Roter Mohn Parfum-Individual Harry Lehmann

Roter Mohn von Parfum-Individual Harry Lehmann

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7.5 / 10 73 Bewertungen

Ein Parfum von Parfum-Individual Harry Lehmann für Damen. Das Erscheinungsjahr ist unbekannt. Der Duft ist würzig-orientalisch. Die Haltbarkeit ist überdurchschnittlich. Es wird noch produziert.

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Duftrichtung

Würzig

Orientalisch

Blumig

Holzig

Süß

Duftnoten

Benzoe

Gewürznelke

Moschus

Myrrhe

Opoponax

Patchouli

Pflaume

Sandelholz

Ylang-Ylang

Zimt

Zitrone

Pfirsich

Amber

Bergamotte

Jasmin

Pfeffer

Rose

Vanille

Zeder

Bewertungen

Duft

7.573 Bewertungen

Haltbarkeit

8.260 Bewertungen

Sillage

7.862 Bewertungen

Flakon

6.254 Bewertungen

Preis-Leistungs-Verhältnis

8.916 Bewertungen

Eingetragen von Apicius, letzte Aktualisierung am 25.02.2024.

Rezensionen

7 ausführliche Duftbeschreibungen

02.02.2016 - 02:09 Uhr

7
Sillage 8
Haltbarkeit 8.5
Duft

Pluto
347 Rezensionen

Pluto

Top Rezension 33

Ein leichtfüßiger Orientale

Roter Mohn – Diesen Lehmann Duft hab ich mit einigen anderen blind bestellt, diesen aber alleine aufgrund seines Namens. Ich liebe Klatschmohn. Vor vielen Jahren habe ich einer älteren Kollegin von dieser Vorliebe erzählt, auch, dass ich Nolde gerne mag und insbesondere seinen Klatschmohn. Diese Kollegin wurde zu Beginn wegen ihrer etwas antiquierten Art gemobbt und belächelt, ich habe versucht, sie zu unterstützen und sie malte mir ein Klatschmohnbild als Dankeschön. Einige Jahre später, als ich die Firma verließ, bekam ich noch ein Bild zum Abschied. Beide Bilder hängen nach 20 Jahren immer noch bei mir und ich halte sie in Ehren, sie bedeuten mir viel. Malen und Fotografie war und ist das Hobby dieser Ex-Kollegin, mit der Zeit hatte ich sie aus den Augen verloren. Vor einigen Jahren wurde ihr ein halbseitiger Artikel in der Tageszeitung gewidmet, sie hatte tatsächlich im Rentenalter großen Erfolg mit ihren Bildern, ich habe mich sehr für sie gefreut und spontan ihre Ausstellung besucht. Hätte ich mehr Platz, würden noch einige ihrer Bilder an meinen Wänden hängen…

Nun wurde aus der Einleitung wieder eine Geschichte, sorry, ich komme endlich zum Duft. Roter Mohn – so schön wie der Name klingt, ist auch der Duft. Mit verhaltener Süße, sehr würzig und samtig lullt mich der Duft ein. Trockener Zimt mit einer scharfen Note wie von Ingwer oder Pfeffer – sicher bin ich nicht, wer für die Schärfe verantwortlich ist, hält den Zimt in Schach. Roter Mohn ist orientalisch und üppig, mit nur eben harzigen und holzigen Noten, trotzdem nicht schwer, sondern über den ganzen Duftverlauf frisch, ja sogar leichtfüßig. Besser kann ich diesen Duft leider nicht beschreiben. Haltbarkeit und Sillage sind kräftig, im Hochsommer würde ich ihn nicht oder nur sehr dezent dosiert tragen.

