Collection Classique

Wazamba 2009

Wazamba von Parfum d'Empire
Flakondesign Bel Epok
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7.3 / 10 162 Bewertungen
Wazamba ist ein Parfum von Parfum d'Empire für Damen und Herren und erschien im Jahr 2009. Der Duft ist würzig-rauchig. Es wird noch produziert.
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Duftrichtung

Würzig
Rauchig
Harzig
Holzig
Fruchtig

Duftnoten

ApfelApfel AldehydeAldehyde äthiopisches Opoponaxäthiopisches Opoponax indisches Sandelholzindisches Sandelholz kenianische Myrrhekenianische Myrrhe LabdanumLabdanum marokkanische Zypressemarokkanische Zypresse Somalischer WeihrauchSomalischer Weihrauch Tannenbalsam AbsolueTannenbalsam Absolue

Parfümeur

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Duft
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Preis-Leistungs-Verhältnis
7.234 Bewertungen
Eingetragen von Kankuro, letzte Aktualisierung am 18.03.2024.
Wissenswertes
Das Parfum ist Teil der Kollektion „Collection Classique”.

Rezensionen

14 ausführliche Duftbeschreibungen
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Flakon
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Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Meggi

1019 Rezensionen
Meggi
Meggi
Top Rezension 28  
‚Il Duomo‘ zum Auftakt und andernorts
Große Erlebnisse sind es wert, ein zweites Mal berichtet und damit zugleich anderen abermals wärmstens anempfohlen zu werden.

Vorvergangene Ostern war ich mit meiner Familie in Mailand. Eine Sehenswürdigkeit von globalem Rang ist der Mailänder Dom, dessen Dach sich begehen lässt. Mit Treppe oder Fahrstuhl geht es nach oben, ein kleiner Gang führt ins Freie. Marmor ohne Ende, tief unten ameisenhafte Menschen und ein Panorama-Blick über die Dächer der Stadt ringsum. Doch auch der Dom selbst bietet während des Rundgangs immer neue Perspektiven: Überraschend schmale Wege und Nischen wechseln sich ab mit breiteren Abschnitten bis hin zur riesigen Freifläche links und rechts des Firsts. Und jene ist schlichtweg überwältigend.

An einer Stelle drangen durch einige wohl der Belüftung dienende Gitter nicht nur Orgelmusik und Gesang der ostersonntäglichen Messe, sondern ganz deutlich zudem der Geruch von Weihrauch. Als Norddeutscher habe ich zuvor überhaupt nicht gewusst, wie hell und säuerlich, geradezu grün das riechen kann.

Einen ähnlichen Duft finde ich im Auftakt von ‚Wazamba‘ wieder: Hell-säuerlich-harziger Rauch, hier allerdings rasch frucht-begleitet. Für eine Weile verstört ein Dunst wie von kokelndem Plastik, aber das legt sich und im Laufe der ersten Stunde gesellen sich der zunächst beherrschenden Kirchen-Anmutung mehr und mehr Frucht sowie dunklerer Rauch bei. Im Fortgang spannt der Duft einen schönen, weiten Bogen vom Hellen zum Dunklen, vom Herben zum Süßen.

Ich bilde mir Schoko-Patchouli ein, nach rund eine Stunde zeigt sich dunkles Holz, duro-haft in seiner Kompaktheit. Apart ist das Wechselspiel zwischen Säure aus dem Weihrauch und aus der Frucht, Madame Pflaume gibt sich insgeheim gar etwas (rosig) beschwipst und lehnt sich bei, so denke ich, Herrn Cashmeran an. Vermutlich hilft im Hintergrund Vetiver der Heller-Weihrauch-Idee über die Zeit. Kehre ich nämlich nach Abwesenheit in mein Büro zurück, denke ich nicht „Weihrauch“, sondern „Vetiver“.

