The Thoroughbreds

Carlisle 2015

MrGaunt
07.02.2018 - 17:36 Uhr
10
Top Rezension
7
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft

Der unbeachtete Hengst - Die Marly Quintessenz?

"Boss?"
"Ja?"
"Uns ist da was passiert..."
"Raus mit der Sprache!"
"Die Palette für die Lieferung an Harrods..."
"Ja?"
"Die ist uns vom Stapler gefallen."
"WAS??? DIE GANZE TEURE LIEFERUNG????"
"Jupp."
"ACH DU HEILIGE SCH..... DAS GIBT RIESENÄRGER!"
"Wir haben die Palette schnell aufgesammelt und in eine Wanne gestellt damit uns nicht das ganze Lager volläuft. Das tropft jetzt alles in die Wanne. Das Lager riecht aber ganz angenehm."
"OHMANNOMANNOMAN, wir müssen uns was einfallen lassen! Wir haben doch noch die schwarzen Leerflaschen auf Lager, oder?"
"Jupp."
"Und die silbernen Kappen für Layton und Pegasus sind auch genug da?"
"Jupp."
"Ich hab' da eine Idee...."
Gesagt, getan, alles aufgefangen und in neue Flaschen abgefüllt. Deckel druff, fertig.
Ergebnis: Carlisle. Vertickt als Sonderedition an Harrods für teures Geld. :-)

So könnte es jedenfalls gelaufen sein. DaveGahan101 schreibt von einer Mischung Herod, Layton und Oajan ohne Finesse.
Zur fehlenden Finesse stimme ich nicht zu, die empfinde ich als vorhanden.
Dass man bei Kenntnis besonders der prominenteren Marly-Düfte schnell an eine Mischung denkt kann ich gut nachvollziehen. Der Apfel ist sehr präsent (Huhu Layton!). Es gibt einen weichen süssen Part wo Tonka und Vanille mit Harzunterton eine klare Rolle spielen und damit deutlich eine Verwandschaft zum Oajan zu finden ist. Er riecht aber insgesamt "moderner" und würziger als der doch sehr süss-gourmandig-weichharzige Oajan und das ist dann mehr die Verwandschaft zum Herod auch wenn dessen Tabak fehlt.

Nun klingt das vielleicht nach uninspirierter Mischung, aber dem muss ich widersprechen.
Wenn man - was zugegeben nicht ganz einfach ist - die zwanghafte Verwandschaftssuche in der Marly-Familie hinter sich lässt, dann hat man einen sehr schönen und zum Zeitpunkt des Schreibens des Kommentars auch von anderen Mitriechern sehr positiv bewerteten Duft vor sich, mit klarer Marly-DNA.
Ich empfinde ihn als modernen Duft mit lebendigen Fruchtanteilen und deutlich süss-würziger weicher Basis, dazu etwas Rauch, der alle Noten harmonisch ausbalanciert. Das ist bei der Mischung glaube ich gar nicht so einfach. Wem Layton zu designerisch ist und Oajan zu gourmandig, der könnte hier den idealen Kandidaten finden. Er ist wirklich sehr gut gelungen. Kein Leisetreter, sehr präsent, aber nicht aufdringlich. Trotzdem vorsicht bei der Dosierung.
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