12.07.2015 - 09:21 Uhr

Bertel
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Bertel
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25
Dunkel glitzerndes florales Oud
"As Sawira", ist 2014 als vierter Duft in der Reihe der "Trade Routes Collection" von Penhaligon's erschienen. Inspiriert ist er angeblich von Essaoiura, dem ersten, im 19. Jahrhundert gegründeten Hafen in Marokko, von welchem aus die kostbare Fracht der Gewürze, Hölzer und weiterer Schätze seinen Weg in die Londoner Docklands fand.
Als ich eigentlich nur kurz "Halfeti" kaufen wollte, durfte ich ihn kürzlich in der Penhaligon's-Boutique in Covent Garden kennenlernen, und konnte ihn nicht mehr aus Nase, herz und Hirn bekommen. Zwischenzeitlich ist er glücklich bei mir eingezogen.
Nachdem sich "Levantium" kurz vorher als erster Penhaligon's-Duft dem Thema Oud gewidmet hatte, aber mehr in die alkoholisch-cremig-weiche Richtung tendiert, wählt Christian Provenzano für "As Sawira" eindeutig die tieferen, dunkleren, dichteren Töne. Und was man oberflächlich auch gut als "ach, schon wieder ein weiterer Oud-Duft!" abtun könnte, offenbart bei näherem Hinsehen/-riechen und Kennenlernen (wie die anderen "Trade Routes"-Kompositionen auch) eine breite, reiche, differenzierte Palette an schillernden Seiten die ich längst noch nicht alle für mich erschlossen habe.
Die Pyramide hat für mich eher theoretischen Wert. Sicher blitzt mal die eine Komponente auf, mal kann man die andere herausentdecken wenn man sie da gelesen hat und sich drauf konzentriert - insgesamt, von der tatsächlichen sinnlichen Erfahrung her, ist das aber ein ungemein dichter, engmaschig verwobener Duft, der eigentlich gar keine große Entwicklung nimmt, sondern sich mehr wie eine vielfältig dunkelbraune Kugel mit tausenden bronzig-goldenen Kristallsplittern langsam dreht und uns die vielfarbigsten Brechungen und Schattierungen um die Nase flimmern und flirren lässt.
Das Oud-Thema ist zentral, in einer dunkelgold-glitzernden Variante die nichts ungehobeltes oder aufdringlich holzig-medizinisches hat, sondern vornehm und weich sich ihrer eigenen Wirkung bewusst zurückhält und mehr ihr Licht als ihre Dämpfe spielen lässt. Ergänzt wird dies um weitere, sehr nahestehende und kaum isoliert wahrnehmbare holzige Noten die sich gehorsam einreihen und ergänzen.
Die Besonderheit, der fesselnde Charme dieses Duftes für mich ist die Kombination dieser dichten Oud-Kugel mit tiefen, dunklen blumigen Noten. Zumindest ich empfinde sie dunkel. In der Covent Garden-Boutique waren wir uns einig dass es sich hier um ein "floral oud" handelt, unmittelbar anziehend und verführend. Auch hier lassen sich sicherlich Rose, Jasmin und die Nelkentöne als einzelne Noten erkennen wenn man das denn unbedingt möchte und ihnen nachspürt, Davana leitet mit seiner süßlich-fruchtigen Note gleich von Beginn an ein.
Leider entwickelt sich genau diese Konstellation, dieses äusserst spannende Wechselspiel mit vertauschten Rollen, mit hellen Oud-Hölzern und dunkel tief duftenden Blumen, auf meiner Haut kaum, da reduziert sich der Duft rasch auf ein undefinierbares leicht süßliches Oud, während auf der die tiefen, dichten, reichhaltigen Komponenten vieler Düfte betonenden fantastischen Haut meiner Freundin "As Sawira" unfassbar aufblüht und sich auslebt, sämtliche Facetten des "floral oud wood" mit tiefer Glut glimmend entfaltet und sie mir mit einem nicht ganz ungefährlichen feurig-rötlichbraunen Schimmer mit goldenen Glanzlichtern zeigt - unwiderstehlich. Hier passt dann übrigens auch die Haltbarkeit. Empfehlung daher: unbedingt auf der eigenen Haut testen!