Um die Mittagszeit erscheint mehr Süße, Honighaftes löst die Frucht allmählich ab. Wiederum entsteht ein Wechselspiel, diesmal zwischen herb-säuerlichen und süßen Aspekten des Rauchs. Insbesondere gefällt mir das Schwebende daran. Und erneut denke ich an den Dom, an die Fülle der liebevollen Verzierungen, die teils verwinkelten Eckchen auf dem Dach, die dem monumentalen Bau – im Rahmen des Möglichen – tatsächlich eine gewisse Leichtigkeit verleihen.

Eine selbige bleibt im Duft lange gewahrt, bis in den Nachmittag hinein. Behutsam treten cremigere Beigaben und mehr dunkles Holz hinzu und werden zu Ausgleichern der anschwellenden Süße. Erst zum späteren Nachmittag und Abend hin übernimmt endgültig die sanfte, zunehmend honighafte Süße und erinnert an die leidenschaftlicheren Raucher wie Tom Fords ‚Sahara Noir‘ oder ‚Calling All Angels‘von April Aromatics.

Allein das Plastik vom Beginn und der sichere Eindruck, praktisch alles schon mehrfach erlebt zu haben, hindern mich heute am Überschwang. Das mag insofern ungerecht sein, als unter den zahlreichen Referenzen (keine Zwillinge, bloß Geschwister und Vettern diversen Grades, dafür jede Menge davon!) auch jüngere Vertreter sind, etwa der schöne ‚Incense Pure‘ von Sonoma Scent Studio (2010), der einen ähnlichen Bogen spannt, oder besagtes ‚Calling all Angels‘ (2012). Nicht zu ändern. Dennoch: 8,5 Punkte sind doch ganz ordentlich!

Wem Weihrauchdüfte schnell mal zu glutvoll-vereinnahmend oder zu wuchtig sind, darf hier den Test wagen und sich über den Tag hinweg dorthin vortasten.

Ich bedanke mich bei Yatagan für die Probe.
19 Antworten
1
Duft
Medusa00

802 Rezensionen
Medusa00
Medusa00
32  
Waz amba mer denn da?
Also ich mag Weihrauch, wenn er in Düften gut verbaut ist durchaus, aber hier ist einfach zu viel des Guten oder ich frage mich wo die den Weihrauch her geholt haben?
Hier kommt in der Reihenfolge:
*Buchenteerextrakt, welcher auch als Wiederbelebungsmittel für schwächliche und halbtote Pferde eingesetzt werden kann bzw. wir Ossis bekamen es früher als Hustensaft, was ja eigentlich schon alles sagt.
* Voltaren, kennt Ihr alle!
* Franzbranntwein.Die Anwendung ist aber nicht unumstritten. Der im Franzbranntwein enthaltene Alkohol trocknet die Haut aus. Insbesondere für ältere Menschen, die oft trockene Haut haben, wird eine längerfristige Anwendung nicht empfohlen, so dass in der professionellen Altenpflege kein Franzbranntwein angewendet wird. Gibts noch Fragen?
Dann taucht Weihrauch auf, krass und unprätentios. Kalter Rauch, welcher in Kleidern und Haaren hängt. In "The Sixth Sense" sah Haley Joel Osment tote Menschen und Bruce Willes, welcher auch schon tot war. Ich rieche brennende Menschen, welche durch´s Unterholz flüchten. Und immer mehr in den Waldbrand hinein rennen, anstatt heraus.
Keine Angst, sie konnten sich retten, wurden aber später von den Sanitätern mit Salbe gegen Brandblasen eingeschmiert. Ein Gutes hatte das Alles allerdings: Alle achten nun mehr auf Körperhygiene. Selbstverbrennung ist auch keine Lösung!
15 Antworten
Intersport

90 Rezensionen
Intersport
Intersport
Top Rezension 16  
South of Rome
Bevor sich Marc-Antoine Corticchiato mit seinen 'Heritage Corse' Veröffentlichungen vorerst als korsischer Kartograf verpflichten sollte, brachte es Parfum d'Empire bereits auf ein kompaktes und irgendwie flächendeckendes Portfolio, bei dem 2009 - gerade noch abschliessend in vielleicht 'dem' Jahrzehnt, als Weihrauchnoten Fahrt aufgenommen haben - ein entsprechender Duft nicht fehlen durfte.

