Blenheim Bouquet 1902 Eau de Toilette

Blenheim Bouquet (Eau de Toilette) von Penhaligon's
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7.3 / 10 478 Bewertungen
Ein Parfum von Penhaligon's für Herren, erschienen im Jahr 1902. Der Duft ist zitrisch-frisch. Es wird noch produziert.
Aussprache
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Duftrichtung

Zitrus
Frisch
Würzig
Grün
Holzig

Duftnoten

KieferKiefer LimetteLimette AmalfizitroneAmalfizitrone LavendelLavendel schwarzer Pfefferschwarzer Pfeffer MoschusMoschus

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.3478 Bewertungen
Haltbarkeit
6.3352 Bewertungen
Sillage
5.8349 Bewertungen
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Preis-Leistungs-Verhältnis
5.9104 Bewertungen
Eingetragen von Seglein, letzte Aktualisierung am 11.04.2025.
Wissenswertes
Der Blenheim Palace ist das bekannteste Bauwerk des Barock-Architekten und Dramatikers Sir John Valbrugh. Als Stammsitz des Herzogs von Marlborough ist es eines der bekanntesten Schlösser Englands und der größte nicht königliche Adelssitz. Das Parfum soll 1902 persönlich für den Duke of Marlborough entworfen worden sein. Der Duft besitzt keine Herznote.

Duftet ähnlich

Womit der Duft vergleichbar ist
Wellington (Cologne) von Geo. F. Trumper
Wellington Cologne
Blenheim Bouquet (Aftershave) von Penhaligon's
Blenheim Bouquet Aftershave
Granville von Dior
Granville
Interdit Absente von Daniel Josier
Interdit Absente
Town & Country von Crown Perfumery
Town & Country
Oud 3007 / Oud Night pour Femme von Acqua Alpes
Oud 3007

Rezensionen

26 ausführliche Duftbeschreibungen
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Meggi

1019 Rezensionen
Meggi
Meggi
Top Rezension 40  
Kommissar Olfattke folgt der Duft-Spur
Viertes Kapitel – Schatten des Gewesenen

Die Wohnung. Das Aquarium. Die Kirche. Was kam als nächstes? Bereits der erste Mord war keineswegs zufälligerweise in Olfattkes Bezirk verübt worden. Auch wenn er nicht sofort persönlich am Tatort erschienen wäre, früher oder später hätte er sich damit befasst und wäre auf die Sache mit dem üppig versprühten Parfüm gestoßen. Diese Duft-Spur war für ihn allein gelegt worden, denn wer außer ihm hätte ihr schon folgen können? Nur aus welchem Grund stand er selbst im Zentrum der Aufmerksamkeit des Mörders?

Obwohl es ihm schwer gefallen war, war er heute in Deckung gegangen. Er hatte die aktive Ermittlungsarbeit den anderen überlassen und sich zum Aktenstudium ins Archiv zurückgezogen. Seit dem frühen Morgen saß er im Keller der Polizeidirektion 4 in der Eiswaldstraße, las sorgfältig in immer älteren Ermittlungs-Akten und zermarterte sich das Hirn. Irgendein Detail hatte er übersehen, irgendetwas am Geschehen der letzten Tage wies ganz konkret in seine Vergangenheit als Polizist, das spürte er genau.

Der Zeiger der Wanduhr rückte eben auf acht Uhr abends vor, als Olfattke die Akte eines rund fünfzehn Jahre zurückliegenden Falles aus dem Regal zog. Als sein Blick auf das vergilbte Schild fiel, war er elektrisiert. Das war es! Aber warum? Hektisch begann er zu blättern. Ein Oberstudienrat namens Georg Bliesheimer hatte seinerzeit einen Kollegen getötet, weil der seine Frau belästigt hatte.

Der Mann hatte im Prozess versucht, seriös zu wirken. Der ehrbare Oberstudienrat, der einmal im Affekt einen großen Fehler gemacht hatte. Doch das hatte ihm nichts genützt. Olfattke hatte in Bliesheimers Haus den entscheidenden Beweis für das Geplante an der Tat entdeckt – eine Kopie des persönlichen Stundenplans des Opfers. Plötzlich war es Mord gewesen. Diese Wendung im Prozess hatte der Angeklagte seltsam reglos zur Kenntnis genommen. Die meiste Zeit war er weiterhin distanziert geblieben, hatte bloß dann und wann ruhig und korrekt auf Fragen geantwortet und sogar Einzelheiten zum Tathergang ergänzt. Unbeteiligt und gefühllos wie ein Psychopath, während seine Frau auf den Zuschauer-Plätzen geschluchzt hatte.

