen von Benzoe und schwarzen Vanillen. So malte Legrand ein Bild von Indien in die Gedanken der traurigen Königin.
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Die Tradition des Hauses Oriza L. Legrand reicht zurück bis ins Jahr 1720. Der Gründer des Hauses Oriza, Jean-Louis Fargeon, war zugleich Hoflieferant von König Ludwig XV sowie der persönliche Parfumeur von Königin Marie-Antoinette. Später belieferte man unter anderem auch den königlichen Hof von England. Im Jahr 1886, als das Haus Oriza L. Legrand auch Besitzer des Excelsior Regina Palace Hotels in Nizza war, residierte dort regelmäßig die damalige Königin Victoria. Ihr, der Kaiserin von Indien zu Ehren, erschuf Oriza L. Legrand damals "Empire des Indes", um sie 'an das Indien der Maharadjas zu erinnern'. Aus heutiger Sicht erscheint eine Glorifizierung dieser Zeit natürlich zumindest fragwürdig, die Neuauflage erlaubt es allerdings auch, den Duft als Zeitdokument oder auch gänzlich isoliert zu betrachten.
Der Auftakt erinnert mich an den Geruch des bräunlichen Holzpulvers mancher Räucherstäbchen, an eine Mischung aus Sandelholzpulver, Zimtrinde (Perubalsam) und würzigen Ingwer. Schon bald treten die marzipanartigen Noten der Heliotrop-Blüten in den Vordergrund, getragen von balsamischen Harzen (Perubalsam, Benzoe) und dem typischen Nag Champa Akkord aus Sandelholz und Champaka. Das wirkt sehr dicht, schwer und zeitweise auch etwas pudrig-weihrauchig. Langsam verschieben sich die Nuancen dann mehr in Richtung von schwarzer Vanille (Benzoe, Heliotrop), warmem Holz und balsamischer Harze (Benzoe, Opoponax). Darunter glimmen noch etliche Stunden lang die Nag Champa Räucherstäbchen. Das ist definitiv hochwertig gemacht, mir allerdings zu schwer und auf Dauer etwas zu süß.
(Mit Dank an MarMoo)
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Die Tradition des Hauses Oriza L. Legrand reicht zurück bis ins Jahr 1720. Der Gründer des Hauses Oriza, Jean-Louis Fargeon, war zugleich Hoflieferant von König Ludwig XV sowie der persönliche Parfumeur von Königin Marie-Antoinette. Später belieferte man unter anderem auch den königlichen Hof von England. Im Jahr 1886, als das Haus Oriza L. Legrand auch Besitzer des Excelsior Regina Palace Hotels in Nizza war, residierte dort regelmäßig die damalige Königin Victoria. Ihr, der Kaiserin von Indien zu Ehren, erschuf Oriza L. Legrand damals "Empire des Indes", um sie 'an das Indien der Maharadjas zu erinnern'. Aus heutiger Sicht erscheint eine Glorifizierung dieser Zeit natürlich zumindest fragwürdig, die Neuauflage erlaubt es allerdings auch, den Duft als Zeitdokument oder auch gänzlich isoliert zu betrachten.
Der Auftakt erinnert mich an den Geruch des bräunlichen Holzpulvers mancher Räucherstäbchen, an eine Mischung aus Sandelholzpulver, Zimtrinde (Perubalsam) und würzigen Ingwer. Schon bald treten die marzipanartigen Noten der Heliotrop-Blüten in den Vordergrund, getragen von balsamischen Harzen (Perubalsam, Benzoe) und dem typischen Nag Champa Akkord aus Sandelholz und Champaka. Das wirkt sehr dicht, schwer und zeitweise auch etwas pudrig-weihrauchig. Langsam verschieben sich die Nuancen dann mehr in Richtung von schwarzer Vanille (Benzoe, Heliotrop), warmem Holz und balsamischer Harze (Benzoe, Opoponax). Darunter glimmen noch etliche Stunden lang die Nag Champa Räucherstäbchen. Das ist definitiv hochwertig gemacht, mir allerdings zu schwer und auf Dauer etwas zu süß.
(Mit Dank an MarMoo)
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