Trade Routes

Levantium Penhaligon's 2014

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7.7 / 10 92 Bewertungen

Levantium ist ein beliebtes Parfum von Penhaligon's für Damen und Herren und erschien im Jahr 2014. Der Duft ist würzig-holzig. Die Haltbarkeit ist überdurchschnittlich. Die Produktion wurde offenbar eingestellt.

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Duftrichtung

Würzig

Holzig

Orientalisch

Harzig

Blumig

Duftpyramide

Kopfnote

Safran

Davana

Wermut

Bergamotte

Herznote

Gewürznelke

Kardamom

Rose

Jasmin

Pfirsich

Veilchen

Ylang-Ylang

Basisnote

Oud

Amber

Myrrhe

Sandelholz

Guajakholz

Maltol

Patchouli

Vanille

Zeder

Moschus

Parfümeur

Christian Provenzano

Bewertungen

Duft

7.792 Bewertungen

Haltbarkeit

8.170 Bewertungen

Sillage

7.274 Bewertungen

Flakon

7.987 Bewertungen

Preis-Leistungs-Verhältnis

7.410 Bewertungen

Eingetragen von ExUser, letzte Aktualisierung am 09.03.2024.

Wissenswertes

Das Parfum war Teil der Kollektion „Trade Routes”.

Rezensionen

4 ausführliche Duftbeschreibungen

23.09.2022 - 14:30 Uhr

7
Preis 10
Flakon 7
Sillage 7
Haltbarkeit 8.5
Duft

Leons
14 Rezensionen

Leons

Hilfreiche Rezension 7

Like an angel passing trough my room

In this peaceful solitude
All the outside world subdued
Everything comes back to me again
In the gloom
Like an angel passing through my room
Half awake and half in dreams
Seeing long forgotten scenes
So the present runs into the past
*
Etwas zaghaft, fast unmerklich beginnt der Herbst. Das noch wärmende Licht des Tages zieht sich behutsam und fast unmerklich am frühen Abend zurück, in den Baumkronen raschelt es schon dunkel.
Am Abend sitzt man gern mit Freunden oder allein bei einem Glas schwerem rotem Wein oder würzig duftendem Wermut.
Vielleicht war es ein solcher Abend, der den Meister Christian Provenano zu dem wunderschönen, melancholischen Parfum Levantium inspirierte. Für das Haus Penhaligon kreierte er einige einprägsame Düfte der Trade Routes Collection.
Schon zu Beginn verbinden sich kraftvoll - würzige Hölzer, mit weichen smarten Blüten und vor allem mit einer bezaubernden melancholischen Rose. Safran und Oud bilden hier die Verbindung zu modernen Kompositionen. Absinth Noten und eventuell Lorbeer schweben unverkennbar und tragen eine bittere, gedankenverhangene Sehnsucht vergangener Tage und heben Levantium aus der schieren Beliebigkeit der heutigen Rose - Oud Düfte heraus und verleihen diesem (leider) etwas modisch überzeichnetem Klang hier wieder ein schaurig schönes Geheimnis und viel betörende Sinnlichkeit. Abgerundet wird die bezaubernde Komposition mit weichem Sandelholz, Amber und Vanille.
Haltbarkeit und Duftradius sind moderat.
Penhaligons Flakon sind bekannt (und sehr schön).
*
Levantium ist ein Duft für Herbst- und Winterabende, die in dunkelroten Samt gehüllt sind, für phantasietrunkene Märchenstunden, rauschende Engelsflügel und leise Melancholien.
*
Eine feine musikalische Untermalung gibt es natürlich auch ... Like an Angel passing trough my room ... Als hätten es Frida, Björn, Agnetha und Benny längst erahnt.