Und endlich fiel der Groschen. Olfattke hatte sich damals die Platze geärgert, dass der Mann einen Duft getragen hatte, der wie kaum ein zweiter ein Inbegriff von Seriosität war, sozusagen geruchgewordener Anstand: Blenheim Bouquet, ein Parfüm, das der Kommissar sehr schätzte. Zudem der einzige Duft, den er kannte, zu dem es ausdrücklich hieß, er habe keine Herznote. „Blenheim Bouquet has no heart notes“, schrieb Penhaligon’s dazu.

Eine frische, nicht allzu saure Zitrone, die von einer ätherischen, den Fortgang vorwegnehmenden Aura begleitet wurde, ging zügig in die Basis über. Binnen einer halben Stunde erreichte der Duft distinguiertes Nadelholz, flankiert von einer Spur Süße und zunächst einem Hauch Rest-Säure, vielleicht ein Sherbet-Bonbon. Olfattke empfand derlei als außerordentlich britisch. Die warm-würzig-nadelholzige Anmutung mochte für Parfüms in längst vergangener Zeit typisch gewesen sein, denn ein ähnliches Duft-Gefühl verbreitete auch Elite von Floris, der zwar ein Kind der 1970er Jahre war, aber wohl nicht nur namentlich auf ein Aftershave von 1851 verwies.

Im Verlauf wurde die ätherische, süßlich abgemilderte Nadelholznote leicht zuckrig, glitt allerdings nie in billige Zucker-Zeder ab. Vetiver bildete ein frisch-säuerlich-grünes Rückgrat, zunehmend deutlicher zu bemerken. Die Kombination mit der nadelwürzigen Frische war großartig. Völlig unprätentiös und trotzdem präsent. Ein Gentleman mit Bodenhaftung.

Und das an diesem Typen, der den Staatsbürger mit Fehltritt spielte. Nach außen hin seriös, hintenrum Cowboy, der das eigene Recht sprechen ließ. In einer Prozesspause hatte er dem Mann zugezischt, dass ihn Blenheim Bouquet nicht vor einem ‚lebenslänglich‘ bewahren würde. Und so war es gekommen.

„Vergiss nicht, dass ich kein Herz habe!“, hatte auf der Karte gestanden, die ihm der unglückliche Junge überbracht hatte. Das war ein Fingerzeig auf die gerichtliche Aufarbeitung eben dieses Mordfalls.

Bliesheimer saß in Moabit ein, das jedenfalls war laut Akte der letzte Stand. Doch das Ding hatte seit Jahren keiner mehr angefasst. Olfattke hatte bereits zum Telefon gegriffen, als ihm einfiel, wie spät es war. Morgen früh musste er das klären. Nein, das genügte nicht, er musste es jetzt wissen, den Diensthabenden anrufen oder zur Not hinfahren, wenn der am Telefon nichts herausrücken wollte.

Er hatte Glück, am Apparat in der JVA war ein alter Bekannter, der mit ihm gemeinsam bei der Kripo gearbeitet hatte, bis er sich aus familiären Gründen nach etwas weniger Nervenaufreibendem umgesehen hatte.

„Georg Bliesheimer wurde vorgestern entlassen. Er wurde um Punkt 11 Uhr hier abgeholt.“

Olfattkes Gedanken rasten - in jahrelang geübter Präzision zog der Kommissar rasch seine Schlussfolgerungen. Er wusste nun das ‚Wer‘. Daraus ergab sich das ‚Warum‘. Und über das letzte ‚Wo‘ war er sich ebenfalls klar geworden.

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Die übrigen Kapitel:
1. Hermès, Un Jardin sur le Nil
2. Serge Lutens, Datura Noir
3. Guerlain, Philtre d'Amour
5. Papillon Artisan Perfumes, Anubis
24 Antworten
10
Flakon
8
Sillage
6
Haltbarkeit
8.5
Duft
Konsalik

86 Rezensionen
Konsalik
Konsalik
Top Rezension 27  
Drei Dinge braucht der Mann: Feuer, Pfei... ähm: Zitrone, Kiefer, Pfeffer
Ausführlichere Kommentare schreibe ich eigentlich nur zu Düften, die ich sehr gut, gut oder wenigstens "spannend" (unmögliches Wort) finde. Für Stangenware ist mir meine Zeit fast immer zu schade - es geht hier sicher vielen so. Da genügt zumeist ein Statement für den Privatfeldzug gegen Nasenbeleidiger. Und so grandios und glorreich gescheitert, dass er einen Kommentar verdient hätte, ist für mich bislang lediglich Lagerfeld "Classic". Allerdings müsste ich ihn mir dafür nochmals auf die Haut geben. Kein verlockender Gedanke.

