Eau de Verveine. Verbene also, vermutlich Zitronenverbene. Ein ätherisches Öl bzw. ein Duft, der normalerweise recht gut im Sommer kommt, da es eben frisch und locker, aber natürlich auch gut duftet. Ein gutes Beispiel hier mit einem tollen Verbenenduft bzw. Eisenkraut ist Ninfeo Mio von Annick Goutal, welcher mir aber auch deswegen in guter Erinnerung geblieben ist, da ich durch eine wirklich liebe Freundin so langsam mit Nischendüften bzw. Düften in Kontakt kam, die eben nicht Hugo Boss, CK, Chanel, Dior etc… waren.
Denn sie zeigte mir diverse Annick Goutal Düfte, und vor allem eben den Ninfeo Mio davon, da sie von dem Duft total begeistert war (zu Recht, denn der riecht so toll!). Das ist jetzt schon etwas länger her… kaum zu glauben, dass ich mich damals viel weniger mit Düften auskannte :D
Doch erst einmal genug zu Annick Goutal. Denn jetzt kommt ein Verbenenduft von Penhaligon’s und wie ihr wisst, teste ich zur Zeit vermehrt Penhaligon’s Düfte, da mir ja die Marke seit Lothair erst recht zu gefallen angefangen hat. Und nein, schlagt den Duft nicht nach, ihr könnt euch sicher denken, dass mir Lothair auf Grund seiner tollen Tee-Note gefallen hatte… ja ja, ich Tee-Düfte-Freak, das wisst ihr mittlerweile ja schon! Aber mal ehrlich, der Lothair ist ein verdammt toller Duft geworden und ich würde euch zu einem Test empfehlen.
Aber, kommen wir nun endlich zu Eau de Verveine. Vermutlich ist die Zeit zum Tragen dieses Duftes leider schon um, da der Sommer vorbei ist, aber eventuell ist es ja ein Duft, den man sich für den nächsten Sommer vormerken kann?!
Und übrigens,… während ich hier diesen Duft teste und meinen Dufteindruck niederschreibe, trinke ich nebenbei wieder mal Schwarztee! Ätsch! :D
Der Duft:
Ja, der Duft beginnt wie angenommen mit dem Duft des Eisenkrautes und zitronigen Noten, die zwar nicht prickelnd, aber schön, angenehm und auch frisch duften. Dazu kommt eine klassische, reifere Note sowie leicht grünlich und würzig duftende krautige Düfte, allen voran Salbei. Koriander kann ich nur gaaaanz wenig wahrnehmen. Und das finde ich auch gut so, denn egal ob als Duftnote oder echtes Koriander, der Duft ist einfach grausam, brrrr…. aber so gering und fein dosiert kann man ihn durchgehen lassen :D Wenige Minuten später gibt es mit der Nelke und dem Lavenel (die beide übrigens gleich intensiv riechen) eine herbe Note.
Außerdem rieche ich etwas süßliches, welches ich noch nicht identifizieren kann. Blumigen Ursprungs ist diese Süße jedoch nicht. Vermutlich ist es die Vanille, die jetzt schon zu riechen ist, aber man ihn eben noch nicht genau erkennen kann.
Mitte oder gegen Ende der Herznote ist der Duft hauptsächlich durch Lavendel und Nelke geprägt und so langsam werden die süßlichen Noten auch immer stärker, wenn auch nie wirklich stark. Allerdings kann man die süßen Noten nun auch besser einordnen, denn der Duft beginnt nach Moschus zu riechen, sowie ein wenig nach Vanille. Zitrone, Eisenkraut und alle anderen Duftnoten von Anfang sind nun fast völlig verschwunden.
Die spätere Basis riecht ein wenig würzig-herb mit den erwähnten Duftnoten Lavendel und Nelke. Neben dem Moschus und Vanille kann man auch gut die Zeder wahrnehmen am Ende.
Die Sillage und die Haltbarkeit:
Die Sillage ist leider nur mäßig ausgefallen und der Duft wird daher nur eine kurze Zeit aus der Nähe zu riechen sein, bevor er etwas später eigentlich nur noch einem selber schwach duften wird.
Die Haltbarkeit beträgt etwa fünf bis sechs Stunden und ist damit überdurchschnittlich ausgefallen.
Der Flakon:
Der Flakon ist klar, zylindrisch und hat auf der Vorderseite ein großes Etikett drauf. Darauf ist wie immer Name und Logo zu sehen, sowie eine Zeichnung einer… einer… so ein Mist, was für eine Pflanze ist es denn?? Irgendwie ist es keine Zitronenverbene, auch nicht die Blüte von Limetten, Zitronen oder Nelken…? Ja, bestimmt ist es etwas einfaches, doch ihr wisst, dass ich mich damit nicht auskenne, also spannt mich nicht länger auf die Folter. Lacht kurz von mir aus, aber sagt es mir dann, was für eine Blüte man auf dem Etikett sieht :DD
Der Deckel jedenfalls ist klar, rund und trägt am unteren Bereich eine gelbe Schleife mit schwarzen Streifen. Ein schöner Flakon!
Auch dieser Penhaligon’s Duft ist nett geworden, jedoch finde ich, dass die frischen bzw. zitrischen Noten viel zu kurz anhalten und der Duft zu herb und danach süßlicher duftet, als man vom Namen des Duftes her vermuten würde.
Das heißt nun nicht, dass der Duft nicht im Sommer verwendbar sei, aber ich hatte gedacht, dass Zitrone und Eisenkraut einfach etwas länger anhalten.
Man kann sich den Duft also für wärmere Tage mal anschauen, sofern man nichts gegen den Duft von würziger Nelke hat, welcher vor allem ab der Herznote deutlich zu riechen ist (genauso wie der herbe Lavendel). Auch sollte man Düfte mögen, die vom Typ her etwas reifer riechen, bzw. klassischer (schaut mal, wann der Duft zuerst erschienen ist, kein Wunder, dass er diesen klassischen Touch hat, oder?).
Tja, ich bin nun am Ende, auch mein Tee ist fertig (… mist! :D), daher komme ich mal zum Schluss. Eau de Verveine hat mir gefallen. Zwar nicht so sehr, dass ich ihn haben müsste, aber nett gemacht ist er dennoch und duftet übrigens mehr maskulin als Unisex. Verwendbar natürlich im Frühling und Sommer als netter Tagesduft. Doch ehrlich gesagt hat mir der anfänglich erwähnte Ninfeo Mio von Goutal besser gefallen.