26.08.2022 - 11:29 Uhr
Serenissima
1053 Rezensionen
Serenissima
Sehr hilfreiche Rezension
7
Erinnerungen an meinen Handschuhmacher
Mein Fazit im Statement lautet: zu wenig!
Dieses eigentlich vernichtende Urteil will ich aber nicht so stehen lassen:
„Baïkal Leather Intense“ von Patricia de Nicolaï ist für die Freunde des feinen, weichen Leders wie mich ein Vergnügen für die Sinne, aber leider doch sehr, sehr flüchtig.
Vielleicht sind es gerade diese vielgepriesenen trockenen Holznoten von Guajak-Holz und Kiefer, die diese Kreation so besonders und doch so fremd machen!
„Trockene“ Duftnote sind meist flüchtig und zusammen mit dem Zitrusduft von Yuzu und einer kräftigen Dosis Schwarzen Pfeffers erinnert mich „Baïkal Leather Intense“ eher an ein aromatisches Räucherwerk.
Aber ich muss für mich erst die Husten-Hürde aus Schwarzen Pfeffer (eben auch sehr trocken) überwinden: Mein Pfefferallergie-Teufelchen winkt schon fröhlich mit dem Taschentuch!
So bleibe ich künftig in dieser Phase der Duftentwicklung mit meiner neugierigen Nase nicht zu dicht an meiner Haut heran, dann klappt es mit uns schon: Denn auch Schwarzer Pfeffer ist zum Glück flüchtig und nach einigen Momenten ist nur noch der Hauch eines Duftschweifs vorhanden.
Vielleicht würde Azura auch hier meinen, geräucherten Schinken wahrzunehmen; eventuell sogar mit wertvollem Safran gespickt?
Ganz so abwegig ist der Gedanke gar nicht: Ich nenne meine Duft-Empfindung einfach „würzig geräuchertes feines Handschuhleder“.
Nicht grundlos wird das aus Guajakholz gewonnene Harz schließlich auch gern zur Herstellung exquisiter Räuchermischungen verwendet.
Diese Leder-Gewürznote passt sehr gut zu den reichhaltigen Blütendüften von Veilchen und Rose – zu einem Potpourri getrocknet und mit feinen Holzlocken-Spänen und einigen wertvollen Tropfen Sandelholz-Öl veredelt.
Auch Vetiver findet hier seinen Platz, bevor die gesamte Komposition eine sinnlich-warme Abschluss Haube aus Tonkabohne und Moschus erhält.
Eine Spur von Wärme hatte vorher schon erotisch leise vor sich hin simmernde Iris-Butter beigefügt.
Es wird an nichts gespart und dieses Leder-Duftkunstwerk ist zu sehr zarten Facetten geschliffen, die leichten, leisen Luxus ausstrahlen!
Vielleicht sollte ich meine positiven Gedankengänge zu „Baïkal Leather“ erklären:
Wegen meiner kleinen und sehr empfindlichen Hände ließ ich früher meine Handschuhe in einer kleinen Charlottenburger Werkstatt mit angeschlossenem Lädchen anfertigen.
Sie durften nicht einmal gefüttert sein (selbst Seide bedeutete damals Allergie-Gefahr!) und so kam ich direkt mit dem weichen wohlduftenden Leder in Kontakt; die Haut meiner Hände nahm den edlen Duft an und ich genoss ihn.
Der feine Schleifstaub vermischte sich dabei häufig mit dem Rest der Handpflege; so sahen meine Hände manchmal dunkel gepudert aus.
Dieses Aroma vertrug sich wunderbar mit den schweren, orientalischen Designerdüften, die mich damals großzügig begleiteten.
Es entwickelte sich eine sehr harmonische, mir ganz eigene Melange aus den unterschiedlichsten Düften.
Somit ist „Baïkal Leather Intense“ eine unerwartete Reise in meine Vergangenheit; denn erwartet hatte nichts.
Ich sprühe die Düfte von Patricia de Nicolaï immer sofort sehr großzügig auf; sie hat mich noch nie enttäuscht und eine Duftkomposition, bei der mich schon die Pyramide erschreckt, meide ich von Anfang an.
Schließlich haben andere Parfumeure auch schöne Duft-Kinder.
Auch wenn ich im Laufe der Zeit gelernt habe: Es lohnt sich manchmal, mutiger zu sein!
Ein bisschen weniger Fluchtinstinkt hätte ich mir bei „Baïkal Leather Intense“ schon gewünscht; es gibt ja gar keinen Grund vor mir wegzulaufen.
Ich habe nämlich beschlossen, diese mir von Meggi gesandte Originalprobe zu behalten.
(Zum Glück steht sie auf keiner Wunschliste und ich kann sie mit gutem Gewissen selbst benutzen.
Wer mich kennt, weiß: Ich halte mich an Zusagen, wenn auch manchmal mit mindestens einem weinenden Auge.)
Hier hat sich mein ersten, fast flapsiges „zu wenig“ für mich im Verlauf der Zeit zu einem „gerade richtig“ entwickelt.