04.11.2019 - 15:54 Uhr

7
Flakon 6
Sillage 8
Haltbarkeit 8
Duft

Floyd
450 Rezensionen

Floyd

Top Rezension 19

Wolkenstudie

Entlang des hohen Himmels längs der Levante über den schlafenden Wellen im Hafen wirbeln die Wolken erst gelblich Orange, fransen aus auf dem tiefen Blau, etwas Bergamotte, mehr davanische Mango und Pfirsiche suggerierend, an den Rändern noch Safran-ledrige Schatten, wild wälzend in würzig herbem Wermut.
Schon bald schaut hinter den Wolken, weit entfernt am Horizont, die rote Sonne in Form einer Rose hervor, ihr Licht von Nelken und Oud jedoch so gebrochen, dass sie die Wolken nun leuchtend Lila färben. Es beginnt der Tanz der wirbelnden Wolken mit dem einschlafenden Hafen, bei welchem die hellen, frisch-fruchtigen Fransen schon bald verschlungen von den herb-würzig ledrigen Schleiern changierend mit der leicht pflaumigen Impression der lila-leuchtenden Blumen in Richtung des Hafens atmen, dessen dunkle Hölzer der Landungsbrücken noch die süßen Harze ausschwitzen, gelöschte Gewürze wie süße Myrrhe und Vanille sich mit trockener Erde mischen und mit dem Untergang der Rose mehr und mehr die Oberhand gewinnen. Dunkel verdecken die Wolken nun den Himmel, warm sind die Wellen der Düfte des Hafens.
John Constable war ein romantischer Maler des frühen 19. Jahrhunderts, der sein Schaffen direkt mit Gefühlen verband ("Painting is but another word for feeling") und dessen Werk aus der Spannung zwischen genauer Naturbeobachtung (z. B. Himmels- und Wolkenstudien) und der Vernachlässigung der Linie zugunsten der Farbwirkung lebte. Er gilt somit als ein Vorläufer der Impressionisten.
Vergleicht man Penhaligons "Halfeti", einen Rose-Oud-Duft aus der selben "Trade Routes" Reihe, mit seinem Vorgänger "Levantium", so wäre "Halfeti" das impressionistische Gemälde, das die Farbpunkte virtuos nebeneinander setzt, um die Gesamtwirkung von Weitem im Auge des Betrachters entstehen zu lassen, "Levantium" hingegen Constables Wolkenstudie, welche die Linie vernachlässigt und von seiner Farbwirkung lebt, ein legitimer Vorgänger in kunsthistorischer Entwicklung sozusagen.

06.08.2018 - 12:04 Uhr

10
Flakon 7
Sillage 8
Haltbarkeit 9.5
Duft

Minigolf
2207 Rezensionen

Minigolf

Hilfreiche Rezension 4

Dunkelmunkel-Würzholz-Duft- Ode an den Herbst

Wenn er kommt. ja, jahreszeitlich gewiss! Doch witterungsmässig? Da habe ich zwar momentan so meine Zweifel.. aber... oft kommt es anders, als man denkt.
Wenn er da ist, werden wir es wohl merken.
Und wieder kraftvoll holzige Düfte tragen. So einen wie Penhaligon's "Trade Routes Levantium", der die richtige "dunkle Schwere" hat, um sich kaltem Wetter entgegen zu lehnen.
Solche warmen "Schwergewichte" schon von Anfang an. da dräut Safran und Wermut wie Gewölk am Himmel, Gewürznelke und Kardamom öffnen sich wie ein Regenschirm, schützend, tröstend und leicht "medizinisch".
Die Rosen blühen noch, vereinzelt, und geben intensiven Duft ab, wenn Nachmittags die noch warme Sonne rauskommt.
Der Wald schwelgt in Feuchtigkeit und mit dem Wind wird das holzige, beinahe balsamische Aroma weit getragen.
Kurz vor dem Dunkelwerden wird der Duft noch intensiver, wenn Bodennebel wallen, und hält sich bis zum Einbruch der Nacht.
Am folgenden Morgen glüht es gen Osten, wenn die Sonne einen neuen Tag ankündigen mag.
Doch dunstig ist noch die Luft, es mag noch nicht richtig hell werden.
Keines Frühaufstehers Freude, doch Düfte machen es wieder wett. Die Nadelbäume lassen es harzig, knarzig an, manche auch warm- balsamisch.
Andere, auch Laubbäume, die Blätter schon bunt gefärbt, mögen es süss-herb, doch alle zusammen duften köstlich.
Wenn man erst mal draussen ist, auch wenn es noch dunkel ist, mag man gar nicht mehr an warme Zimmerluft denken.
Man möchte sich an den "herbstlichen" Aromen erfreuen.

