01.06.2019 - 00:33 Uhr
Serenissima
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Serenissima
Top Rezension
13
auf der grünen Wiese
Zu den Düften, die aus meiner Kindheit hinüberwehen, gehört immer noch der Duft frischer, in Luft und Sonne getrockneter Wäsche.
Wäsche, die in lustig im Wind tanzt und über die schließlich das Bügeleisen mit Leichtigkeit mehr schwebt als gleitet.
Dieser Duft, der sich sogar noch einige Zeit im Schrank hält, heißt Kindheit - Kindheitssommer!
Bei den großen Obstbäumen, zwischen starken Pfählen gespannt, befanden sich die Wäscheleinen meiner Oma.
Gerade während der Obstbaumblüte wehte der zarte, so lange vermisste Duft des erwachenden Lebens zur Wäsche; von der fast immer verwilderten Wiese entstieg ein kräftiges Aroma von Unkräutern und Wiesenblumen, häufig zertreten von nackten Füßen und dadurch besonders intensiv.
Mit dieser norddeutschen Impression wartet "L'Eau à la Folie" nicht auf: statt dessen bringt diese Duftkomposition eine weite wellige Hügellandschaft mit großen, naturbelassenen Wiesen, durch die ein kleines Bächlein lustig tanzt, umstanden von lichtem Wald mit viel krautigem Unterholz in den Sinn.
Wie gut würden sich diese Wiesen zum altmodischen Wäschebleichen eignen.
Patricia de Nicolai eröffnet diesen unterhaltsamen Sommerduft ganz traditionell mit fruchtiger Frische.
Mütterlicherseits mit der Guerlain-Dynastie verwand, ist Parfum für sie ein sogleich ein Lieblings-, wie ein Sorgenkind.
Ihre lange Erfahrung lehrte sie auch: "Ein Parfum, das jedem gefällt, ist uninteressant."
Uninteressant ist "L'Eau à la Folie" nun gar nicht: die leichtfüßige Spritzigkeit von Limette, Mandarine, Mango und erstaunlicherweise Pfirsichschale verführt sofort zum Lächeln. (Die Werbung würde jetzt sagen: "Da kommt Freude auf!")
Erfreulich ist, dass Frau de Nicolai hier auf die eigentlich schon "abgeliebte" Bergamotte verzichtet; danke, denn sie würde diese Leichtigkeit des Seins auch nur dämpfen (das ist mein Gefühl).
Eine großzügige Dosis Jasmin - jetzt beginnt wieder die Zei, der herrlichen weißen Blüten mit ihren fünf Blütenblättern, die das goldgelb-strahlende Gesicht umrahmen - stoppt den vielleicht zuerst entstehenden Eindruck eines "Sportler-oder Unisex-Duftes".
Diese sinnlich-weibliche Blüte verleiht Esprit, bringt bereits jetzt einen Gedanken an Raffinesse ins Spiel.
Wacholderbeere, dunkel und würzig, spielt mit Kardamom und rosa Pfeffer in einer Duft-Liga; diese etwas kräftigen Gesellen umschmeicheln gekonnt die "feine Dame" Jasmin.
Mit den Fruchtaromen des Entrées signalisieren meine Sinne schon jetzt: Sommer, Freude, Leichtigkeit und vielleicht ein bisschen mehr als Spaß, "a little Flirtation"?
Zu diesem Eindruck tragen nun Moschus, nicht zu knapp, aber doch nicht den leichten sommerlichen Duftrahmen sprengend, die holzige Würze der Zeder und Bibergeil bei.
"L'Eau à la Folie" wird dadurch von einem Zöpfe tragenden Mädchen, das jauchzend barfuß und mit wehendem Röckchen durch die Wiesen springt und Blumen pflückt, zu einer Frau.
