01.02.2018 - 11:10 Uhr
Palonera
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Palonera
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35
Deine Tage, Winter, sind gezählt.
Winter.
Grauer, trüber, nasser, kalter Winter.
Einer der dunkelsten seiner Zeit, fern der Wärme, fern noch mehr dem Licht.
Nebel kriecht in Körper, Geist und Seele, lähmt jedes Lächeln, stellt meine Augen starr.
Tage, Wochen, lange schon, lange schon, viel zu sehr.
Sehnsucht, Warmsucht, Sonnsucht – ein kleiner Punkt im tiefen dunklen Grau, dunkelrot, größerrot, tiefglutrot, stecknadel- wird erbsengroß, eincentgroß, eurogroß, größer noch und immer noch.
Fernweh, Meerweh, Grünweh.
Fort von hier, fort aus mir, nur für einen Augenblick, für zwei, drei, zählsienicht.
Ein Röhrchen Glas, ein wenig Naß, die Augen zu, gesprüht –
Licht.
Helles, weiches, wunderwarmes Licht, golddunkelrot hinter den dichten Lidern.
Ein Hauch von Wind im Winterhaar, die Arme weit von Stoff befreit, die Sonne kitzelt nackte Beine.
Der Frühling spät, der Sommer nicht mehr fern, fettjunges Gras schmiegt sich an bloße Sohlen.
Ich stehe still, die Augen fest geschlossen, den Wattewolkenhimmel über mir und Seidensamtenblüten in der Nase.
Ein Tupfer Violett in Cremmichweiß, handschuhweich, streichelgleich, für die Dauer eines Lächelns, eines Falters Flügelschlag.
Wärmer nun, tiefer nun, reicher nun erblühen Tuberosen noch und noch auf meiner Haut, spinnen gazegleich mir einen Kokon ohne Schwer und ohne Schwül, ohne Schlingen, ohne Schlangen, die das Ich und alle würgen.
Sonnenwarm, südenwarm, hautgoldwarm – kein Gedanke mehr an diesen Winter, kein Gedanke an das kalte Grau, das keinen Ort hat, keinen Raum in meinem Fühlen, meinem Lächeln, diesem Duft.
Nicht in diesem Augenblick.
Ich weiß nicht, wo sie alle sind.
Die Orangenblüten und die Bergamotte, die Gewürze, Hölzer, all das Mehr.
Sie mögen sein, sie mögen wirken, doch nicht bei mir, auf meiner bleichen Haut.
Immer wieder wollte ich sie finden, das Bild erweitern, ergänzen hier und da.
An manchem Tag zeigt sich ein Hauch Neroli, an manchem Abend ein Wimpernschlag Jasmin.
Doch immer wieder dominiert die Tuberose, regiert mit Zartheit und federleichter Hand, bleibt dicht bei mir wie eine gute Freundin, drängt sich nicht auf und bleibt, bis es genug.
Das kann am Abend sein und auch am nächsten Morgen, an manchem Tag am halben Nachmittag.
Und immer trag' das nasse Grau ich leichter, erscheint das Licht ein wenig heller schon.
Deine Tage, Winter, sind gezählt.
PS: Lieblingsanfixer - danke!
Grauer, trüber, nasser, kalter Winter.
Einer der dunkelsten seiner Zeit, fern der Wärme, fern noch mehr dem Licht.
Nebel kriecht in Körper, Geist und Seele, lähmt jedes Lächeln, stellt meine Augen starr.
Tage, Wochen, lange schon, lange schon, viel zu sehr.
Sehnsucht, Warmsucht, Sonnsucht – ein kleiner Punkt im tiefen dunklen Grau, dunkelrot, größerrot, tiefglutrot, stecknadel- wird erbsengroß, eincentgroß, eurogroß, größer noch und immer noch.
Fernweh, Meerweh, Grünweh.
Fort von hier, fort aus mir, nur für einen Augenblick, für zwei, drei, zählsienicht.
Ein Röhrchen Glas, ein wenig Naß, die Augen zu, gesprüht –
Licht.
Helles, weiches, wunderwarmes Licht, golddunkelrot hinter den dichten Lidern.
Ein Hauch von Wind im Winterhaar, die Arme weit von Stoff befreit, die Sonne kitzelt nackte Beine.
Der Frühling spät, der Sommer nicht mehr fern, fettjunges Gras schmiegt sich an bloße Sohlen.
Ich stehe still, die Augen fest geschlossen, den Wattewolkenhimmel über mir und Seidensamtenblüten in der Nase.
Ein Tupfer Violett in Cremmichweiß, handschuhweich, streichelgleich, für die Dauer eines Lächelns, eines Falters Flügelschlag.
Wärmer nun, tiefer nun, reicher nun erblühen Tuberosen noch und noch auf meiner Haut, spinnen gazegleich mir einen Kokon ohne Schwer und ohne Schwül, ohne Schlingen, ohne Schlangen, die das Ich und alle würgen.
Sonnenwarm, südenwarm, hautgoldwarm – kein Gedanke mehr an diesen Winter, kein Gedanke an das kalte Grau, das keinen Ort hat, keinen Raum in meinem Fühlen, meinem Lächeln, diesem Duft.
Nicht in diesem Augenblick.
Ich weiß nicht, wo sie alle sind.
Die Orangenblüten und die Bergamotte, die Gewürze, Hölzer, all das Mehr.
Sie mögen sein, sie mögen wirken, doch nicht bei mir, auf meiner bleichen Haut.
Immer wieder wollte ich sie finden, das Bild erweitern, ergänzen hier und da.
An manchem Tag zeigt sich ein Hauch Neroli, an manchem Abend ein Wimpernschlag Jasmin.
Doch immer wieder dominiert die Tuberose, regiert mit Zartheit und federleichter Hand, bleibt dicht bei mir wie eine gute Freundin, drängt sich nicht auf und bleibt, bis es genug.
Das kann am Abend sein und auch am nächsten Morgen, an manchem Tag am halben Nachmittag.
Und immer trag' das nasse Grau ich leichter, erscheint das Licht ein wenig heller schon.
Deine Tage, Winter, sind gezählt.
PS: Lieblingsanfixer - danke!
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