Auch dieser Lehmann Duft ist für mich ein Volltreffer und es scheint so, als würde sich Reseda auch noch in meinem Herzen breit machen. Und weitere warten auf Testung…

21.05.2018 - 15:29 Uhr

6
Flakon 7
Sillage 7
Haltbarkeit 8
Duft

loewenherz
881 Rezensionen

loewenherz

Top Rezension 27

'Rote Schatten warf das Feuer, hell wie Gold war der Tokajer...'

sang Daliah Lavi vor inzwischen achtundvierzig Jahren - ich war damals noch nicht geboren, aber ich kenne doch das Lied - in einem jener wunderbaren Schlager, wie es sie nur in den 70er Jahren gab: eine exotisch schöne Frau mit langem Haar und südlicher Glut in den Augen, die in einem bunten Folklorekleid mit Stiefeln auf der Bühne tanzt, während sie mit spröder Stimme zu wilden Fiedeln von der Leidenschaft und der Liebe einer Sommernacht erzählt.

Ich trage Harry Lehmanns Roter Mohn auf dem Handrücken, und wenn ich die Augen schließe und dran rieche, drängt all das auf mich ein - die Exotik und Leidenschaft einer längst vergangenen Zeit: die 70er. Höchstens die frühen 80er. Die Fiedeln. Die raue, rhythmische Singstimme einer Frau, die sich in einem bunten, weitschwingenden Rock im Kreise dreht. Rote Mohnblumen - Sinnbilder des Vergessens und der Erinnerung - unter einer fremden Sonne.

Roter Mohn ist ein herrlicher Duft. Obwohl und gleichzeitig weil er so wunderbar gestrig ist. Pulsierend. Fordernd. Anklänge eines Seifenchypres. Dazwischen staubtrockener Feuerstein und etwas Rauch. Eine drängende, fordernde Süße, die nicht lieblich ist, sondern auf eine reife Art sinnlich und einladend - mitunter fast wollüstig, wenn man so will. Parfumhistorisch eindeutig ein Damenduft. Gegenwärtig dekonstruiert eindeutig für Damen wie Herren tragbar.

Zum indischen Folklorerock. Zum Tweedsakko mit Flicken auf den Ellenbogen. Zum Anschauen der Fotoalben - damals mit dem alten VW-Bus in Afghanistan, Mohnfelder bis zum Horizont. Zum Liebemachen im Schein eines flackernden Feuers. Zum Barfußtanzen auf dem Rasen, nackt unter dem Rasensprenger. Zum alleine-zuhause-mit Likör-betrinken, einen Stapel verblasster Briefe im Schoß haltend und die Augen voller Tränen, die man nun endlich weinen kann.

Fazit, in Daliah Lavis vollständigen Worten:
'Rote Schatten warf das Feuer,
hell wie Gold war der Tokajer -
als ein Fremder plötzlich vor mir stand.
Er sah aus wie ein Zigeuner,
wo er herkam, wusste keiner -
doch er nahm ganz einfach meine Hand.'

22.08.2012 - 18:43 Uhr

7
Duft

Ergoproxy
1123 Rezensionen

Ergoproxy

Top Rezension 12

Charlottenburg orientalisch

Was macht ein Parfumoholic in Berlin? Richtig, er klappert alle Parfümerien ab!

Auf dieser Mission führte unser Weg (mein Mann war sehr tapfer) auch in den Westen der Hauptstadt, nach Charlottenburg. Dort, so wird gemunkelt, hat eine kleine Duftmanufaktur schon seit Jahren ihren Sitz.

Nach einem beschwerlichen Weg durch die schwüle Mittagshitze am wohl heißesten Tag des Jahres, betraten wir das Geschäft und fühlten uns in die 50er Jahre katapultiert. Lediglich die peppig rot gefärbte Verkäuferin im weißen Drogistinnenkittel, passte nicht so ganz in das Ensemble aus Duftflaschen und Seidenblumen aller Art.

Die wirklich sehr nette Verkäuferin war auch prompt für uns da und mein Wunsch, die Düfte erst einmal erleben zu wollen, wurde mit einem einladenden "Bitte nehmen sie die Deckel der Flaschen ab und schnuppern sie, so lange sie wollen", beantwortet.

Testen auf der Haut war leider nicht möglich, aber bei den Preisen für die Düfte, war ich dann so mutig um mir kleinere Mengen als Testmuster zu kaufen.

Schnell standen meine Favoriten fest und wurden abgefüllt.

Roter Mohn musste sein, denn ich fühlte mich beim Schnuppern am Stöpsel, an meine wilde Gothikzeit erinnert.