Die Verortungen der Marke sind mir oft sympathisch, doch wie schon bei den Abstechern in den Indischen Bundesstaat Bengalen oder in die Nordamerikanische Prärie, verschlägt es mich bei Wazamba nicht ganz so süd-östlich wie im Pressetext vorgeschlagen. Meggi's detaillierter Osterausflug auf's Dach des Duomo in Mailand, Camey5000's 'mehr als' Ursuppe, Ergoproxy's Averna aperitivo und Augusto's Verweis ins Altertum inklusive dem essentiellen 'per-fumare' sind präzise und hilfreiche Perspektiven auf Wazamba, den ich vor gut 10 Jahren in die Finger bekommen habe, in einem Moment als mich weihrauchartiges kaum erreichen konnte. Aber Wazamba - tatsächlich ein bisschen klebrig - blieb hängen bzw. ich daran. Langsam, zäh, ein slow-burner. Wazamba entführt wenige hundert Meter südlich vom antiken Rom, an den Punkt wo die Stadtmauer mit der Porta Appia (Porta San Sebastiano) auf die Proto-Autobahn Via Appia trifft. Auf der Strecke nach Brindisi ist der Abschnitt dieser Strasse nach Terracina schnurstracks wie auf dem Reisbrett gerade gezogen, Appia die Linie, so Paulo Rumiz. Appia, die zumindest bist zu dem Punkt an dem sie auf die A90, die 'Grande Raccordo Anulare' trifft, eine Sequenz bietet die dem Aufbau von Wazamba nahe kommt. Grabmal, Kiefer, Monument Überrest, Pinie, Mausoleum, Nadelbaum, per-fumare, Zypresse, Opfergaben an die Götter - keine Hekatombe, eher Trankopfer am Hausaltar, ein Likör - der Beginn ist kurz hochprozentig - dazu vielleicht die erste Frucht frisch aus dem Obstgarten, noch etwas sauer oder schon überreif, vergärt, gefolgt von noch mehr per-fumare, und dazwischen immer wieder; Schattierungen koniferer Baumharze.

Diese Dreisatz aus Weihrauchnoten, harzartigen Eindrücken und Frucht ist vielleicht wegen der beteiligten Aldehyde zu keinem Zeitpunkt zu schwer, in Abschnitten wirkt Wazamba nahezu er- bzw. durchleuchtet. Der Duft verweist intern bei Parfum d'Empire auf Aziyadé und dessen dezente, dem Amun-Ra gewidmete Opfernote aus dem Jahr zuvor, nur scheint diese, auch per Beipackzettel bestätigt, nun verdreifacht, mit dementsprechenden Zutaten aus Somalia, Kenia und Äthiopien. Wie von Augusto beobachtet ist Lutens' Fille en Anguilles aus dem gleichen Jahr ein Zeitgenosse - dennoch wird bei Wazamba die Süsse, die Aziyadé (das in einigen Facetten wiederum an Arabie (2000) denken lässt) und Fille en Anguilles fokussieren, nur zum Teil angesprochen. Dass zwei so ähnliche Konifernoten im gleichen Jahr erschienen mag Zufall sein, oder vielleicht gab es was Neues bei Robertet, LMR & Co.