Wie dem auch sei: Unter diesen, durch einen Kommentar gewissermaßen bereits für gut befundenen Parfums sind in meinem Falle recht viele "einfache" Düfte zu finden: Zweiklänge, simple Akkorde, aber eben in sich geschlossen und erlesen stimmig. Neben einer Freude an französischem Charme (je mehr Parfums ich kennenlerne, desto größer meine Verehrung für Carons "pour un homme"...), stehen da natürlich auch englische Klassiker auf dem Plan. Vordergründig tiefstapelnde "Funktionsdüfte", ohne die romanhafte, emotionale Assoziationsfreude der Kollegen jenseits des Ärmelkanals. Aus hochwertigen Komponenten bewusst einfach arrangiert, aber mit einem klaren Ziel vor Augen: Was soll der Duft für seinen Träger tun?

"Blenheim Bouquet" stellt sich nun auf dem Papier als ein Archetyp des britischen Duftverständnisses dar - zumindest, wenn man meiner arg vereinfachenden Gegenüberstellung aus Gründen der Veranschaulichung folgen mag. Er hat kein Herz. Das heißt: keine Herznote. Aber in der Tat, diese (formale) "Herzlosigkeit" schafft wirklich einen glatten, professionell-freundlichen, irgendwie "livrierten" Duftverlauf: Die Zitronenfülle am Anfang erfrischt. Und wie! Guten Morgen! Ein spritzig-splashiger Klatscher ins Gesicht. So direkt, dass unsere moderne Nase, die Zitronen und Limetten eigentlich nur noch in künstlich begleiteter, zuckrig-angewärmter Form kennt, zu dem falschen Umkehrschluss verleitet werden kann, es gerade im Fall von Blenheim Bouquet mit künstlicher Zitrone (hart ausgedrückt: Reinigungsmittel) zu tun zu haben. Und auch ich musste meine Nase in dieser Hinsicht neu justieren, weswegen mein Review entgegen meiner Gewohnheit viele Wochen nach dem Kauf geschrieben wurde. Es gibt Formen der Einfachheit, die erst einmal verstanden werden müssen.

In der Folge kommt eine nur mäßig balsamische Kiefer und (mehr noch) der schwarze Pfeffer auf. Das war's (nix Moschus). Und im Grunde wirkt es fast so, als wären diese beiden Komponenten vornehmlich dazu da, die Zitrusfrüchte des Auftakts zu verlängern, indem sie diese... imitieren? Man lasse mich erklären: Obwohl die Kopfnote schon längst verflogen sein müsste, stellt sich mir auch nach Stunden immer noch eine etwas scheue, aber nachwievor frische, crispe Zitrone vor. Oder eine Erinnerung an sie. Trotzdem (oder gerade deswegen) wirkt der Drydown so interessant und einzigartig. Wie gesagt: Solche kompakten, klaren Düfte findet man heute kaum noch.

Dieser Duft ist die alt-englische Interpretation des stets beliebten und doch so selten stilvoll variierten Frische-Themas. "L'Instant de Guerlain" habe ich in meinem Kommentar als den feinen Dienstleister des Abends bezeichnet. "Blenheim Bouquet" könnte man als Gegenpart für den Tag verstehen, und es ist durchaus denkbar, dass ein Herr, der nur zwei gute Düfte im Schrank haben möchte und Wert auf eine gewisse Höflichkeit in Sachen olfaktorischer Begleitung legt, mit diesen beiden gut durch das Jahr kommt.
5 Antworten
7.5
Flakon
2.5
Sillage
5
Haltbarkeit
9
Duft
loewenherz

907 Rezensionen
loewenherz
loewenherz
Top Rezension 30  
Mr. Darcy
ist zweifellos eine der berühmtesten Figuren der englischen Literatur. Obwohl höchst attraktiv und souverän, von altem Adel, stolz und überaus begütert benötigt er doch rund vierhundert Seiten, ehe die von ihm erwählte Miss Elizabeth Bennet ihm endlich ihre Hand zum Bunde reicht. Mr. Darcy erobert nicht im Sturm. Er gibt sich zunächst etwas kantig, etwas spröde - ist kein Springinsfeld mehr und kein jugendlicher Schwärmer. Nicht zuletzt durch die Ambivalenz aus Zärtlichkeit und aus Unnahbarkeit errang die Figur des Mr. Darcy literarische Unsterblichkeit und wurde zum Archetyp des englischen Galans von gleichermaßen empathischem Wesen wie von stets geschliffenen Manieren.

