03.01.2020 - 17:51 Uhr
Rene72
37 Rezensionen
Rene72
Sehr hilfreiche Rezension
6
Der Hoflieferant, der zum Freund des Hauses wurde
Seit 2017 widmet Penhaligons in der Portrait-Serie exklusiv Harrod einen Charakterduft. Neben vielen Mitgliedern und Freunden der Familie um Lord George findet der Lieferant des Hochadels Eingang in die Geschichte um eine sehr interessante und sehr englische Familienaufstellung.
Zweifelsohne ist der Duft dem Kaufhausgründer Charles Henry Harrod gewidmet, der es tatsächlich zum Hoflieferanten schaffte und eines der erfolgreichsten und bekanntesten Luxus-Kaufhäuser der Welt aufbaute. Wie kommt der bemerkenswert erfolgreiche Kaufmann, der es zu einem beachtlichen Vermögen brachte, nun in die Geschichte um Lord George und dessen Familie?
Der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Mr. Harrod wird auf der wieder wundervoll gestalteten Parfum-Box als elegant gekleideter, schnauzbärtiger Mann besten Alters dargestellt mit seinem Avatar, einem großen Braunbären. Sowohl aufgrund seiner Zuverlässigkeit als Lieferant edelster Waren, als vermögender Bürgerlicher mit feinsten Manieren und fast aristokratischen Zügen wird er ein gern gesehener Gast im Hause des Lords geworden sein. Vor allem den Damen des Hauses, besonders Lady Blanche gefällt die Gesellschaft dieses erfolgreichen charismatischen Mannes, der ja immerhin auch das Königshaus ausstattet mit allen Warengruppen, die ein solches Haus nun einmal benötigt.
Sehr schön dargestellt ist im Hintergrund das nach einem Brand des Vorgänger-Gebäudes um 1900 im Stil des Eklektizismus errichtete Stammhaus im gehobenen Londoner Viertel Knightsbridge. Neben tropischen Gewächsen im edel eingerichteten Salon finden sich Südfrüchte, heimisches frisches Obst, ein Fässchen besten Tabaks, Taschen und Lederwaren, edle Leuchter und ausgewähltes Silbergeschirr. Überall wird der Salon aufgefrischt durch Blüten, vor allem Weißblüher und bunte Tagfalter.
Es soll wohl einen Teil der Waren darstellen, die Mr. Harrod so erfolgreich an die Abnehmer aus Hochadel und Großbürgertum bringt.
Warum aber der Bär? Dies kann wohl weder mit dem ihm zugeschriebenen Charakter in Fabeln erklärt werden, in denen er nett, freundlich, gutmütig, ein wenig naiv und einfältig erscheint. Nicht gerade das, was man sich unter einem erfolgreichen Kaufmann vorstellt.
Noch kann es die Rolle des Bären an der Börse sein, denn der Bär greift von oben nach unten an und beschreibt einen sinkenden Kurs, und genau dies war sicher nicht mit Mr. Harrods Erfolg vereinbar.
Vermutlich ist es der Mut, die Stärke, die Beharrlichkeit, die Mr. Harrod diesen Avatar einbrachte.
Und so nähern wir uns dem Duft. Ich muss zugeben, dass ich angesichts des Avatars, des Braunbären, einen ganz anderen Duft erwartet hätte. Wie riecht Erfolg und Vermögen? Hingegen möchte ich ganz ehrlich nicht wissen, wie Bär riecht. Zu meiner Überraschung ist der Duft eindeutig fruchtig-blumig gestaltet.
Der Duft greift die in seinem Salon ausgestellten Früchte auf, Pflaumen, Himbeeren. Ich könnte auch schwören, dass ich Ananas und vielleicht auch Pfirsichanklänge rieche. Die Früchte und eine leichte Zimtnote, die gut zu den Pflaumen passt, geben den Start vor. Riecht es so vielleicht in den Food Halls im Erdgeschoss des Harrods, wo erlesene Lebensmittel angeboten werden?
Ohne dass die Früchte sich merklich zurückziehen, gesellen sich edle warme Hölzer und Weißblüher dazu. Und ich rieche nicht nur Jasmin, da ist zumindest auch ein Hauch von Maiglöckchen oder eines anderen Frühblühers zu spüren.
Der Duft wird süßlicher und harmonisch abgerundet. Oud und Tabak sind sehr sparsam verwendet und treten nicht deutlich hervor.
Ich hätte mir gerade diese deutlicher gewünscht. Auch hätte ein wenig Kakao, Kaffee oder auch Tee das Sortiment veredeln können, vielleicht sogar eine edle Ledernote.
Aber hier bleibt das Parfum seiner Zeit im 19. Jahrhundert treu, als Männer selbstbewusst Blüten im Knopfloch trugen und das Tuch um den Hals oder das Einstecktuch mit Blütenextrakten bespritzt wurden.
Elegant und stilsicher ist dies allemal. Es verdreht den Damen des Hauses den Kopf und schmeichelt der Nase. Für mich ist der Duft auch unisex. Er wird am elegant gekleideten Herrn genauso gut wahrgenommen wie an einer Dame, die keine Angst vor Bären hat.
Der Duft hat eine überragende Performanz und sollte sparsam dosiert werden.