19.11.2015 - 14:02 Uhr

7.5
Flakon 5
Sillage 5
Haltbarkeit 7
Duft

Meggi
1019 Rezensionen

Meggi

Top Rezension 19

Zeitweise wiederbelebtes Pferd

„Wenn Du merkst, dass Du ein totes Pferd reitest, steig‘ ab.“ Dieser Satz wird als Weisheit indianischer Herkunft kolportiert. Ob die Quelle nun stimmt, darf dahingestellt sein, an der Vernunft dieser Ansage kann es unter vernünftigen Leuten keine ernsthaften Zweifel geben. Trotzdem findet der Spruch gelegentlich etwa als Aufmacher für Einladungen zu Management-Seminaren Verwendung, in denen den Teilnehmern dann offenbar für viel Geld die Qualifikation vermittelt wird, tote Pferde als solche zu erkennen und von ihnen abzusteigen. Das wirft kein allzu gutes Licht auf manches Mitglied jener selbst-ernannten Leistungs-Elite.

Der Gedanke an besagte Weisheit war durchaus naheliegend, als in den Angaben von Safran, Rose und Oud zu lesen war. Oha, ist das nicht mittlerweile auch ein totgerittenes Pferd? Dieselbe Idee mag Herr Provenzano gehabt haben. Denn dankenswerterweise verlässt er sich nicht allein auf diese drei Protagonisten, vielmehr wird parallel kräftig gewürzt und geharzt. Abgerundet von einer Marketing-Geschichte des Herstellers, wonach es um die Gerüche der Berge von Handelswaren im Londoner Hafen geht. Das Tierchen wird mithin gewissermaßen mit einem Trunk von Spezereien und Holz wiederbelebt. Zumindest zeitweise.

Wermutsaurer Safran eröffnet den Duft. Die Säure ist zudem bereits rosengestützt. Leicht bitter kommt die Mischung daher und wird zunehmend staubig. Rasch scheint ledrig-saures Oud durch, mit abermals rosengestützter Säure. Nach einer Stunde ist nicht nur Gewürz-, sondern außerdem Gartennelke plausibel. Kardamom geht ebenfalls in Ordnung.

Im Kern bleibt Levantium gleichwohl ein Safran-Rose-Oud-Duft. Spätestens zum Ende der zweiten Stunde wird das deutlich, wenn die Rose einen geradezu beschwipsten Dreh kriegt. Von wegen Rum….

Leider vergeht das reizvolle Wechselspiel aus dem – im vorliegenden Kontext - klassisch-vornehmen Safran-Rose-Oud-Akkord auf der einen und dem geschäftsmäßig plappernden Gewürz auf der anderen Seite schon gegen Mittag. Die Rose bekommt einen metallischen Beigeschmack (Cumin?) und Holz und Gewürz werden etwas (nelken?)-muffig. Die Oud-Note büßt ihren ledrig-sauren Charakter ein und ist nunmehr im Prinzip dunkles Holz, begleitet von einem Rest Säure aus der Rose. Das ist immer noch ordentlich, bloß nicht mehr so apart wie der Auftakt. Mit diesem Abschluss legt sich Levantium im Verlauf des Nachmittags auf die Haut und klingt allmählich zum frühen Abend hin aus.

Fazit: Ich finde ihn nicht schlecht. Mitreißend allerdings auch nicht. Ich steige aus. Wahlweise ab.