24.05.2012 - 09:41 Uhr
Apicius
1106 Rezensionen
Apicius
Sehr hilfreiche Rezension
5
Koniferen und Tonkabohne?
Aus der indonesischen Provinz Kalimantan Timur im Osten Borneos kommt Samarinda Oudh. Das Öl soll von einem etwa 30jährigen Baum stammen und in einem Dampfdruckverfahren hergestellt worden sein.
Samarinda Oudh präsentiert sich zunächst sehr freundlich, einladend und zugänglich. Ich nehme hier Anklänge wahr, wie ich sie auch aus westlichen Parfums der sogenannten orientalischen Richtung her kenne. Da gibt es eine an Mandeln oder gar Marzipan erinnernde Note, verbunden mit etwas Pudrigkeit. Ich rieche eine gewisse Süße und Breite und fühle mich an orientalische Parfums vom Zuschnitt etwa eines Jaipur Homme oder auch an Jicky erinnert. Hallo, sind hier Tonka und Vanille?
Auch Samarinda Oudh verfügt über Entwicklung. Der zunächst betont orientalische Charakter tritt zurück und macht deutlich strengeren Koniferennoten Platz. Ist das etwa ein Acqua di Selva à la Borneo? So findet die europäische Nase in zweifacher Hinsicht halt. Dass die Duftreise durch so unterschiedliche Regionen führt, ist nicht zu kritisieren, da Naturprodukt. Wenn mir freilich ein Parfumeur so einen Verlauf anbietet, würde ich von Zerrissenheit und Stilwechsel sprechen. Heimischer Tannenwald ist das Letzte, was man sich aus Borneo erwartet, doch die Natur schert sich nicht um unsere Klischees.
Ich erinnere mich, auch in arabischen Parfums vom Typ „Sultan“ schon von grünen und Koniferennoten überrascht worden zu sein – vielleicht entstanden oder inspiriert durch Oud-Öle wie dieses.
Samarinda Oudh könnte sich besonders im zweiten Teil der Entwicklung kaum weiter von unserer Vorstellung von Oud entfernen. Als Koniferenduft ist mir das dann aber doch zu einfach gestrickt. Hier gebe ich der der Kunst den Vorzug vor der Natur, in Form von Acqua di Selva.
Samarinda Oudh präsentiert sich zunächst sehr freundlich, einladend und zugänglich. Ich nehme hier Anklänge wahr, wie ich sie auch aus westlichen Parfums der sogenannten orientalischen Richtung her kenne. Da gibt es eine an Mandeln oder gar Marzipan erinnernde Note, verbunden mit etwas Pudrigkeit. Ich rieche eine gewisse Süße und Breite und fühle mich an orientalische Parfums vom Zuschnitt etwa eines Jaipur Homme oder auch an Jicky erinnert. Hallo, sind hier Tonka und Vanille?
Auch Samarinda Oudh verfügt über Entwicklung. Der zunächst betont orientalische Charakter tritt zurück und macht deutlich strengeren Koniferennoten Platz. Ist das etwa ein Acqua di Selva à la Borneo? So findet die europäische Nase in zweifacher Hinsicht halt. Dass die Duftreise durch so unterschiedliche Regionen führt, ist nicht zu kritisieren, da Naturprodukt. Wenn mir freilich ein Parfumeur so einen Verlauf anbietet, würde ich von Zerrissenheit und Stilwechsel sprechen. Heimischer Tannenwald ist das Letzte, was man sich aus Borneo erwartet, doch die Natur schert sich nicht um unsere Klischees.
Ich erinnere mich, auch in arabischen Parfums vom Typ „Sultan“ schon von grünen und Koniferennoten überrascht worden zu sein – vielleicht entstanden oder inspiriert durch Oud-Öle wie dieses.
Samarinda Oudh könnte sich besonders im zweiten Teil der Entwicklung kaum weiter von unserer Vorstellung von Oud entfernen. Als Koniferenduft ist mir das dann aber doch zu einfach gestrickt. Hier gebe ich der der Kunst den Vorzug vor der Natur, in Form von Acqua di Selva.