03.03.2016 - 14:46 Uhr
Meggi
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24
Was eine Schoko-Schnute mit Wertschöpfung zu tun hat
Boccanera heißt „schwarzer Mund”. Vielleicht ist eine Schoko-Schnute gemeint. Eine solche kennen alle Eltern, deren Kinder noch mehr oder minder klein sind und zum Beispiel ein Brötchen mit Nutella essen dürfen. Die albtraumhafte Steigerung davon ist, dass der Nachwuchs irgendwo Schokolade mopst und un-servietten-kontrolliert heimlich in einer stillen Ecke verschnabuliert. Da darf man von Glück reden, wenn bloß die Schnute vollgeschmiert wird.
Nun also der Duft zur Schoko-Schnute. Zuerst allerdings denke ich an Erdnuss und eine Spur Kokos, Letzteres vermutlich der oft gerochene Kunstholz-Begleiter. Nach einer Viertelstunde kommt mir was Bissiges in den Sinn, Richtung Benzin. Meine Kollegin mutmaßte außerdem gar Liebstöckel. Aber dann Kakao. Echter, versteht sich. Zu bitterschokoladig für die lieben Kleinen, hingegen für Duft-Freunde gerade richtig. Nachmittags kehrt die Erdnuss zurück; geröstet, nicht gebrannt – sprich: ohne Zuckerkruste.
Noch was? Na ja, Black Afgano halt. Die bereits vielfach erwähnte Ähnlichkeit legte einen Parallel-Test nahe. Jener zeigt, dass die Abweichung größer ist als gedacht. Womöglich an die fünfzehn Prozent! Dafür sorgen Kakao und Erdnuss. Spaß beiseite, ich glaube nicht, dass die Umgebung nennenswerte Unterschiede wahrnimmt. Die sind für den Träger.
Man mag es langsam leid sein, bei Herrn Gualtieri schon wieder auf die Suche nach zehn, zwanzig Prozent Unterschied zu gehen. Gemeinsame Duft-DNA, na gut, allein: Muss die immer ein derart großes Gewicht haben? Das könnte man schade oder unbefriedigend finden.
Oder es ist einfach clever. Schnöde Betriebswirtschaft. Warum darauf warten, dass andere die Varianten basteln, mit denen Nuancen individuellen Geschmacks bedient werden? Dann die Klone doch lieber gleich selbst herstellen und sich den entsprechenden Umsatz bei überschaubarem Mehr-Aufwand persönlich reintun. Solche Variationen in der Produkt-Palette sind unter der Überschrift „Horizontale Wertschöpfungsstrategien“ allenthalben gelebte Praxis. Ich hatte zum Beispiel mal einen Kollegen, der total auf Cherry Coke stand. Und anscheinend hat Boccanera seine Freunde gefunden – teils trotz, teils wegen der Nähe zu Black Afgano.
In diesem Sinne: Chapeau, Herr Gualtieri!
Ich mag Boccanera ganz gerne riechen. Auch Black Afgano hat was und ich revidiere allmählich mein Urteil dazu. Ich war wohl damals in der Dosierung etwas unvorsichtig. Ich finde das Original freilich besser als den vorliegenden Scho-Klon.
Ich bedanke mich bei Gerdi für die Probe.
Nun also der Duft zur Schoko-Schnute. Zuerst allerdings denke ich an Erdnuss und eine Spur Kokos, Letzteres vermutlich der oft gerochene Kunstholz-Begleiter. Nach einer Viertelstunde kommt mir was Bissiges in den Sinn, Richtung Benzin. Meine Kollegin mutmaßte außerdem gar Liebstöckel. Aber dann Kakao. Echter, versteht sich. Zu bitterschokoladig für die lieben Kleinen, hingegen für Duft-Freunde gerade richtig. Nachmittags kehrt die Erdnuss zurück; geröstet, nicht gebrannt – sprich: ohne Zuckerkruste.
Noch was? Na ja, Black Afgano halt. Die bereits vielfach erwähnte Ähnlichkeit legte einen Parallel-Test nahe. Jener zeigt, dass die Abweichung größer ist als gedacht. Womöglich an die fünfzehn Prozent! Dafür sorgen Kakao und Erdnuss. Spaß beiseite, ich glaube nicht, dass die Umgebung nennenswerte Unterschiede wahrnimmt. Die sind für den Träger.
Man mag es langsam leid sein, bei Herrn Gualtieri schon wieder auf die Suche nach zehn, zwanzig Prozent Unterschied zu gehen. Gemeinsame Duft-DNA, na gut, allein: Muss die immer ein derart großes Gewicht haben? Das könnte man schade oder unbefriedigend finden.
Oder es ist einfach clever. Schnöde Betriebswirtschaft. Warum darauf warten, dass andere die Varianten basteln, mit denen Nuancen individuellen Geschmacks bedient werden? Dann die Klone doch lieber gleich selbst herstellen und sich den entsprechenden Umsatz bei überschaubarem Mehr-Aufwand persönlich reintun. Solche Variationen in der Produkt-Palette sind unter der Überschrift „Horizontale Wertschöpfungsstrategien“ allenthalben gelebte Praxis. Ich hatte zum Beispiel mal einen Kollegen, der total auf Cherry Coke stand. Und anscheinend hat Boccanera seine Freunde gefunden – teils trotz, teils wegen der Nähe zu Black Afgano.
In diesem Sinne: Chapeau, Herr Gualtieri!
Ich mag Boccanera ganz gerne riechen. Auch Black Afgano hat was und ich revidiere allmählich mein Urteil dazu. Ich war wohl damals in der Dosierung etwas unvorsichtig. Ich finde das Original freilich besser als den vorliegenden Scho-Klon.
Ich bedanke mich bei Gerdi für die Probe.
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