Wo sich Wazamba in der seit 2009 steigenden Weihrauchnotenkurve befindet kann ich nicht genau lokalisieren, die antiken Frucht-Harz Anteile lassen eine klare Kategorisierung auch nicht so recht zu, die Szene südlich von Rom nicht mehr als ein Vorschlag und Corticchiato erweist sich auch hier als mehrstimmiger Autor. Wie so oft wenn Baumharze im Spiel sind, ist Wazamba auch bei hohen Temperaturen toll.
9 Antworten
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Flakon
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Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Augusto

177 Rezensionen
Augusto
Augusto
Top Rezension 15  
Weihrauch aus Himmel und Hölle
Gleich vorweg: Das ist einer der weihrauchigsten Weihrauchdüfte, die ich bisher testen konnte. Das sind gleich einige verschiedene Sorten und Arten von Weihrauch in einem. Er durchdringt die Haut und die Atmung wie eine Räucherung. Das Parfum wird nicht getragen, es durchdringt - per-fumare.

Weihrauch von der ersten Minute an. Und Harz, dazu Wachs. Der Geruch von geschwefelten Früchten, würzig süß wie der Gedanke an Weihnachten, durchdringen eine schwebende Schicht Kirchenweihrauch. Und es gibt Myrrhe! Duftende schwebende leuchtende Myrrhe durchzieht das Kirchenschiff. Und das riecht so wohltuend, als könne man die Kirchenassoziation auch einfach streichen und an den Kern von Weihrauch kommen.

Der Duft schwankt zwischen abendländischer Kirche und Altertum, archaischem Feuerrauch und Räucherfeuer, vielleicht sogar zur Nahrungskonservierung. Trockenobst, Dörren, Lagerfeuer. Dieser Weihrauch, Weihrauch und nochmal Weihrauch ist so vielschichtig. Nicht leicht zu (er)fassen, von besonderer Qualität. Dunkel, aber nicht düster, durchzogen von hellen Silberfahnen und starker Ätherik. Mächtig, einhüllend. Kein Kratzen im Hals, keine aufgesetzte Note lenken hier ab. Nichts für den Alltag, dafür ist Wazamba für mich zu stark.

Harzig, das Kiefernharz schließt die Nase auf. Die Früchte füllen süßliche Klebrigkeit ein, und schlagen die Brücke vom schwitzenden Tannenzapfen zur Dörrpflaume. Apfel, Myrrhe für Helligkeit und Spritzigkeit und Freude am Leben. Pflaume und Kiefernharz und Labdanum/Zistrose für Dunkelheit und Wärme.

Es geht hier wohl um Konzentration von Duft-Materie, und auch das Riechen, das Empfinden konzentriert sich. Daher die Anmutung von rituellem Rauch, auch wenn der Ritus unbekannt ist und bleibt. Die Stimmung ist nicht alltäglich. Der Parfumeur hat hier den Versuch gewagt, etwas Außeralltägliches, vielleicht etwas in der Geschichte wurzelndes riechbar und damit mehr unbewußt als bewußt erfahrbar zu machen. Das geht mir einen Schritt weiter als die Stimmungsmalerei, des Lutensschen Nadelmädchens, so sehr ich es auch mag, und das ich auch schon als sehr eindringlich erfahre und an das es mich stellenweise erinnert. Aber Wazamba ist dichter, heftiger, umfassender. Der hier hat eine andere Handschrift. Dass der Parfumeur sich Düften und Duftstoffen für seine Kompositionen vom Historischen her nähert, halte ich - nebenbei gesagt - nicht für einen Werbegag. Das ist hier ist kein lichter Nadelwald sondern ein loderndes Feuer in dem Harze und Hölzer verbrennen und mit diesem Duft die Umgebung tränken und verwandeln. Er nimmt einen dabei mit, es ist nichts Fremdes daran, das schätze ich sehr, da der Duft ansonsten doch recht heftig zu (er)tragen wäre.
Ich beginne nach und nach, Stunde um Stunde, mich der Strahlkraft des Weihrauchs zu nähern und das ist bei diesem Duft nichts peripheres. Erstaunlicherweise sitze ich nicht gebannt, sondern trage den Duft gern bewußt, stundenlang und nebenbei. Was für eine Dufterfahrung. Das ist schon der zweite Duft von PdE, der mich einigermaßen beeindruckt zurückläßt, sobald er vergeht. Aber das dauert, wie gesagt, viele Stunden.