Der Flakon ist wie die gesamte Portrait-Serie mit dem goldenen Tierkopf sehr edel, etwas verspielt, aber sehr detailgetreu gestaltet, für mich ein Must-have in der Sammlung.
Leider nur exklusiv bei Harrod´s direkt zu bekommen, weswegen er wohl etwas unbekannt geblieben ist.
Zweifelsohne ist der Duft dem Kaufhausgründer Charles Henry Harrod gewidmet, der es tatsächlich zum Hoflieferanten schaffte und eines der erfolgreichsten und bekanntesten Luxus-Kaufhäuser der Welt aufbaute. Wie kommt der bemerkenswert erfolgreiche Kaufmann, der es zu einem beachtlichen Vermögen brachte, nun in die Geschichte um Lord George und dessen Familie?
Der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Mr. Harrod wird auf der wieder wundervoll gestalteten Parfum-Box als elegant gekleideter, schnauzbärtiger Mann besten Alters dargestellt mit seinem Avatar, einem großen Braunbären. Sowohl aufgrund seiner Zuverlässigkeit als Lieferant edelster Waren, als vermögender Bürgerlicher mit feinsten Manieren und fast aristokratischen Zügen wird er ein gern gesehener Gast im Hause des Lords geworden sein. Vor allem den Damen des Hauses, besonders Lady Blanche gefällt die Gesellschaft dieses erfolgreichen charismatischen Mannes, der ja immerhin auch das Königshaus ausstattet mit allen Warengruppen, die ein solches Haus nun einmal benötigt.
Sehr schön dargestellt ist im Hintergrund das nach einem Brand des Vorgänger-Gebäudes um 1900 im Stil des Eklektizismus errichtete Stammhaus im gehobenen Londoner Viertel Knightsbridge. Neben tropischen Gewächsen im edel eingerichteten Salon finden sich Südfrüchte, heimisches frisches Obst, ein Fässchen besten Tabaks, Taschen und Lederwaren, edle Leuchter und ausgewähltes Silbergeschirr. Überall wird der Salon aufgefrischt durch Blüten, vor allem Weißblüher und bunte Tagfalter.
Es soll wohl einen Teil der Waren darstellen, die Mr. Harrod so erfolgreich an die Abnehmer aus Hochadel und Großbürgertum bringt.
Warum aber der Bär? Dies kann wohl weder mit dem ihm zugeschriebenen Charakter in Fabeln erklärt werden, in denen er nett, freundlich, gutmütig, ein wenig naiv und einfältig erscheint. Nicht gerade das, was man sich unter einem erfolgreichen Kaufmann vorstellt.
Noch kann es die Rolle des Bären an der Börse sein, denn der Bär greift von oben nach unten an und beschreibt einen sinkenden Kurs, und genau dies war sicher nicht mit Mr. Harrods Erfolg vereinbar.
Vermutlich ist es der Mut, die Stärke, die Beharrlichkeit, die Mr. Harrod diesen Avatar einbrachte.
Und so nähern wir uns dem Duft. Ich muss zugeben, dass ich angesichts des Avatars, des Braunbären, einen ganz anderen Duft erwartet hätte. Wie riecht Erfolg und Vermögen? Hingegen möchte ich ganz ehrlich nicht wissen, wie Bär riecht. Zu meiner Überraschung ist der Duft eindeutig fruchtig-blumig gestaltet.
Der Duft greift die in seinem Salon ausgestellten Früchte auf, Pflaumen, Himbeeren. Ich könnte auch schwören, dass ich Ananas und vielleicht auch Pfirsichanklänge rieche. Die Früchte und eine leichte Zimtnote, die gut zu den Pflaumen passt, geben den Start vor. Riecht es so vielleicht in den Food Halls im Erdgeschoss des Harrods, wo erlesene Lebensmittel angeboten werden?
Ohne dass die Früchte sich merklich zurückziehen, gesellen sich edle warme Hölzer und Weißblüher dazu. Und ich rieche nicht nur Jasmin, da ist zumindest auch ein Hauch von Maiglöckchen oder eines anderen Frühblühers zu spüren.
Der Duft wird süßlicher und harmonisch abgerundet. Oud und Tabak sind sehr sparsam verwendet und treten nicht deutlich hervor.
Ich hätte mir gerade diese deutlicher gewünscht. Auch hätte ein wenig Kakao, Kaffee oder auch Tee das Sortiment veredeln können, vielleicht sogar eine edle Ledernote.
Aber hier bleibt das Parfum seiner Zeit im 19. Jahrhundert treu, als Männer selbstbewusst Blüten im Knopfloch trugen und das Tuch um den Hals oder das Einstecktuch mit Blütenextrakten bespritzt wurden.
Elegant und stilsicher ist dies allemal. Es verdreht den Damen des Hauses den Kopf und schmeichelt der Nase. Für mich ist der Duft auch unisex. Er wird am elegant gekleideten Herrn genauso gut wahrgenommen wie an einer Dame, die keine Angst vor Bären hat.
Der Duft hat eine überragende Performanz und sollte sparsam dosiert werden.
Der Flakon ist wie die gesamte Portrait-Serie mit dem goldenen Tierkopf sehr edel, etwas verspielt, aber sehr detailgetreu gestaltet, für mich ein Must-have in der Sammlung.
Leider nur exklusiv bei Harrod´s direkt zu bekommen, weswegen er wohl etwas unbekannt geblieben ist.
1 Antwort