Als ich eigentlich nur kurz "Halfeti" kaufen wollte, durfte ich ihn kürzlich in der Penhaligon's-Boutique in Covent Garden kennenlernen, und konnte ihn nicht mehr aus Nase, herz und Hirn bekommen. Zwischenzeitlich ist er glücklich bei mir eingezogen.
Nachdem sich "Levantium" kurz vorher als erster Penhaligon's-Duft dem Thema Oud gewidmet hatte, aber mehr in die alkoholisch-cremig-weiche Richtung tendiert, wählt Christian Provenzano für "As Sawira" eindeutig die tieferen, dunkleren, dichteren Töne. Und was man oberflächlich auch gut als "ach, schon wieder ein weiterer Oud-Duft!" abtun könnte, offenbart bei näherem Hinsehen/-riechen und Kennenlernen (wie die anderen "Trade Routes"-Kompositionen auch) eine breite, reiche, differenzierte Palette an schillernden Seiten die ich längst noch nicht alle für mich erschlossen habe.
Die Pyramide hat für mich eher theoretischen Wert. Sicher blitzt mal die eine Komponente auf, mal kann man die andere herausentdecken wenn man sie da gelesen hat und sich drauf konzentriert - insgesamt, von der tatsächlichen sinnlichen Erfahrung her, ist das aber ein ungemein dichter, engmaschig verwobener Duft, der eigentlich gar keine große Entwicklung nimmt, sondern sich mehr wie eine vielfältig dunkelbraune Kugel mit tausenden bronzig-goldenen Kristallsplittern langsam dreht und uns die vielfarbigsten Brechungen und Schattierungen um die Nase flimmern und flirren lässt.
Das Oud-Thema ist zentral, in einer dunkelgold-glitzernden Variante die nichts ungehobeltes oder aufdringlich holzig-medizinisches hat, sondern vornehm und weich sich ihrer eigenen Wirkung bewusst zurückhält und mehr ihr Licht als ihre Dämpfe spielen lässt. Ergänzt wird dies um weitere, sehr nahestehende und kaum isoliert wahrnehmbare holzige Noten die sich gehorsam einreihen und ergänzen.
Die Besonderheit, der fesselnde Charme dieses Duftes für mich ist die Kombination dieser dichten Oud-Kugel mit tiefen, dunklen blumigen Noten. Zumindest ich empfinde sie dunkel. In der Covent Garden-Boutique waren wir uns einig dass es sich hier um ein "floral oud" handelt, unmittelbar anziehend und verführend. Auch hier lassen sich sicherlich Rose, Jasmin und die Nelkentöne als einzelne Noten erkennen wenn man das denn unbedingt möchte und ihnen nachspürt, Davana leitet mit seiner süßlich-fruchtigen Note gleich von Beginn an ein.
Leider entwickelt sich genau diese Konstellation, dieses äusserst spannende Wechselspiel mit vertauschten Rollen, mit hellen Oud-Hölzern und dunkel tief duftenden Blumen, auf meiner Haut kaum, da reduziert sich der Duft rasch auf ein undefinierbares leicht süßliches Oud, während auf der die tiefen, dichten, reichhaltigen Komponenten vieler Düfte betonenden fantastischen Haut meiner Freundin "As Sawira" unfassbar aufblüht und sich auslebt, sämtliche Facetten des "floral oud wood" mit tiefer Glut glimmend entfaltet und sie mir mit einem nicht ganz ungefährlichen feurig-rötlichbraunen Schimmer mit goldenen Glanzlichtern zeigt - unwiderstehlich. Hier passt dann übrigens auch die Haltbarkeit. Empfehlung daher: unbedingt auf der eigenen Haut testen!
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