Penhaligon's Blenheim Bouquet ist demgegenüber der Archetyp englischen Parfums. Einzig Hammam Bouquet und English Fern kommen ihm nahe - und vielleicht Bluebell als deren weibliche Entsprechung. Letztlich - und das macht ihn aus - fußt sein ganzes Wesen auf nur zwei - gleichsam kraftvollen wie widersprüchlichen - Akkorden: dem eröffnenden bitterscharfen Zitrus und dem ihm nachfolgenden herbgrünen Nadelholz, von Kräutern und Gewürzen streng flankiert. Es ist ein Duft mit einer sehr formellen Prägung - und es ist einer, der eine gewisse Reife einfordert von seinem Träger, der unpassend, nachgerade ungelenk erscheint für einen zu jungen Mann - fehlen ihm doch Süße, Sanftheit, Schabernack. Sein ruhiges, souveränes Wesen entfaltet sich bei durch und durch erwachsenen, einem arrivierten Mann - mit guten Schuhen und Manieren - entspannt an einem Kaminsims im Salon der Bennets lehnend.

Fazit: viel mehr als nur ein klassisch-schöner Herrenduft. Ein Duft, den man sich verdienen, sich 'erleben' muss, der Erfahrung adelt und der Reife Schönheit gibt - einer, auf den man sich freuen kann. Seine Zeit wird kommen.
3 Antworten
10
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
10
Duft
Yatagan

410 Rezensionen
Yatagan
Yatagan
Top Rezension 30  
Eau de Franzbranntwein
Ich gehöre zu der Generation, die in den 70ern und 80ern unzählige Behandlungen mit Franzbranntwein über sich ergehen lassen musste. Dieses stark alkoholische Mittel wurde insbesondere für Einreibungen bei Zerrungen, Muskelkater, Gliederschmerzen verwendet. Nach anfänglichem Widerwillen gegen diese stark riechende Substanz empfand man die Anwendung bald schon als angenehm, weil die mentholig und nach Kiefernnadeln duftende klare oder grünliche Flüssigkeit ganz nebenbei auch die Nase frei machte und wie ein schafes Hustenbonbon roch.

Als ich vor Jahren zum ersten Mal Blenheim Bouquet wahrnahm, war ich irgendwie verwundert und fasziniert. Woher kannte ich diesen Geruch? Zunächst war mir lediglich klar, dass es kein Duft sein konnte, der mir in einer Parfümerie schon einmal begegnet war (erst später lernte ich dann, dass es Duftzwillinge von Geo F. Trumper: Wellington und von Crown gibt). Also musste ich tief in meiner Erinnerung kramen und da mein Vater, der den Franzbranntwein früher als Allheilmittel gepriesen hatte, bereits verstorben war, stolperte ich nicht gleich über des Rätsels Lösung.

Inzwischen ist mir vollkommen klar, dass die Düfte von Franzbranntwein und Blenheim Bouquet ausgesprochen ähnlich sind. Ich würde zwar nicht so weit gehen, Franzbranntwein als Duftzwilling von Blenheimt Bouquet einzutragen, auch wenn ich stark versucht bin, aber es gibt einfach deutliche Parallelen. Ich möchte sogar behaupten, dass die Dominanz von Limette, die viele bei diesem Duft riechen, eher aus einer Verwechslung mit der scharfen koniferigen Note der Pinie (Kiefernart, mit der Latschenkiefer verwandt, die den Grundbestandteil von Franzbranntwein bildet) resultiert, aber sicher sagen kann man das natürlich nicht, denn die Limette (und angeblich auch die Zitrone, die m.E. hier aber wirklich kaum oder gar nicht wahrnehmbar ist) ist ja immerhin in der Kopfnote enthalten. Kopfnoten haben aber die Eigenschaft, sich bald zu verflüchtigen und wir wissen ja von der Homepage von Penhaligon's, dass dieser Duft keine Herznote hat (so nachzulesen auf der Homepage). Und was bleibt? Die Basisnote mit der Pinie, die dann den Duft nach kurzer Zeit dominiert. Zitronendüfte sind im Regelfall auch viel weicher (man denke nur an Fath Green Water, Monsieur Balmain, West Indian Limes, wahlweise von Geo F. Trumper, Truefitt & Hill oder anderen Anbietern und viele andere mehr). Wie dem auch sei. Dufteindrücke sind subjektiv und so möge jeder und jede vordergründig mit diesem Duft verbinden, was er wolle.