Was wird aus Schlafmohn gewonnen? Opium! Und mit diesem Kleinod der Parfumkunst hat dieser Duft eine große Ähnlichkeit. Da ich die reformulierte Version von Opium nicht kenne, ziehe ich den Vergleich zum Duft, wie ich ihn Anfang der 80er getragen habe.

Eines vorweg, Opium war natürlich wesentlich facettenreicher und ausgefeilter in der Komposition, aber der Berliner Variante riecht man ihren günstigen Preis nicht an!

Schon der Auftakt des Parfums(ich vermute, es handelt sich bei diesem Duft um ein Extrait), ist laut, blumig und relativ süß und kündigen ein olfaktorisches Schwergewicht an.

Ganz langsam setzt dann die betäubende Wirkung des "Schlafmohns" ein und ein von Zimt angeführtes Gewürzpotpourri bahnt sich seinen Weg an die Oberfläche. So bleibt der Duft dann über Stunden, bevor er balsamisch ausklingt.

Die Silage ist der Knaller! Ein Sprüher hat den Effekt, einer ordentlichen EdT-Dosis!

Leider habe ich meine Lesebrille im Büro, sodass ich die Liste der Duftstoffe einfach nicht entziffern kann. Dies hole ich bei Gelegenheit aber nach.

Beim nächsten Berlinbesuch, werde ich mit Sicherheit erneut bei Lehmanns vorbeischauen, denn es gibt noch so viel dort zu entdecken!

Wer Berlin besucht, sollte einen Abstecher in Charlottenburg einplanen!

10.03.2017 - 17:57 Uhr

5
Flakon 7
Sillage 7
Haltbarkeit 8.5
Duft

First
225 Rezensionen

First

Top Rezension 17

Applaus für den Klatschmohn!

Der Klatschmohn ist die Blume des Jahres 2017. Und er ist es geworden, weil man auf die Gefährdung der Ackerblumen aufmerksam machen möchte. Klatschmohn, leuchtend rot-orange, so kräftig in der Farbe, so zart in der Struktur. Ein Gegensatz. Und gleich ein weiterer Gegensatz: Klatschmohn ist scheinbar allgegenwärtig, nichts Besonderes, und doch ist er gefährdet.

Ähnlich ist es auch mit Roter Mohn von Harry Lehmann. Nicht, dass er gefährdet wäre. Aber er vereint auf ähnliche Art Gegensätzliches in sich.

Ich sprühe ihn auf und denke sofort: Das kenne ich doch! Das ist Nelke mit Iris wie in Je Reviens und auch wie in Opium! Oder war es Magie Noire? Nein, es war eher Opium, das vintage Opium. Aber ich sollte mich nicht zu weit mit diesem Vergleich aus dem Fenster lehnen. Schließlich habe ich kürzlich am eigenen Leib erfahren, wie unscharf Erinnerungen sein können und sogar einen Blog zu diesem Thema verfasst. Und leider habe ich weder Opium noch Magie Noire zum Vergleichen da.

Eins ist aber klar: Roter Mohn hat das Flair eines Klassikers der Moderne aus den 80er Jahren. Es ist ein orientalischer Duft, der durch (vermutlich) Gartennelke blumig ist, durch (vermutlich) Gewürznelke herb und etwas scharf, sowie durch Iris pudrig.

Im Verlauf verändert sich Roter Mohn nur leicht. Während er am Anfang blumiger ist und Nelke im Vordergrund steht, kommt nach und nach mehr Puder dazu und Iris tritt hervor. Eventuell ist auch etwas Rose mit dabei. Schon nach ein bis zwei Stunden geht es in die weiche, warme, würzige Basis, die nun auch ein wenig süßer ist. Hier vermute ich Amber und Tonka, die sich wunderschön mit Nelke und der Iris verbinden.

Roter Mohn mutet wie ein Klassiker an, aber er ist weniger dicht.
Roter Mohn hat einige Züge eines Wummsers, ist aber zarter.
Roter Mohn ist ein Ausgehduft, aber er ist auch tagsüber schön.
Roter Mohn ist eher ein Herbstduft, passt aber auch in andere Jahreszeiten.