Einer Frau mit Charme und einer sinnlich-fröhlichen Ausstrahlung. Auch sie läuft lachend durch das Gras - die Sandaletten in der Hand, umtanzt vom offenen Haar und dem weiten Rock ihres Sommerkleides.
Ihr glückliches Lachen erinnert entfernt an Glockenläuten: dieses Duft-Weibchen macht glücklich!
"L'Eau à la Folie" ist zu meiner Begeisterung klar und anfangs sogar ein wenig "bissig": vielleicht ist es der rosa Pfeffer, der mein Allergie geplagtes Näschen trifft.
Aber das gibt sich schnell: dieses Duftwasser wird schön, richtig schön!
Ein heller, warmer Tag unter blauem Sommerhimmel mit fröhlich tanzenden Schäfchenwölkchen, ein großer Eisbecher in einem Café-Garten oder ein raffinierter Cocktail zur sprichwörtlichen "Blauen Stunde" - all das kann "L'Eau à la Folie" sein.
Die Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters!
Betrachten wir diesen zauberhaften Sommerduft doch einfach mit dem Blick eines Liebhabers: Wir sehen ein flirrendes, anmutiges Duftgeschöpf, das leichtfüßig und ein bisschen übermütig durch den Tag tänzelt. Aber wir merken auch, dass es dieser "Sommerfrau" nicht an Tiefe fehlt; für diese stehen schon die Basisduftnoten.
Bereits vor Jahren schon habe ich mich in diese lebendige Duft-Kreatur verliebt; die erste Probe kam in einem Duft-Päckchen aus Griechenland: als so "blinder Passagier", dass ich sie zwischen all der Verpackung erst gar nicht sah. Das wäre sehr schade gewesen!
Denn seitdem tanzen wir beide immer wieder mal durch einen heiteren Sommertag, "L'Eau à la Folie" begleitet dabei doch einige Stunden: strahlend, lächelnd, plappernd - einfach gute Laune verbreitend.
Sommerlich leicht und doch nicht leichtfertig, fruchtig und ein kleines bisschen verlockend - diese Gefühle sind in dem klassisch-eleganten Flacon verschlossen: Lass sie an die Luft und sie werden vor Freude jubeln!
Wäsche, die in lustig im Wind tanzt und über die schließlich das Bügeleisen mit Leichtigkeit mehr schwebt als gleitet.
Dieser Duft, der sich sogar noch einige Zeit im Schrank hält, heißt Kindheit - Kindheitssommer!
Bei den großen Obstbäumen, zwischen starken Pfählen gespannt, befanden sich die Wäscheleinen meiner Oma.
Gerade während der Obstbaumblüte wehte der zarte, so lange vermisste Duft des erwachenden Lebens zur Wäsche; von der fast immer verwilderten Wiese entstieg ein kräftiges Aroma von Unkräutern und Wiesenblumen, häufig zertreten von nackten Füßen und dadurch besonders intensiv.
Mit dieser norddeutschen Impression wartet "L'Eau à la Folie" nicht auf: statt dessen bringt diese Duftkomposition eine weite wellige Hügellandschaft mit großen, naturbelassenen Wiesen, durch die ein kleines Bächlein lustig tanzt, umstanden von lichtem Wald mit viel krautigem Unterholz in den Sinn.
Wie gut würden sich diese Wiesen zum altmodischen Wäschebleichen eignen.
Patricia de Nicolai eröffnet diesen unterhaltsamen Sommerduft ganz traditionell mit fruchtiger Frische.
Mütterlicherseits mit der Guerlain-Dynastie verwand, ist Parfum für sie ein sogleich ein Lieblings-, wie ein Sorgenkind.
Ihre lange Erfahrung lehrte sie auch: "Ein Parfum, das jedem gefällt, ist uninteressant."
Uninteressant ist "L'Eau à la Folie" nun gar nicht: die leichtfüßige Spritzigkeit von Limette, Mandarine, Mango und erstaunlicherweise Pfirsichschale verführt sofort zum Lächeln. (Die Werbung würde jetzt sagen: "Da kommt Freude auf!")