Fazit: Der zieht einen schon weg. Kontemplativ, ja, auch mit großer innerer Ruhe, aber auch mit beeindruckender Kraft und Vielschichtigkeit. Rauch und Fruchtsäure, Holz, trocken und vollmundig. Himmel und Hölle. Meditation und seelenvolles freies Empfinden.
7 Antworten
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Flakon
8
Sillage
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Haltbarkeit
7.5
Duft
Serenissima

1053 Rezensionen
Serenissima
Serenissima
Top Rezension 13  
like a sparkling bonfire
Nach dem fast puristisch anmutenden "03. Apr.1968" von Rundholz, überrascht mich "Wazamba" als ein heller, ja leuchtender Weihrauchduft.
Dieser Duft entsteigt nicht Räucherschalen, sondern einem großen, fröhlich brennenden Freudenfeuer.

Die Ernte ist eingebracht und auf einem der gelben Stoppelfelder wird gestapelt, was zu so einem Dankesfeuer gehört. Einfaches Holz bildet die Unterlage, die erst ruhig brennen muss, bevor die reichhaltigen Aromastoffe hinzugefügt werden.
Der weise Mann aus dem Nachbardorf brachte alles in einem großen Jutesack mit.
Großzügig verteilt er die erste Dosis Weihrauch. Wohl wissend, dass es einige Zeit dauert, bis sich diese Harzbröckchen erwärmen und beginnen, ihren eigenen Duft zu verströmen, fügt er kleingeschnittenes Zypressenholz für das schnelle Dufterlebnis und Aldehyde für ein anfängliches Strahlen bei.
Er weiß, dass er eine Art "Show" bieten muss. Die Landleute, zu deren Unterhaltung dieses Herbstfest stattfindet, würden sonst sofort den Bierkrügen den Vorzug geben. Das soll vermieden werden.
So entwickelt sich, unter den andächtig schauenden Menschen, ein erster "heiliger" Rauch.
Unten den mischt sich sehr harmonisch der Duft der am Feldrain lagernden späten Äpfel.
Und schon werden die ersten Äpfel an langen Stöcken ins Feuer gehalten: dessen würzig-rauchiges Aroma sorgt für einen besonderen Bratapfel!
Die zweite Ladung würziger Harze kann jetzt hinzugefügt werden: Myrrhe und eine andere Sorte Weihrauch!
Alle bisherigen Duftnoten sorgen, zusammen mit den am Rande gelagerten Pflaumen, für ein sehr lebhaft flackerndes Feuer. Dessen aromatischer Duft beginnt bereits jetzt, ein wenig die Sinne zu verwirren.
Die Menschen, die nach langen Wochen harter Arbeit die zum Glück reiche Ernte unter Dach und Fach Scheunen brachten, geben sich hingerissen dem wohlverdienten Ritual hin.
Der weise Mann weiß genau, wie er dieses Freudenfeuer dem duftigen Höhepunkt entgegenführen kann.
Der große Sack enthält noch geschnittenes Farnkraut - lange hat er nach der geeigneten Sorte gesucht. Mehrere Brocken vom "Harz der Venus" (Opoponax), eine weitere Portion des weich umhüllenden Weihrauchs und als Höhepunkt ein paar Stückchen exotisches Sandelholz.
Das ist sein Geheimnis; er kennt die Wirkung im Zusammenspiel mit all den "göttlichen" Harzen!
Diese Mischung wird nun hinzugefügt, um dem Feuer die rechte Würze zu verleihen.
So entsteht ein aromatisch-würziger Rauch, der alle Sinne öffnet und schließlich auch betört.