So wie der Klatschmohn ist er stark und leuchtend und dabei gleichzeitig biegsam, zart und zerbrechlich.
So wie den Klatschmohn kennt man ihn irgendwie und hält ihn deshalb vielleicht für nichts Besonderes. Fälschlicherweise.

29.10.2018 - 13:16 Uhr

2
Flakon 10
Sillage 10
Haltbarkeit 9.5
Duft

HumanNature1
10 Rezensionen

HumanNature1

Top Rezension 12

Ein Sprüher und Wuuuums

Puh, es ist kälter geworden liebe Leute.
Was hat das zur Folge, außer mehr Textiles auf dem Körper zu tragen ?

Riiichtig, nicht nur die Windrichtung ändert sich. Ich fühle es wird Zeit dem kalten Wind die Stirn zu bieten. Denn jetzt ist eine Änderung bei der Wahl der Duftrichtung angesagt.

Heute sprach mich eine Kollegin an ob ich Opium aufgetragen hätte und dazu im gleichen Atemzug das Kompliment: "Und dazu noch so gekonnt wohl dosiert, dass es angenehm düftelt ohne den ganzen Raum in Beschlag zu nehmen."
Hat mich gefreut, wenngleich ich sie darüber aufklären musste, dass es sich nicht um Opium handelt. Sondern um einen Duft aus einer Manufaktur in Berlin. 10 ml Abfüllung, 5 € für die 10 ml Duft plus 2 € für den Sprüh Flakon, mit dem vollkommen unspektakulären Namen Roter Mohn. Verduztes, aber "Will haben Gesicht" habe ich damit bei meiner Kollegin ausgelöst. Dazu mit 31 Jahren nicht zwingend die Zielgruppe für die Kracher Duftrichtungen der 80 er.

Dachte ich.

Man sollte schon eher Vintage Fan sein, möchte man sich mit Roter Mohn von Harry Lehmann anfreunden wollen.
Ich persönlich bin Vintage Fan durch und durch.
Tatsächlich lässt sich Roter Mohn in die 80 er Riege Opium, Cinnabar, vielleicht auch Samsara und Clandestine einreihen. Nicht weil große Ähnlichkeit zu den Düften besteht, obwohl leicht an Opium scheint er ungeübte Nasen schon zu erinnern.
Orientale ist Roter Mohn in jedem Fall und kann mit Silage und Haltbarkeit mit den vier vorgenannten Klassikern der 80 er locker mithalten.

Roter Mohn empfinde ich allerdings unglamouröser als Opium. Opium für mich ein typischer Winterabend Ausgeh Duft, wirkt Roter Mohn dezent dosiert für mich persönlich tagestauglicher.

Einzelne Bestandteile exakt zu definieren, dafür bin ich zu ungeübt.

Würzig ist er, Zimt schnüffle ich definitiv, mit verhaltener Süße, am Ende mit einer angenehmen weichen vanilligen Holzigkeit. Auch ein wenig Blümeligkeit mein ich zu riechen. Rose ?

Warum in der Duftbeschreibung zu Roter Mohn auf der Home Page von Harry Lehmann auch u. a. frisch angegeben ist erschließt sich mir persönlich nicht.
Aber vielleicht ist damit die leichte, angenehme Schärfe gemeint, die ich in der Kopfnote wahr nehme.

Für Fans der orientalischen Vintage Wumser absolut empefehlenswert. Aber bitte sorgsam dosiert. Ein Tupfer auf je einem Handgelenk und hinter je einem Ohr reicht vollkommen, um über Stunden mit einer angenehmen Silage bei unsere Mitmenschen zu punkten.

Denn Opium mochte ich persönlich zu seiner Hochzeit in den 80 ern nicht besonders.
Rückblickend wohl der Tatsache geschuldet, das zu viele Frauen "dieseln" mit parfümieren verwechselt haben.

Aber nun, einige Jahre älter sind Beide, Opium und Roter Mohn Traumdüfte für die kalten Monate. Wohl dosiert wohl gemerkt
.
Nicht täglich, aber doch öfter mal kommen die Beiden zum Einsatz.

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