Erfreulich ist, dass Frau de Nicolai hier auf die eigentlich schon "abgeliebte" Bergamotte verzichtet; danke, denn sie würde diese Leichtigkeit des Seins auch nur dämpfen (das ist mein Gefühl).
Eine großzügige Dosis Jasmin - jetzt beginnt wieder die Zei, der herrlichen weißen Blüten mit ihren fünf Blütenblättern, die das goldgelb-strahlende Gesicht umrahmen - stoppt den vielleicht zuerst entstehenden Eindruck eines "Sportler-oder Unisex-Duftes".
Diese sinnlich-weibliche Blüte verleiht Esprit, bringt bereits jetzt einen Gedanken an Raffinesse ins Spiel.
Wacholderbeere, dunkel und würzig, spielt mit Kardamom und rosa Pfeffer in einer Duft-Liga; diese etwas kräftigen Gesellen umschmeicheln gekonnt die "feine Dame" Jasmin.
Mit den Fruchtaromen des Entrées signalisieren meine Sinne schon jetzt: Sommer, Freude, Leichtigkeit und vielleicht ein bisschen mehr als Spaß, "a little Flirtation"?
Zu diesem Eindruck tragen nun Moschus, nicht zu knapp, aber doch nicht den leichten sommerlichen Duftrahmen sprengend, die holzige Würze der Zeder und Bibergeil bei.
"L'Eau à la Folie" wird dadurch von einem Zöpfe tragenden Mädchen, das jauchzend barfuß und mit wehendem Röckchen durch die Wiesen springt und Blumen pflückt, zu einer Frau.
Einer Frau mit Charme und einer sinnlich-fröhlichen Ausstrahlung. Auch sie läuft lachend durch das Gras - die Sandaletten in der Hand, umtanzt vom offenen Haar und dem weiten Rock ihres Sommerkleides.
Ihr glückliches Lachen erinnert entfernt an Glockenläuten: dieses Duft-Weibchen macht glücklich!
"L'Eau à la Folie" ist zu meiner Begeisterung klar und anfangs sogar ein wenig "bissig": vielleicht ist es der rosa Pfeffer, der mein Allergie geplagtes Näschen trifft.
Aber das gibt sich schnell: dieses Duftwasser wird schön, richtig schön!
Ein heller, warmer Tag unter blauem Sommerhimmel mit fröhlich tanzenden Schäfchenwölkchen, ein großer Eisbecher in einem Café-Garten oder ein raffinierter Cocktail zur sprichwörtlichen "Blauen Stunde" - all das kann "L'Eau à la Folie" sein.
Die Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters!
Betrachten wir diesen zauberhaften Sommerduft doch einfach mit dem Blick eines Liebhabers: Wir sehen ein flirrendes, anmutiges Duftgeschöpf, das leichtfüßig und ein bisschen übermütig durch den Tag tänzelt. Aber wir merken auch, dass es dieser "Sommerfrau" nicht an Tiefe fehlt; für diese stehen schon die Basisduftnoten.
Bereits vor Jahren schon habe ich mich in diese lebendige Duft-Kreatur verliebt; die erste Probe kam in einem Duft-Päckchen aus Griechenland: als so "blinder Passagier", dass ich sie zwischen all der Verpackung erst gar nicht sah. Das wäre sehr schade gewesen!
Denn seitdem tanzen wir beide immer wieder mal durch einen heiteren Sommertag, "L'Eau à la Folie" begleitet dabei doch einige Stunden: strahlend, lächelnd, plappernd - einfach gute Laune verbreitend.
Sommerlich leicht und doch nicht leichtfertig, fruchtig und ein kleines bisschen verlockend - diese Gefühle sind in dem klassisch-eleganten Flacon verschlossen: Lass sie an die Luft und sie werden vor Freude jubeln!
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