Heißt das nun, dass dieser Duft für mich entzaubert ist und ich nicht mehr an prunkvolle Schlösser der Dukes of Marlborough (Blenheim Palace ist deren Hauptsitz), an englischen Landadel, Harris Tweed Jackets und alte britische Sportwagen denken kann? Doch, auch das geht noch und ich liebe eben genau diese Kombination: Harris Tweed und Blenheim Bouquet. Die ist einfach nicht zu schlagen und in dieser Verbindung kommt englischer Tweed eigentlich erst richtig zur Geltung.

Und der Franzbranntwein? Man muss schließlich nicht jedem erklären, dass der Duft eine große Ähnlichkeit aufweist und überdies verbinde ich mit diesen Gerüchen schöne Erinnerungen: Wenn ich als Kind Schmerzen hatte, mich gezerrt hatte oder über Muskelkater klagte, stand da schon mein Vater mit der großen, nie versiegenden Flasche Franzbranntwein...
13 Antworten
8
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft
DonJuanDeCat

2042 Rezensionen
DonJuanDeCat
DonJuanDeCat
Top Rezension 13  
Duften wie ein Herzog
Schönen Abend, allerseits! Da bin ich wieder und labere heute mal wieder über einen Penhaligon’s Duft, einer Marke, die mir recht gut gefällt und ich auch ihre Flakons so toll finde. Und obwohl mich hier einige deswegen auch als Flakon-Opfer bezeichnet haben, muss ich klarstellen, dass ich die Düfte natürlich auch an sich schön finde, und nicht deswegen, weil sie in tollen Flakons abgefüllt sind,… aber glaubt mir halt nicht! :D

Im letzten Jahr hatte ich hier vermehrt Penhaligon’s Düfte beschrieben, und eines gefiel mir sogar derart, dass ich ihn mir auch holte, und zwar Lothair. „Natürlich“, werdet ihr nun sagen. Schließlich ist in Lothair auch Tee Tee Tee drin! Naaa und? Schnauze Schnauze Schnauze sage ich dazu, he he. Okaaay, in Lothair ist tatsächlich schwarzer Tee drin, und auch Feigenblatt, so dass mir der Duft natürlich besonders gut gefallen hatte und dies unter anderem auch ein Grund war, damals vermehrt Penhaligon’s zu probieren, so dass ich schließlich mehr Düfte dieser Marke testete.

So, jetzt, wo ihr meine kleine Lebensgeschichte kennt, kann ich auch endlich zu diesem Duft hier kommen, der schon ziemlich alt ist, da er 1902 rauskam und persönlich für Churchill komponiert wurde. Natürlich ist mit Churchill hier Charles Spencer-Churchill gemeint, der 9. Duke von Marlborough (dennoch stammt aus dieser Familie der vermutlich weitaus bekanntere Winston Spencer Churchill). Der Duftname gibt dabei den Hauptsitz der Familie an, welche in Blenheim Palace residiert. Und nach dieser kleinen Geschichtsstunde komme ich auch endlich mal zum Duft! :)

Der Duft:
So, also man merkt gleich zu Beginn, dass der Duft schon so einige Jahre auf dem Buckel hat, da er ganz klassisch nach Rasierwasser, Eichenmoos und Lavendel duftet, wobei Eichenmoos aber mir anscheinend nur so vorkommt, da es nicht wirklich drin ist und man ihn später auch nicht mehr riecht. Dennoch ist der Duft trotz seiner „altmodischen“ Aura auch etwas anders als all die anderen klassischen Düfte, die zu dieser Zeit so hergestellt wurden. Denn neben den Zitronen, die dem Duft seine Frische geben, gibt es mit dem Pfeffer eine gewisse, feine Würze. Dazu kommen Kiefer, die ich bei dieser Art von Düften eher wenig bis nie wahrgenommen habe, die aber mit ihren grün-waldigen Düften sehr nett rüberkommen.
Schon bald riecht man vor allem aber die Lavendel besonders intensiv, der sein herb-krautiges Duft recht stark ausstrahlt und welche vor allem mit dem Pfeffer den Duft auch würzig gestaltet. Und da der Lavendel auch recht lange stark bleibt, ist er auch eines der Hauptduftnoten hier. Gegen Ende kommt noch ein wenig leicht süßlicher Moschus hinzu, aber viel mehr ändert sich der Duft allerdings nicht mehr weiter. Er ist wie gesagt ein netter klassischer Duft mit waldigen Noten, der nett rüberkommt.