Aus dem Dunkel, das dieses Dankesfeuer bereits umgibt, erklingen die ersten Geigenklänge: ein bisschen schrill, ein bisschen falsch. Aber das macht nichts.
Das dumpfe Dröhnen der festen Holzschuhe verrät, dass der Höhepunkt des Festes erreicht ist: der fröhliche Tanz um das Feuer!
Ein Feuer, das zu Ehren der Göttin Ceres entzündet wurde. Als Dank für eine reiche Ernte, einen großen Sommer!
Hier treffen sich Menschen und Götter, um etwas angemessen zu feiern. Nicht vornehm und leise; nein, ein bisschen rustikal und fröhlich!

Diese Impressionen malt "Wazamba" für mich: eine rauchig-würzige, sehr warme Sinnlichkeit!
Dieser Duft ist lebendig und erstaunlich strahlend.
Diese Komposition unterschiedlicher Harze mit Kraut und Frucht, entwickelt sich über Stunden.
Erst leicht holzig und strahlend, wird "Wazamba" (bei mir Fischblut) langsam fruchtig-würzig mit noch feinem Weihrauchschein. Er wabert erst so am Rande dahin.
Im Laufe der Zeit verändert sich der Duft: er wird tiefer, dabei geheimnisvoll vibrierend.
Aber er bleibt weiterhin recht hell.
Die fast beängstigende Schwärze, das beinahe Infernalische der beiden von mir vorher getesteten Weihrauchdüfte ("Calling all Angels" und "03. Apr.1968") fehlt hier.
Dafür sorgen wohl auch die fruchtigen Einsprengsel von Apfel und Pflaume. Beides sehr robuste Früchte, die sich dadurch sehr gut mit den Harzen und krautigen Pflanzen vertragen.
Hier ist nichts fein und zart.

Für mich spiegelt "Wazamba" die Göttlichkeit der Natur sehr ansprechend wider. Nicht erschreckend und dunkel, sondern würzig behütend und umschmeichelnd.
Es enthält ein Leuchten, das mich leicht andächtig werden lässt.
Darüber hinaus scheint mir "Wazamba" alltagstauglicher, als die tiefgründigen schweren, bisher von mir getesteten Düfte der "Weihrauchfamilie".
Es steht für eine Gelegenheit, in der Leichtfüßigkeit der Macht vorzuziehen ist.

Diese faszinierende Begegnung verdanke ich Meggi. Auch hiermit hat er mir eine weitere Tür in eine bisher unbekannte Duftwelt geöffnet.
Vielen Dank dafür!
7 Antworten
Weitere Rezensionen

Statements

34 kurze Meinungen zum Parfum
Helena1411Helena1411 vor 1 Jahr
10
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
KN: Mr.Weihrauch betört d.säuerl. GrannySmith,.
HN:.dann verführt er d.myrrhisch-beschwipste Pflaume..
B:.& erzählt Kumpel Bisabol davon.
53 Antworten
Eggi37Eggi37 vor 2 Jahren
7
Flakon
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Haltbarkeit
6.5
Duft
Grün-fruchtiger Räucher-Wald
Schnapsige Pflaumen
Grün-säuerliche Äpfel
von aldehydigen Kerzenwachs durchzogen
Bäume harzen myrrhisch-süß
22 Antworten
UntermWertUntermWert vor 1 Jahr
fruchtig-frisch-pflaumige Weihrauchseife
wird im elegant-exklusiven Waldhotel gerne mal zur Outdoor-Dusche in der Farn-Suite gereicht
24 Antworten
FloydFloyd vor 4 Jahren
6
Flakon
7
Sillage
9
Haltbarkeit
8.5
Duft
Bratäpfel tanzen den flüchtigen Hauch
Pflaumen tauchen im flüssigen Rauch
Warmer Wald im grünen Licht
Sandelnd harziges Weihrauchgedicht
13 Antworten
YataganYatagan vor 7 Jahren
7
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
7
Duft
Gnadenlose Weihrauchattacke, die man nur überlebt, wenn man eine hohe Resistenz gegen floral-würzige, herb-rauchig-harzige Duftorgien hat.
7 Antworten
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So ordnet die Community den Duft ein.
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