Ich leiste also Abbitte; es fällt mir nicht schwer!
Dieses eigentlich vernichtende Urteil will ich aber nicht so stehen lassen:
„Baïkal Leather Intense“ von Patricia de Nicolaï ist für die Freunde des feinen, weichen Leders wie mich ein Vergnügen für die Sinne, aber leider doch sehr, sehr flüchtig.
Vielleicht sind es gerade diese vielgepriesenen trockenen Holznoten von Guajak-Holz und Kiefer, die diese Kreation so besonders und doch so fremd machen!
„Trockene“ Duftnote sind meist flüchtig und zusammen mit dem Zitrusduft von Yuzu und einer kräftigen Dosis Schwarzen Pfeffers erinnert mich „Baïkal Leather Intense“ eher an ein aromatisches Räucherwerk.
Aber ich muss für mich erst die Husten-Hürde aus Schwarzen Pfeffer (eben auch sehr trocken) überwinden: Mein Pfefferallergie-Teufelchen winkt schon fröhlich mit dem Taschentuch!
So bleibe ich künftig in dieser Phase der Duftentwicklung mit meiner neugierigen Nase nicht zu dicht an meiner Haut heran, dann klappt es mit uns schon: Denn auch Schwarzer Pfeffer ist zum Glück flüchtig und nach einigen Momenten ist nur noch der Hauch eines Duftschweifs vorhanden.
Vielleicht würde Azura auch hier meinen, geräucherten Schinken wahrzunehmen; eventuell sogar mit wertvollem Safran gespickt?
Ganz so abwegig ist der Gedanke gar nicht: Ich nenne meine Duft-Empfindung einfach „würzig geräuchertes feines Handschuhleder“.
Nicht grundlos wird das aus Guajakholz gewonnene Harz schließlich auch gern zur Herstellung exquisiter Räuchermischungen verwendet.
Diese Leder-Gewürznote passt sehr gut zu den reichhaltigen Blütendüften von Veilchen und Rose – zu einem Potpourri getrocknet und mit feinen Holzlocken-Spänen und einigen wertvollen Tropfen Sandelholz-Öl veredelt.
Auch Vetiver findet hier seinen Platz, bevor die gesamte Komposition eine sinnlich-warme Abschluss Haube aus Tonkabohne und Moschus erhält.
Eine Spur von Wärme hatte vorher schon erotisch leise vor sich hin simmernde Iris-Butter beigefügt.
Es wird an nichts gespart und dieses Leder-Duftkunstwerk ist zu sehr zarten Facetten geschliffen, die leichten, leisen Luxus ausstrahlen!
Vielleicht sollte ich meine positiven Gedankengänge zu „Baïkal Leather“ erklären:
Wegen meiner kleinen und sehr empfindlichen Hände ließ ich früher meine Handschuhe in einer kleinen Charlottenburger Werkstatt mit angeschlossenem Lädchen anfertigen.
Sie durften nicht einmal gefüttert sein (selbst Seide bedeutete damals Allergie-Gefahr!) und so kam ich direkt mit dem weichen wohlduftenden Leder in Kontakt; die Haut meiner Hände nahm den edlen Duft an und ich genoss ihn.
Der feine Schleifstaub vermischte sich dabei häufig mit dem Rest der Handpflege; so sahen meine Hände manchmal dunkel gepudert aus.
Dieses Aroma vertrug sich wunderbar mit den schweren, orientalischen Designerdüften, die mich damals großzügig begleiteten.
Es entwickelte sich eine sehr harmonische, mir ganz eigene Melange aus den unterschiedlichsten Düften.
Somit ist „Baïkal Leather Intense“ eine unerwartete Reise in meine Vergangenheit; denn erwartet hatte nichts.
Ich sprühe die Düfte von Patricia de Nicolaï immer sofort sehr großzügig auf; sie hat mich noch nie enttäuscht und eine Duftkomposition, bei der mich schon die Pyramide erschreckt, meide ich von Anfang an.
Schließlich haben andere Parfumeure auch schöne Duft-Kinder.
Auch wenn ich im Laufe der Zeit gelernt habe: Es lohnt sich manchmal, mutiger zu sein!
Ein bisschen weniger Fluchtinstinkt hätte ich mir bei „Baïkal Leather Intense“ schon gewünscht; es gibt ja gar keinen Grund vor mir wegzulaufen.
Ich habe nämlich beschlossen, diese mir von Meggi gesandte Originalprobe zu behalten.
(Zum Glück steht sie auf keiner Wunschliste und ich kann sie mit gutem Gewissen selbst benutzen.
Wer mich kennt, weiß: Ich halte mich an Zusagen, wenn auch manchmal mit mindestens einem weinenden Auge.)
Hier hat sich mein ersten, fast flapsiges „zu wenig“ für mich im Verlauf der Zeit zu einem „gerade richtig“ entwickelt.
Ich leiste also Abbitte; es fällt mir nicht schwer!
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