Die Sillage und die Haltbarkeit:
Die Sillage finde ich gut, da der Duft immer mal wieder in die Nase aufsteigt, also so schwach, wie die Sillage hier bewertet wurde, finde ich ihn daher nicht. Die Haltbarkeit ist mit sieben bis acht Stunden ganz okay.

Der Flakon:
Wie zu Beginn geschrieben finde ich die Penhaligon’s Flakons sehr gut gemacht. Er ist ein zylindrischer Flakon mit einem eckigen Etikett, auf der aufwändige Zeichnungen bzw. Muster zu sehen sind. Der Deckel ist im unteren Bereich zylindrisch und oben rund. Zudem trägt der Deckel eine graue Seidenschleife bzw. -fliege. Alles in allem vielleicht nicht der schönste Flakon dieser Marke, aber dennoch schön im Allgemeinen.

So, dieser Duft hier duftet fast wie erwartet leicht „altmodisch“, als ob eben Eichenmoos drin wäre, was aber nur zu Beginn so vorkommt. Dennoch ist hier eine Duftnote drin, die gerade in älterer Zeit häufiger verwendet wurde, nämlich Lavendel, die auch stark ausstrahlt, so dass man diese Duftnote also auch mögen sollte. Mit dem Pfeffer ist der Duft auch würzig, aber nicht schwer, da die Zitronen ihn ja frischer gestalten. Durch diese Kombination wird der Duft zu einem Allrounder, der also eigentlich zu allen Jahreszeiten getragen werden könnte, und zwar tagsüber, aber auch zu abendlichen, gesellschaftlichen Anlässen wie Meetings, Essen und ähnliches. Zum wild abfeiern oder auf Rock bzw. Techno Open Air Veranstaltungen den Kopf rhythmisch zur Musik zu wippen oder die Haarmähne (die bei mir natürlich leider so in der Länge nicht vorhanden ist, *seufz*) im Kreis zu drehen, ist der Duft etwas ungeeignet :D

Da der Duft ja schon so alt ist, kann es gut sein, dass ihr alle so eine Art von Duft nun hunderte Male in der Nase hattet, aber ich finde, dass dieser hier einfach gut gemacht ist und hochwertig rüberkommt, und alle, die auf diese „altmodischen“ Düfte stehen, sollten hier unbedingt auch mal reinschnüffeln, zumal der Duft durch die schönen Kiefernnoten (die später aber leider etwas zu sehr von den Lavendeln überdeckt werden) auch leicht anders rüberkommt.

Und damit bin ich auch wieder am Ende und wünsche allen hier einen schönen Abend. Bis bald :)
2 Antworten
Weitere Rezensionen

Statements

77 kurze Meinungen zum Parfum
AxiomaticAxiomatic vor 6 Monaten
10
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
Englische Erfrischung der feinen Art.
Zitrisch ausgeglichen, warm pfeffrig, markant holzig.
Kein Wunder, dass die Komposition zeitlos ist. *
47 Antworten
SchoeibksrSchoeibksr vor 1 Jahr
5
Sillage
6
Haltbarkeit
7
Duft
Monsieur Penhaligon
holt sich ne zitrische Erfrischung
mit limettiger Säure im Pfefferwald
wo mediterrane Laubäste hängen
27 Antworten
MrtangiersMrtangiers vor 1 Jahr
5
Sillage
6
Haltbarkeit
7.5
Duft
Englische Aristokraten
frisch rasiert
haben den Schlossgarten
direkt beim Zitronenhain
durch Kiefernwälder erweitern lassen*
38 Antworten
NuiWhakakoreNuiWhakakore vor 2 Jahren
6
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
in Blenheim Palace
gibt es keine Blumen
nur Sträuße aus Zitronen
in hellgrünen Vasen
in holzvertäfelten Räumen
im Sonnenschein
25 Antworten
SchatzSucherSchatzSucher vor 3 Jahren
8
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Leicht gepfefferte Zitrusfrische und ein Hauch ätherisches Nadelholz.
Zeitlos guter Duft, reduziert, unaufgeregt und ohne viel Gedöns.
18 Antworten
Weitere Statements

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BertelBertel vor 11 Jahren
Herren-Parfum
Penhaligon's Vintage
Wundervoll - ganz herzlichen Dank!

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