14.08.2017 - 14:55 Uhr
Ergreifend
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12
Showgirls
Der Eine oder Andere wird sicherlich den Film Showgirls kennen.
In der Hauptrolle spielt Nomi Malone eine Ausreißerin, die ein neues Leben in Las Vegas anfangen will.
Natürlich nicht als eine liebe Putz Fee, sondern in der großen Tanz und -Glitzerwelt der Wüstenstadt.
Eigentlich war für diese Rolle Charlize Theron angedacht, doch man entschied sich gegen sie, da sie dazumal noch nicht bekannt war und viele sprachen ihr ein zu "softes" Gesicht zu, was überhaupt nicht zu der Hauptrolle passte.
Showgirls wird von vielen als "trashig" beschrieben und einige böse Zungen meinten, es wäre der schlechteste Film aller Zeiten, der sich in die softe Erotikbranche rein traute. Auch wurden der Film oft als seelenlos und charakterlos abgestempelt. Ein Film, der keine Tiefe zeigt, sondern nur so dahinzieht, wie ein leerer Zug, der die nächtliche Nacht durchbricht. Heute aber hat sich weitgehend das Blatt gewendet. Bei manchen hat der Film Kultstatus erlangt. Zugegeben viel Glamour und Spannung hat er nicht, aber der Film schlittert ab und an in irgendwelche Phrasen, wo er dann doch gut zum Anschauen ist. Es gibt ein paar Szenen die sind sehenswert, doch die kann ich an einer Hand abzählen. Hier wird mit sexuellen Anzüglichkeiten gespielt, welche für mich aber nicht nur softe Sichtweisen haben, sondern auch in die Pornographie abfallen. Porno im Sinne, es wird oft hart und unlogisch. Die Lust geht schweifen, doch wird sie immer wieder aus dem dunklen Keller geholt.
Was hat Showgirls mit dem Duft von Pamela zu tun? Als ich das erste Mal auf das Parfüm traf, aus reinsten Zufall, erschloss es in mir eine Bühne - die Bühne der tanzenden Girls aus Vegas. Der Duft an sich hat nichts Verwerfliches an sich, doch muss ich zugeben, das er eine sanfte Erotik in sich trägt. Schön soft küsst er mich am Anfang. Pudrige Wölkchen zieren den halb schwarzen Himmel und lassen leichte blumige Noten in die Ferne abschweifen. Wie ein seidener Faden zieht sich eine sachte holzige Note durch den Duft. Alles gezeichnet durch ein weiches Licht, welches immer wieder die schweigende Nacht durchbricht Liebliche Noten von Patchouli und Schokolade treten schnell herbei und bilden das Herz dieses Duftes. Nicht schlecht, muss ich zugeben. Er macht was her, denn verbinden tun sich die Komponenten wirklich gut und es scheint alles sehr gut abgestimmt zu sein. Dies alles wirkt sehr tief und verbunden in sich. Dazu kommt noch ein Hauch von Vanille und etwas Tonkabohne, würd ich meinen. Eine schwarze Orchidee erblüht im Mondschein wie die Göttin der Nacht. Die Erde ist erstarrt von der nächtlichen Kälte, lässt aber nur noch einen Hauch von sich ab. Ja, der Duft fährt seine Geschosse ziemlich aus. Wäre er nicht von Pamela (und das muss man einfach zugeben, dass man da immer an irgendwelche Sachen denken, die trashig oder gar richtig anstößig sind), würde man meinen er stamme aus einem guten Mittelstand und er würde sich sicherlich gut machen in der Mainstreamszene. Allemal. Dazu hätte er das Zeug, den viel schlechter als so manche Düfte von JpG oder Calvin, usw. ist er nicht.
Süß ist er auf jeden Fall, vor allem durch die Vanille und durch die Tonkabohne, die sich hier gut zur Show stellen. Doch hat er auch eine zierliche, harzige Seite an sich, die sich erst nach ein bis zwei Stunden ans Tageslicht traut. Eine warme Note ist das, umzeichnet von der schönen holzigen Note, die sich wie ein seidener Faden durch das Parfüm zieht. Alles in einem tanzt der Duft richtig ab, lässt die Brüste durch das weiße Licht blinzeln. Darüber hinaus hängt eine feucht, trockene Luft, die alles in ein etwas anzüglicheres Licht wirft, ohne dabei richtig pervers zu wirken. Gestreckte Körper, die wunderbar auf mich wirken, gepudert und liebkost von Pamelas Duft. Ja, sicherlich würde der Duft an einigen Frauen aus Showgirls gut stehen. Sexy, feminin, selbstbewusst. Doch bei jeder Medaille gibt es auch zwei Seiten. Gezicke, charakterlose Züge, Eifersucht, Gier oder einfach nur Nichts. So schön er sich auch zeigt, nach der ganz guten Phase, zieren alsbald schwarze Wolken den Duft aus. Es verblasst alles ziemlich schnell. Die schwarze Orchidee längst gezeichnet von irgendwelchen Strapazen und umschlungen von Nebel, der auf einmal über all dies einbrach, wie eine Laune über eine Frau, die sich für nichts entscheiden mag. Alles trostlos nieder gemäht, als wäre es niemals dagewesen. Der Duft findet an sich keine Ruhe. Geht zwar Anfangs in eine Richtung. Erstmals richtig hoch und mit starker Brust, doch ihm geht die Puste aus. Er hat nicht mehr viel Kraft um sich weiter zu bilden, um zu einen richtigen Standpunkt zu kommen. Um zum Ende zu kommen, um zu zeigen dass man da war. Die Spuren im Sande werden einfach verwischt.
Zum Duft passt der Flakon absolut gar nicht. Da hätte man sich deutlich mehr Mühe machen können und auch die Tatsache, das er nur halbdurchdacht/halbfertig auf mich wirkt, macht ihn unattraktiv. Er mag zwar in manchen Momenten gut überzeugen und ich muss den Namen Pamela und ihr Bild ausblenden, wenn ich mich erstmals an ihm erfreue, doch hat er nicht die Lust, die Sinnlichkeit, um einen wirklich um den Finger zu wickeln. Malibu würd ich den Duft nicht nennen, Vegas würde deutlich besser passen. Auch nicht viele goldene Seiten. Was die Sillage und die Haltbarkeit betrifft, so bewegt er sich im guten Mittelfeld, wobei die Haltbarkeit für einen Duft, der grad mal 20€ im Netz kostet, als gut einzustufen ist.
6 Antworten
Manson
